Kein Aprilscherz

Wäre heute der 1. April, hätte ich die Radiomeldung für einen Aprilscherz gehalten. So aber werde ich wohl glauben müssen, was mir da das Radio bei meiner Autofahrt am frühen Morgen berichtete. Es sind Proteste in mehreren Städten Deutschlands geplant gegen das Tanzverbot am Karfreitag.
Nun, tatsächlich kann man fragen, wie man ein solches Verbot überhaupt aufrecht erhalten kann in einer Gesellschaft, die jede Identität verloren hat. Da werden Kreuze von Wänden genommen, Kirchen geschlossen und umfunktioniert, Priester mit Migrationshintergrund und minimalen Deutschkenntnissen aus der Welt ausgeborgt und die christliche Kultur mit Gleichgültigkeit bedacht.
Zur gleichen Zeit breitet sich der Bürgerunmut darüber aus, dass der Muezzin vom Turm der Moschee täglich zum Gebet seiner Gläubigen aufrufen darf, ohne dass die gesamte Bürgerschaft oder die politisch Aktiven gefragt worden wären.
Ja, das ist das Deutschland meiner Träume. Weihnachten feiern und Geschenke verteilen in Erinnerung an Christi Geburt, aber keinesfalls einen Tag lang - und sei es nur aus Rücksicht, wenn schon nicht aus Überzeugung - auf den Tanz am Todestag Jesu verzichten wollen.
Ich arbeitete zu der Zeit in Polen, als das Flugzeugunglück die gesamte politische Elite in Katyn tötete. Eine Woche lang wurde Staatstrauer angeordnet. Kinos, Theater, Discos... alles fand ab sofort nicht mehr statt. Und niemand protestierte oder demonstrierte.
Hier sind 24 Stunden Tanzverbot zu viel, wodurch weder die Dauerbeschallung in den Ohren noch die "Handybe sms ung" beeinträchtigt werden.
Ich wehre mich gegen Egoismus, Narzissmus und Egomanie in einem Deutschland, das für Rücksichtnahme und Bescheidenheit kaum mehr Platz hat.

Autor:

Barbara Erdmann aus Gladbeck

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