Neue Möglichkeiten in der Tumortherapie

Das Bergmannsheil Buer baut mit dem neuen Chefarzt in der Radiologie, Prof. Dr. Jörg Stattaus, das Leistungsspektrum in der Interventionellen Radiologie aus. Foto: Stadtspiegel
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Am Bergmannsheil Buer werden künftig neue Wege in der Tumortherapie gegangen. Die sogenannte Interventionelle Radiologie wird das Leistungsspektrum des Krankenhauses, das ein Teil des 2010 zertifizierten Darmzentrums Emscher-Lippe ist, vergrößern.

Zur Diagnose von Tumorerkrankungen sind Biopsien häufig erforderlich. Dabei wird dem Patienten Gewebe entnommen, um darüber zu entscheiden zu können, welche Form der Behandlung für den Patienten die beste ist. Bisher wurden diese Biopsien im Knappschaftskrankenhaus nur klassisch mit dem Ultraschall-Echografen (Sonographie) begleitet. Allerdings ist die Sonographie bei Biopsien an schwer zugänglichen Körperteilen, etwa der hinteren Bauchdecke, nur begrenzt einsetzbar. Hierfür wird künftig die Interventionelle Radiologie, unter Einsatz der Computertomograhie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT), der digitalen Substraktionsangiographie (DSA), zum Einsatz kommen.

„Gerade in schlecht zugänglichen Körperregionen kann mit CT-Unterstützung schonend Gewebe entnommen werden. Diese minimal-invasive Biopsie erspart dem Patienten eine Operation unter Vollnarkose mit all ihren belastenden Nebenwirkungen“, sagt der neue Chefarzt Jörg Stattaus, der seit dem 1. Oktober die Nachfolge des nun im Ruhestand befindlichen Dr. Helmut Moldenhauer angetreten ist.

Durch die Interventionelle Radiologie, die nun schwerpunktmäßig die nachhaltige Weiterentwicklung der Klinik mit 900 Mitarbeitern fördern soll, kann das Krebsgewebe bei Nieren- oder Lebertumoren und bei gutartigen Knochentumoren zerstört werden. „Wir bekämpfen beispielsweise Lebermetastasen durch hohe Temperaturen von innen. Die Schnittbilder des Computertomographen sind für dieses minimal-invasive Verfahren unerlässlich. Sie ermöglichen eine sichere Steuerung der Sonde, die durch die Haut eingeführt wird. Der Eingriff wird von außen überwacht.“ Die bildgebenden Verfahren CT und MRT liefern dem Radiologen die notwendigen Bilder der Gewebestruktur. So tastet er sich anhand der CT-Bilder bis zu dem Tumorherd vor, um ihn dann mit der durch Wechselstrom erhitzten Nadel (Thermoablation) regelrecht auszubrennen. Tumore bis zu einer Größe von 5 Zentimetern können auf diese Weise entfernt werden.

Ab Mitte 2012 wird im Bergmannsheil ein neues MRT und ein Angiographiegerät für circa 1,3 Millionen Euro zum Einsatz kommen. Damit soll die Radiologie dann auch die nicht-invasive Herzdiagnostik möglich machen. „Ziel ist es, frühzeitig das Risko eines stressbedingten Herzinfarktes und mögliche Durchblutungsstörungen unter Belastung zu erkennen“, erläutert Dr. Stattaus.

Autor:

Harald Gerhäußer aus Bochum

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