Gelsenkirchen bietet Lehrkräften und Erziehern kostenlose Tests an
Gegen Corona gut aufgestellt - Was Reise-Rückkehrer beachten müssen

Wichtig zu wissen: Das Gesundheitsamt akzeptiert nur einen Mund-Nasen-Abstrich beim Corona-Test, keine Blutuntersuchung. | Foto: Lokalkompass
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  • Wichtig zu wissen: Das Gesundheitsamt akzeptiert nur einen Mund-Nasen-Abstrich beim Corona-Test, keine Blutuntersuchung.
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Die Stadt Gelsenkirchen ist in Sachen Corona-Maßnahmen gut aufgestellt. Sie hat gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) ein Verfahren verabredet, wie die kostenlosen Testungen für Lehrerinnen und Lehrer sowie für Erzieherinnen und Erzieher in der Stadt organisiert und durchgeführt werden.
 Einzelheiten dazu haben Gesundheitsdezernent Luidger Wolterhoff, Amtsarzt Klaus Mika und der Leiter der KVWL-Bezirksstelle Gelsenkirchen, Dr. Klaus Rembrink, am Donnerstag im Hans-Sachs-Haus erläutert.
Vorab: Die Zahl der Neuinfektionen steigt überall - auch in Gelsenkirchen. Gesundheitsdezernent Luidger Wolterhoff: "Das ist aber auch darauf zurückzuführen, dass mehr getestet wird und die Entwicklung durch Reiserückkehrer nach den Sommerferien eine dynamische ist."

Über 40 Ärzte machen mit

Über 40 niedergelassene Ärzte in Gelsenkirchen haben sich bereiterklärt, Corona-Tests in ihrer Praxis durchzuführen - was bei einer Stadt dieser Größe eine erfreulich hohe "Quote" sei, betonte Wolterhoff. Das Test-Angebot gilt für Lehrerinnen und Leher, Erzieherinnen und Erzieher sowie Schulpersonal. Alle 14 Tage können sie sich testen lassen. Welche Praxis das anbietet, kann unter www.coronatestpraxis.de online erfragt werden. Dr. Klaus Rembrink (KV): "Man kann nicht einfach in eine Praxis, die die Tests anbietet, reinschneien. Es ist wichtig, vorab einen Termin zu vereinbaren. In den Morgenstunden und später am Tag ist es besser, damit der allgemeine Praxisbetrieb und die Patienten keinem Risiko ausgesetzt werden."
Insbesondere Reiserückkehrer aus Gebieten, die als Risikoland eingestuft werden, werden zwei Maßnahmen vorgeschrieben, so Gesundheitsdezernent Wolterhoff: "Sie müssen sich sofort in häusliche Quarantäne begeben und sich beim Gesundheitsamt melden. Wer beispielsweise freitags abends nach Hause kommt, darf nicht bis Montag damit warten. Das Gesundheitsamt ist sofort zu kontaktieren. Dazu gibt es auch online ein Formular."
Wichtig: Dies gilt auch für Reiserückkehrer, die sich bereits haben testen lassen (zum Beispiel am Urlaubsort) und deren Ergebnis als negativ gilt. Wolterhoff: "Es ist vielleicht schwer zu verstehen, aber Test ist eben nicht gleich Test. Das Gesundheitsamt akzeptiert ausschließlich das Ergebnis eines Mund-Nasen-Abstrichs, aber keinen Bluttest." Und: Um die sofort anzutretende häusliche Quarantäne kommt keiner herum. Darin muss man sich augenblicklich begeben. Die Dauer der Quarantäne kann ausschließlich das Gesundheitsamt bestimmen - man darf sie nicht eigenmächtig selbst beenden.

Quarantäne sofort antreten

Was natürlich für alle Gelsenkirchener gilt, nicht nur für Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher sowie Reiserückkehrer. Wer gegen diese Maßnahmen verstößt, dem droht ein Bußgeld von 250 Euro und mehr, erklärt Luidger Wolterhoff: "Ein Verstoß ist schließlich keine Bagatelle."
Unter den immer mehr steigenden Fällen von Infektionen beträgt der Anteil der Reiserückkehrer aus Risikogebieten ein Drittel. Erfreulich zu wissen: "Es gab bisher in Gelsenkirchen faktisch keinen drastischen Fall von Quarantäne-Verweigerern", so der Gesundheitsdezernent.
Die Corona-Entwicklung fordert das Team des Gesundheitsamtes, berichtet Amtsarzt Klaus Mika. "Aktuell kümmern sich 40 bis 45 Kollegen und Kolleginnen um Rückverfolgungungen und Quarantäne-Überprüfung. Normalerweise sich es sechs Mitarbeiter, die beispielsweise Mumpsfälle oder Krätze bearbeiten."
Normal kostet ein Corona-Test 130 Euro, wenn er medizinisch notwendig ist, 50 bis 60 Euro, zitierte Dr. Klaus Rembrink von der Kassenärztlichen Vereinigung aus der Gebührenordnung.
Das DRK nimmt die Abstriche bei den Personen daheim vor. Gesundheitsdezernent Luidger Wolterhoff befürwortet die Gelsenkirchener Methodik: "Wer beispielsweise bei sich Symptome feststellt, die auf eine Corona-Infektion hindeuten, sollte nicht mit einem Auto in ein Test-Center fahren müssen. Es haben ja auch nicht alle Menschen ein Auto zur Verfügung."
In anderen Städten, beispielsweise in Recklinghausen, wurden solche Test-Zentren eingerichtet, die man mobil erreichen muss.
Zentrale Corona-Hotline : 0209/ 169-5000

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Herten

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