Zurück an den Ort des Geschehens

Bastian Bielendorfer zurück am Ort des Geschehens. Foto: Gerd Kaemper
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Frank Plasberg, Spiegel-Beststeller-Liste, Radio und Zeitung – Bastian Bielendorfer (27) ist im Moment in aller Munde. Grund genug für den Stadtspiegel, sich mit dem erfrischenden Wahl-Kölner und Autor des Buches „Lehrerkind“ zu unterhalten.

von Stadtspiegel-Mitarbeiterin Sarah Leukel

„Ganz nett und ganz lustig“ hat für den gebürtigen Gelsenkirchener und Ex-Grillo-Schüler eigentlich alles in Günther Jauchs Erfolgssendung „Wer wird Millionär“ angefangen. Während er sich gen 32.000 Euro kämpfte und das Publikum unterhielt (sein Vater, seines Zeichens Lehrer, rüffelte ihn als Telefon-Joker für seine löchrigen Epochen-Kenntnisse), ließ er fallen, dass es sein Traum sei, ein Buch zu veröffentlichen. Eine Idee habe er als leidgeplagtes Kind zweier Lehrer (die auch noch Lehrer an seinen Schulen waren) auch schon: Eine satirische Autobiographie über das „Leben unter dem Rotstift“.

„Nach der Ausstrahlung der Sendung haben sich gleich mehrere Verlage gemeldet“, erinnert sich der schlagfertige 27-Jährige. Das Rennen hat der Piper-Verlag gemacht. In dem ist sein Buch „Lehrerkind – Lebenslänglich Pausenhof“ denn auch in diesem Jahr erschienen – und schickt sich an, ein Selbstläufer zu werden. Aktuell belegt es Platz 11 der Spiegel-Bestseller-Liste. Und auch bei Frank Plasberg war Bielendorfer schon zu Gast. Aber wer sind seine Käufer und Leser? „Eigentlich habe ich eine recht breit gefächerte Klientel“, verrät Bielendorfer. Will heißen: Vom 20-jährigen Leidgenossen bis zu „fröhlichen Omis“ trifft er auf seinen Lesereisen, zuletzt in Menden, alle Zielgruppen an.

Mag daran liegen, dass jeder schon mal Schüler war und die Art Lehrer kennt, die im Buch ihr Fett weg kriegen („Die Spezies Kunstlehrer ist in zwei Lager gespalten: in die nüchternen Analytiker, die so viel Erregungspotenzial haben wie ein Sack voll Bauschaum und (...) in die exotischen Paradiesvögel, die im Sari zur Schule kommen“). Auch Bielendorfers Eltern werden nicht verschont, können aber über Zitate wie „Kindergefängnis“ oder „Mein Vater (hätte sich) selbst bei einem Angriff mit Milzbrandviren unter dem sorgsam aufgesetzten Mundschutz nur ein müdes Lächeln abgerungen und die flüchtenden Schüler dann als ‚fehlend‘ im Klassenbuch vermerkt“, lachen. „Sie nehmen es mit einer eigenartigen Mischung aus Scham und Stolz“, ist er erleichtert.

Wie es weiter geht, steht für ihn auch schon fest: Aktuell schreibt er an seinem zweiten Buch („Thema darf ich leider nicht verraten“) und hofft, weiter seinen Traum leben zu dürfen. „Ansonsten habe ich aber auch kein Problem damit, ein glückliches One-Hit-Wonder zu bleiben“, lacht Bielendorfer, der sich nach abgebrochenem Lehramts-Studium (!) aktuell übrigens im Endspurt seines Psychologie-Studiums in Osnabrück befindet.

Wer Lust hat, das sympathische Sprachtalent (von Hause aus ist Bielendorfer Poetry-Slammer) persönlich kennen zu lernen, hat dazu am Freitag (2.) um 19.30 Uhr Gelegenheit. Dann nämlich kehrt Bastian Bielendorfer mit einer Lesung in der Aula des Grillo-Gymnasiums an den Ort des Geschehens zurück. Um Anmeldung in der Buchhandlung Junius unter Tel. 23774 wird gebeten. Der Eintritt ist frei.

Bastian Bielendorfer zurück am Ort des Geschehens. Foto: Gerd Kaemper
Autor Bastian Bielendorfer im Gespräch mit Stadtspiegel-Mitarbeiterin Sarah Leukel. Foto: Harald Gerhäußer
Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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