GLADBECK goes green
KLIMANOTSTAND

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Stadt Bäume in Gladbeck

--STADTKLIMA--

Bäume sind die Botschafter des Lebens. Sie sind das wichtigste, atmosphärische Gestaltungelement einer Innenstadt.
Ohne Zweifel gibt es im Umfeld eine Menge Grün.
Aber in der Innenstadt kränkelten die Bäume vor sich hin. Verdichtung, Verkehr und Leitungen ruinierten die Standorte. Deshalb wurde damals ein aufwändiges Sanierungskonzept entwickelt. Leitungen und Kanäle gesucht und kartiert, um einige sichere Standorte, in dem Gewirr zu finden. Dann ein technisches Sicherungssystem entwickelt und eingebaut. Druckentlastende Platten auf Punktfundamenten, Abdeckroste und Stammschutzgitter sollten die Existenz der Bäume für die Zukunft sichern.
Das klappte 20 Jahre, bis die Fußgängerzone für viele Millionen attraktiviert wurde. Dabei wurden sämtliche Bäume ruiniert oder abgehackt. Einige struppige , mickerige Nachpflanzungen, kämpfen, ohne Schutz, ums Überleben. Der verbliebene Innenstreifen wurde mit Webetafeln, Betonklötzen und Kringeln zugepflastert. Dazwischen sterben noch einige unschöne Heckenpflanzen.
Am Zugang Goetheplatz, stand die beliebteste Rundbank Gladbecks, um einen Ahorn. Jetzt kämpft er mit einbetonierten Wurzeln ums Überleben.
Vor der Lambertikirche wurde noch übler betoniert.
Von den 4 Portallinden wurden 2, nach 35Jahren, abgehackt und durch 2 Neupflanzungen in Betonlöchern ersetzt.
Bäume sind lebende Wesen, die nicht nur der Weihnachtsdekoration dienen, sondern brauchen auch einen entsprechenden Wurzelbereich um eine Zukunft zu haben. Sind die Standorte schlecht, verdichtet und zu trocken, werden sie krank und anfällig!
Der dekorative Trompetenbaum wurde einschließlich Hochbeet, komplett entfernt und plattiert. Weiterhin, eine schöne alte Scharlacheiche abgehackt und ein leerer Betonkringel verblieb. Auf dem nahen Körnerplatz wurden 2 alte Eschen, aus dem Bestand, abgehackt.
In der nahen Lambertistrasse gammelt, seit Jahren, ein leeres Beet, nachdem der Baum abgehackt wurde.
In heißen Sommern wird der Lambertiplatz jetzt zu einer unerträglichen Hitzeinsel. Während die Verursacher dann in ihren kühlen Gärten hocken.
Dazu hatte ich bereits 1919 den Artikel, "Betonierte Innenstadt", im SSP, veröffentlicht.
Umweltnotstand: Betonierte Innenstadt - Gladbeck (lokalkompass.de)
Dafür wurde ich dann vom Stadtsprecher, abgesaut.
Was ist also mit "Gladbeck goes green", Klimanotstand, Insektensterben, Umweltproblemen, Artensterben u.s.w., wenn alle Bedenken von Fachleuten ignoriert werden. Ortsfremde Büros wollen hier nur Geld verdienen.
Jetzt bei der Hitze zeigt sich der Wert der Bäume, besonders in der Innenstadt. Schatten, Schutz, Mikroklima, Sauerstoff, Gestaltung, Aufenthaltsqualität.
Hier wurden auch noch zusätzlich, alle kleinteiligen Ausstattungselemente abgeräumt. Alles was fehlt, ist Pflege und Atmosphäre.
Ansonsten gibt es Leerstände und sterbende Innenstädte.

Woanders sieht man deutlich, wie Kultur eine Stadt positiv verändert und die Integrationskraft hebt.

Dipl.Ing. Manfred Schlüter, Freiraumplaner und Bürger der Innenstadt

Autor:

Manfred Schlüter aus Gladbeck

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