Wie kann man psychischen Erkrankungen vorbeugen? Hochkarätig besetztes Symposium in Gelsenkirchen

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Gestern traf sich mehr als 50 Experten aus Psychiatrie und Psychologie zu einem Gedankenaustausch zur Prävention psychischer Erkrankungen – initiiert und moderiert von Dr. med. Astrid Rudel (Chefärztin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Elisabeth-Krankenhaus Gelsenkirchen und St. Antonius-Krankenhaus Bottrop) und Priv.-Doz. Dr. med. Marcus Agelink (Chefarzt der Klinik für Seelische Gesundheit und Präventivmedizin an den Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen)

Nachdem Pater Klemens Maria Freitag, Seelsorger des St. Elisabeth Krankenhauses, die Grußworte von Propst Markus Pottbäcker überbrachte, stieg Dr. Astrid Rudel provokant und mit einem Augenzwinkern in das Thema ein. Die immer letzten Plätze im Ranking positiver Lebensbedingungen in Gelsenkirchen und der Städte der Region stufte sie als einen bedeutsamen Aspekt in der multifaktoriellen Genese psychischer Erkrankungen ein. Und somit auch als einen Ansatz für präventive Maßnahmen.

Die Referenten des fünfstündigen Symposiums hoben dann auf verschiedene Krankheitsbilder ab:

  • Prof. Dr. med. Georg Juckel (Lehrstuhlinhaber für Psychiatrie und Psychotherapie, Ruhr-Universität Bochum, Ärztlicher Direktor am Westfälischen Zentrum Bochum, Psychiatrie – Psychotherapie – Psychosomatik): Prävention bei Schizophrenie und bipolarer Störung,
  • Georg Fiedler (Diplom-Psychologe, Nationales Suizid-Präventionsprogramm für Deutschland): Neues aus der Suizidpräventionsforschung – Implikationen für die Praxis
  • Dr. med. Christian Konkol (Fachgebiet Psychiatrie und Psychotherapie, Leitender Arzt der Lippischen Nervenklinik Dr. Spernau GmbH & Co): ADHS-Comorbiditäten und Differentialdiagnosen

Gemeinsam vertraten die Referenten den Anspruch, die Prävention psychischer Erkrankungen aus ihrem bisherigen Schattendasein hervorzuholen. Dabei ging es ihnen weniger um die ökonomischen Folgen, als vielmehr um die Verhinderung und Verminderung seelischen Leidens – für alle Menschen: ob erwerbstätig oder arbeitslos, berentet oder am Anfang eines Beruflebens. Insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass in unserer Region mit zum Teil schweren sozialen Bedingungen die Risiken, eine psychische Erkrankung zu erleiden, besonders hoch sind.

Die Teilnehmer – Ärztinnen und Ärzte (Klinik und Niedergelassene), Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Anbieter psychosozialer Hilfen, Pharmazeuten, Psychologen, Spezialtherapeuten, Sozialarbeiter, psychiatrisch Pflegende und Verwaltungsmitarbeiter – äußerten sich begeistert über die hohe fachliche Qualität des Symposiums und die Möglichkeit, miteinander zu diskutieren. Der sektorenübergreifende Ansatz bot zudem einen gelungenen Rahmen dafür, die Vernetzung zu verbessern und über den Tellerrand zu blicken.

Dr. Astrid Rudel: „Wir freuen uns sehr über dieses überaus positive Echo und haben uns fest vorgenommen, dass jährliche Treffen zu einer Tradition in Gelsenkirchen werden zu lassen. Wir freuen uns heute schon auf das nächste Jahr.“

Autor:

Wolfgang Heinberg aus Gelsenkirchen

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