Wimmelbild mit viel Herz

Bereits im Sommer war Jesse Krauß mit seinen Gedanken im Advent und kreierte den Gelsenkirchener Adventskalender. Foto: Gerd Kaemper
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  • Bereits im Sommer war Jesse Krauß mit seinen Gedanken im Advent und kreierte den Gelsenkirchener Adventskalender. Foto: Gerd Kaemper
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Jesse Krauß ist ein echtes Gelsenkirchener Kind, auch wenn er in einem Krankenhaus in Herdecke das Licht der Welt erblickte. Seine Kenntnis und Liebe zur Stadt Gelsenkirchen fließen in diesem Jahr in besonderem Maße in den 3. Gelsenkirchener Adventskalender ein, mit dessen Gestaltung er von der Stadtmarketing Gesellschaft beauftragt wurde.

Jetzt legt ein Gelsenkirchener Stift und Pinsel an

Die ersten beiden Auflagen des heimischen Adventskalenders gestaltete ein auswärtiger Grafiker. Am Ende merkte es niemand, der sich die bunten Wimmelbilder, die die Kalender zierten anschaute. Aber damit einher ging eine Menge Arbeit.
„Dem Illustrator fehlte einfach ein wenig der Bezug zur Stadt und den örtlichen Gegebenheiten. Er musste von der Stadtmarketing Gesellschaft ganz konkret gebrieft werden, um die passenden Bilder zur Stadt zu treffen“, schildert Jesse Krauß, der die Stadt Gelsenkirchen kennt wie seine Westentasche.
Er arbeitete auch nicht das erste Mal für die Stadt, denn auch das Wimmelbild zum Nordsternpark stammt aus seiner Feder und für das Referat Soziales gestaltet er seit Jahren den Familienkalender und Schulmaterialien.
„Ich habe von Sandra Falkenauer, die bei der Stadtmarketing Gesellschaft für den Adventskalender zuständig ist, eine Liste erhalten, mit Örtlichkeiten, die sich in dem Wimmelbild wiederfinden sollten. Da ging es um Veranstaltungen, die in diesem Jahr in Gelsenkirchen von sich reden machten, wie das Stadtlesen auf dem Heinrich-König-Platz, das Fest zu 20 Jahre Buga oder die 30. Jazz-Tage. Aber ich konnte auch eigene Ideen einbringen. Von mir stammen zum Beispiel die Solarsäule, die Darstellungen des Fotografen Peter Liedtke und des Künstlers Roman Pilgrim“, erklärt Krauß.
Und während der Adventskalender langsam Gestalt annahm, gab es auch wieder Änderungen. Da wurde zum Beispiel das Bild des Cirque Bouffon durch das Märchen Sterntaler, das von der Theatergesellschaft Preziosa im Advent gespielt wird, ersetzt. Und auch wenn der Kalender in diesem Jahr ein wenig mehr den Stadtsüden zum Thema hat, so finden sich darauf auch der Künstler Heinz Schäpers und eins seiner Kunstwerke von der Hochstraße wieder. Und auch die Lochis, die der Renner beim Buga- Fest waren, dürfen nicht fehlen.
Kein Wunder, wenn der Gelsenkirchener schon Ideen für den Adventskalender 2018 im Kopf hat: „Ich würde mich freuen, nächstes Jahr wieder die Gestaltung zu übernehmen und dann den Norden der Stadt näher zu beleuchten.“ Denn zum einen ist er, auch wenn er im Stadtsüden beheimatet ist, „schon viel in Buer herum gepilgert“ und zum anderen, kann er seine Erinnerungen immer wieder schnell anhand von Fotos auffrischen.
Dazu müsste er sich dann wie in diesem Jahr bereits im Sommer mit dem winterlichen Gelsenkirchen beschäftigen. „Ich erinnere mich, dass ich mit Sandra Falkenhauer im Eiscafé Graziella gesessen und den Kalender geplant habe“, erinnert sich Jesse Krauß, auf den damit eine Menge Arbeit zu kam, denn die sehr detaillierten Darstellungen waren auch zeitintensiv. Und auch der Produzent Windel brauchte eine Vorlaufzeit, so dass schon lange vor dem ersten Verkaufstag des Adventskalenders alles fertig gestellt sein musste.
Doch das trägt der Künstler mit Fassung und erklärt mit einem Schmunzeln: „Während Nutella den Kakaoanteil reduziert, hat Gelsenkirchen ihn beim Adventskalender erhöht. Das ist doch eine positive Nachricht.“
Und vielleicht kann man dem Künstler schon bald bei der Arbeit über die Schulter schauen, wenn er etwa auf dem Gelsenkirchener Weihnachtsmarkt in der Vereinshütte seine Kunstwerke in Form von Lesezeichen, Postkarten und Co. feilbietet und auch direkt vor Ort künstlerisch tätig wird. „Es ist sehr attraktiv, wenn die Leute bei der Arbeit zuschauen können“, freut sich der Illustrator, der schon beim Kultursalon mit seinem Handwerkszeug vor Ort war.

Jesse Krauß - Ein vielseitiger Künstler

Ansonsten steht Jesse Krauß derzeit auch mal wieder auf der Theaterbühne. Denn spätestens seit er bei der Ruhr-Passion von Elmar Rasch den Jesus spielte, hat er seine Liebe zu den Brettern, die die Welt bedeuten entdeckt. So steht er am Sonntag, 12. November, um 18 Uhr auf der Bühne der „flora“ und spielt mit dem Trias Theater Taboris „Mein Kampf“. Am Sonntag, 25. November, ist er um 18 Uhr im Chorforum Essen, Fischerstraße 2-4, ein letztes Mal mit dem theater glassbooth in „Luther“ von John Osborne zu sehen.
Aber natürlich trifft man den Künstler auch bei seinen Streifzügen durch seine Heimatstadt an, über die er sagt: „Gelsenkirchen ist ein schöne und spannende Stadt. Man entdeckt immer wieder etwas Neues, auch wenn man schon lange hier unterwegs oder beheimatet ist.“
Wer mehr über den umtriebigen Gelsenkirchener und Spezialisten für die Stadt, erfahren oder seine Dienste in Anspruch nehmen möchte, sollte unbedingt seine Homepage Jesse-Krauss.de besuchen.

Noch gibt es GE-Adventskalender

Den Gelsenkirchen-Adventskalender gibt es in den Stadtspiegel-Leserläden an der Ahstraße 12 in Gelsenkirchen und Hochstraße 68 in Buer. Allerdings sollte man sich sputen, denn die Auflage von 10.000 Exemplaren wird irgendwann vergriffen sein! 

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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