Goretzka und Meyer werden Draxler beim S04 ersetzen

Julian Draxler (m.) zeigte bei seiner Bekanntgabe der Vertragsverlängerung stolz das neue Auswärtstrikot des S04 inklusive seiner neuen Rückennummer. Foto: Gerd Kaemper
  • Julian Draxler (m.) zeigte bei seiner Bekanntgabe der Vertragsverlängerung stolz das neue Auswärtstrikot des S04 inklusive seiner neuen Rückennummer. Foto: Gerd Kaemper
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Julian Draxler soll Clemens Tönnies vor kurzem gesagt haben, dass er diese Saison definitiv auf Schalke bleibt – egal, welches Angebot ihm noch von anderen Klubs unterbreitet wird. Julian Draxler soll auch bereits Angebote von Real Madrid und Manchester City ausgeschlagen haben. Beide Vereine hätten auch die festgeschriebene Ablösesumme über 45,5 Millionen Euro dem FC Schalke 04 geboten. Doch Draxler will bleiben. Dennoch spricht bereits jetzt schon einiges dafür, dass die bevorstehende Saison die letzte des 19-Jährigen bei den „Königsblauen“ sein könnte. Nicht nur wegen der Angebote ausländischer Spitzenklubs.

Julian Draxler gilt als herausragendes Talent und hat dies auch schon mehrfach angedeutet und bewiesen. Der Stadtspiegel hatte bereits in der Winterpause nach dem Abgang von Lewis Holtby geschrieben, dass nun die Stunde für Draxler geschlagen habe. In der Rückrunde der letzten Saison zeigte der Nationalspieler wiederholt, zu was er auf seiner Lieblingsposition – die des Spielmachers hinter dem Sturm – fähig ist. Am Ende der Saison kam der gebürtige Gladbecker in 39 Pflichtspielen auf 13 Tore und sieben Torvorlagen. Noch nie hat ein Spieler in dem so jungen Alter schon über 100 Pflichtspiele bestritten. Keine Frage: Bleibt Draxler vom Verletzungspech verschont, steht ihm eine „Mega-Karriere“ bevor, wie es auch schon Manager Horst Heldt sagte. Und um diese „Mega-Karriere“ voran zu treiben, wird Schalkes neue „Nummer Zehn“ zu einem noch größeren Klub wechseln wollen. Er selbst sprach schon öfter davon, dass Spanien ihn reize.

Der S04 ist in der glücklichen Lage, dass Draxlers Vertrag bis zum 30. Juni 2018 datiert ist. In diesem Vertrag ist eine Ausstiegsklausel eingebaut, die den „Knappen“ einen warmen Geldregen bescheren, falls Draxler den S04 schon vor Vertragsende verlassen will. Heldt sagte zwar nie, wie hoch die Summe X ist. „Wir können uns davon kein neues Stadion bauen.“ Aber: „Wenn jemand Julian kaufen will, muss er eine Summe auf den Tisch legen, die sich gewaschen hat.“ Die Summe dürfte bei ungefähr 45,5 Millionen Euro liegen. Schalke wäre bei einem Verkauf zwar nicht schuldenfrei, aber hätte – Stand jetzt – die Verbindlichkeiten mal eben auf einen Schlag um ein Viertel reduziert. Und Horst Heldt hat auch schon vorgesorgt: Die nächste „Draxler-Generation“ steht schon in den Startlöchern und hat nun mindestens ein Jahr Zeit, sich auch auf eine wichtige Aufgabe vorzubereiten. Ihre Namen: Max Meyer und Leon Goretzka.

Meyer wird schon jetzt mit Weltfußballer Messi verglichen

Meyer ist gerade einmal 17 Jahre jung, durfte aber schon fünfmal in der Bundesliga spielen und auch ein paar Minuten Einsatz in der Champions League erleben. Der gebürtige Oberhausener ist beidfüssig und wird vor allem wegen seiner Technik gefürchtet, die er beim Futsal in jungen Jahren verfeinerte. Wie viel die Schalker Verantwortlichen von dem 1,69 Meter (exakt so groß wie Messi, d. Red.) kleinen Dribbler halten, zeigt die Vergabe der Rückennummern zur neuen Saison. Meyer bekam die 7, die ein Jahr lang nicht vergeben wurde – aus Respekt vor Raúl, der erst noch am vergangenen Wochenende in die Schalker Ehrenkabine, die königsblaue Hall of Fame, gewählt wurde und zuletzt die 7 auf dem Rücken trug. Meyer wird zur neuen Saison noch mehr Einsatzzeiten bekommen und kann somit auf die Situation vorbereitet werden, die nun Julian Draxler hat. Erst gestern verriet Meyer im Trainingslager des S04 in Donaueschingen: „Ich achte auf dem Platz viel auf Julian Draxler. Als er hier angefangen hat, war er in einer ähnlichen Situation, wie ich jetzt.“

In fast derselben Lage befindet sich ab heute auch Leon Goretzka. Der Neuzugang vom VfL Bochum ist zwar ein halbes Jahr älter als Meyer und hat bereits seit Februar die Volljährigkeit erreicht und ist knapp 20 Zentimeter größer. Doch auch er zählt zu den hoffnungsvollsten Talenten Deutschlands. Hier war es Peter Neururer, Goretzkas Ex-Trainer beim Reviernachbarn, der über seinen Schützling ähnliche Worte verlor, wie Heldt über Draxler. „Wenn alles normal läuft, steht er vor einer Welt-Karriere.“ Goretzka ist auch etwas defensiver einsetzbar als Draxler und Meyer. Zu den Stärken des Rechtsfußes zählt vor allem seine Übersicht und, dass er ein Spiel lesen kann.

Meyer hat einen Vertrag bis 2017, Goretzka seit dem 1. Juli einen bis 2018. Die Zukunft ist beim S04 gesichert – selbst, wenn Julian Draxler 2014 wechseln sollte. 17, 18 und 19 Jahre sind diese „Knappen“ jung. Dazu die jungen Spieler wie Sead Kolasinac (20), Joel Matip (21), Kyriakos Papadoupolos (21) und der nächste junge Neuzugang Christian Clemens (21) – Horst Heldt hat seit seinem Amtsantritt sehr viel richtig gemacht und kann nun auch immer mehr – nach Abbau der Magath-Altlasen – ein Schalke aufbauen, wie es ihm vorschwebt. Der Tag, an dem zumindest schon mal Draxler, Meyer und Goretzka gleichzeitig zusammen auf dem Spielfeld stehen werden, lässt schon jetzt die Schalker Herzen höher schlagen.

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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