Fußball für alle: 2. Come-Together-Cup auf Schalke

Ein Zeichen für mehr Toleranz und gegen Diskriminierung: Die Organisatoren, Helferinnen und Helfer sowie Spendenbegünstigten können das zweite Turnier auf Schalke kaum erwarten.Foto: Gerd Kaemper
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  • Ein Zeichen für mehr Toleranz und gegen Diskriminierung: Die Organisatoren, Helferinnen und Helfer sowie Spendenbegünstigten können das zweite Turnier auf Schalke kaum erwarten.Foto: Gerd Kaemper
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Was in Köln begann, ist mittlerweile erfolgreich nach Gelsenkirchen geschwappt. Zum zweiten Mal findet der Come-Together-Cup (CTC) auf dem Gelände der Glückauf-Kampfbahn statt. Zwölf Frauenteams und 36 Männerteams treten am Samstag, 1. September, ab 9.30 Uhr in Sechsergruppen gegeneinander an. Doch es geht nicht nur um Fußball, denn auch für ein unterhaltsames Rahmenprogramm ist gesorgt.

GE. Fußball ist einer der beliebtesten, wenn nicht sogar der beliebteste Sport in Deutschland. Allerdings ist es auch eine der Mannschaftssportarten, bei der Homophobie nach wie vor ein großes Problem darstellt. Gerade im Profifußball geben sich homosexuelle Männer nur in den seltensten Fällen zu erkennen, häufig aus Angst vor Ausgrenzung und Spott.

Für Andreas Stiene, den Initiator des Come-Together-Cups, war das einer der Gründe, die Veranstaltung ins Leben zu rufen. Anfang der 90er kam der damalige Kriminalkommissar als Polizeiauswahl- und Landesligakicker nach Köln und dachte, er wäre der einzige schwule Fußballspieler weit und breit. "Das war aber natürlich nicht so und ich habe schnell Gleichgesinnte im Cream-Team-Cologne gefunden", erinnert er sich. Nach einem Freundschaftsspiel zwischen dem schwulen Team und der Polizeiauswahl, war die Idee zum CTC geboren. Im Juni 1995 fand der erste CTC, mit insgesamt zehn Männerteams, statt. 

Alle spielen auf Augenhöhe

"Seitdem sind wir stetig gewachsen und obwohl die Veranstaltung aus der schwul-lesbischen Szene kommt, geht es uns darum, alle möglichen gesellschaftlichen Schichten auf Augenhöhe zusammenzubringen", so Stiene. Die Vielfalt der Teams ist dementsprechend groß. Von der Berufsfeuerwehr über Floristen und Flüchtlingsprojekten bis hin zu einem Team der katholischen Kirche, am 1. September kommen Menschen zusammen, die sich sonst nicht unbedingt treffen und ins Gespräch kommen würden. Besonders freuen sich die Organisatoren über das erste Trans-Team, das in diesem Jahr am CTC teilnimmt.

Bei den Gruppennamen werden die Freizeitkicker und -kickerinnen kreativ. So werden bei dem Turnier Teams wie der "FC Siewillja", die "Biervernichtungsgruppe" oder auch die "Old Säcke", besetzt mit türkisch-stämmigen Gelsenkirchenern, aufeinander treffen. Denn Spaß wird bei der Veranstaltung groß geschrieben. Es geht nicht nur ums Gewinnen, sondern an erster Stelle um ein tolerantes Beisammensein.

"Wir sagen immer, manche kommen wegen des Fußballs, manche trotz des Fußballs", schmunzelt Stiene. Preise gibt es daher nicht nur für die Sieger, sondern auch für die blondeste, trinkfesteste oder skurrilste Gruppe. Auch Oberbürgermeister Frank Baranowski hat sich für die Siegerehrung angekündigt. 

"Manni" Breuckmann und Martin Max sind dabei

Neben dem Fußballturnier gibt es ein großes Rahmenprogramm, um die Gäste zu unterhalten. Neben Infoständen wird es auch einen Biergarten und Essensstände geben sowie musikalische Unterhaltung durch einen DJ. Auch für die Kleinsten werden Spiel- und Sportparcours angeboten, so dass das Fest für die ganze Familie ein Erlebnis wird. Auch eine Vielzahl an Promis sollen die Veranstaltung zu etwas ganz Besonderem machen. "Ein paar Namen dürfen wir sogar schon verraten", so Sebastian Lange vom CTC-Team. "Dabei sind unter anderem der ehemalige Schalker Martin Max, Sportreporter "Manni" Breuckmann sowie die Paralympicsstars Niko Kappel und Mathias Mester".

Mit den CTC-Erlösen werden soziale Projekte unterstützt. Mit jeweils 1.000 Euro werden das Lalok Libre aus Schalke und der Caritas-Quartiersfond Scholven begünstigt. Der Quartiersfond ist in Scholven vor Ort für Sorgen und Belange der Bürger und Bürgerinnen da und sorgt für spannende Projekte, die gemeinsam mit der Nachbarschaft erarbeitet werden. Das Lalok Libre hilft seit fast 40 Jahren Menschen, die auf Grund ihrer Herkunft, Religion, Hautfarbe oder Sexualität ausgegrenzt werden.

Spenden gehen an Caritas und Lalok Libre

Das Turnier beginnt am 1. September um 9.30 Uhr und dauert den ganzen Tag. Im letzten Jahr haben um die 2.000 Menschen die Veranstaltung besucht. "Da ist noch Luft noch oben", ist Lange überzeugt. Er hofft, dass in diesem Jahr noch mehr Gäste kommen, die Resonanz war bisher nämlich durchweg positiv. Mehr Informationen zur Veranstaltung und dem Ablauf des Turniers gibt es auf www.come-together-cup.de. 

Ein Zeichen für mehr Toleranz und gegen Diskriminierung: Die Organisatoren, Helferinnen und Helfer sowie Spendenbegünstigten können das zweite Turnier auf Schalke kaum erwarten.Foto: Gerd Kaemper
Coole Teams in noch cooleren Outfits: Beim Come-Together-Cup gibt's viel Fußball, aber auch jede Menge drumherum zu erleben. Davon konnten sich die Besucher und Besucherinnen aus Gelsenkirchen bereits im letzten Jahr überzeugen. | Foto: Gerd Kaemper
Autor:

Fotini Kouneli aus Gelsenkirchen

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