"ABI" sieht auch die Stadt in der Pflicht
Sozialer Wohnungsbau auch in Gladbeck in einer tiefen Krise

Sieht auch die Stadt Gladbeck beim Bau neuer Sozialwohnungen in der Pflicht: ABI-Ratsherr Süleyman Kosar. | Foto: Archiv
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Das ist schon längst kein Geheimnis mehr und gilt auch für Gladbeck: Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum bringt nicht nur finanziell schwache, sondern auch mehrköpfige Familien in die Bredouille.

Auf der anderen Seite boomt der Immobilienmarkt, es wird gebaut und gebaut. Wohnungen entstehen, verbunden mit der alles entscheidenden Frage, für wen und wer kann sie bezahlen?

Süleyman Kosar (Vorsitzender ABI Gladbeck) verweist auf offizielle Zahlen der Bundesregierung, wonach in den letzten 20 Jahren der Bestand an Sozialwohnungen in Deutschland von rund 2 Millionen um fast 50 Prozent auf inzwischen nur noch 1,13 Millionen gesunken ist. "Das muss muss doch der Politik einen lauten Weckruf entlocken, um Maßnahmen zur Abhilfe zu ergreifen. Allein in NRW ist ein Wegfall von 5.121 Sozialwohnungen zu verzeichnen. Obwohl dieser Zustand der Politik seit langem bekannt ist, wird viel zu wenig dagegen unternommen," kritisiert Kosar. Und der Gladbecker Ratsherr verweist darauf, dass eine Mietbelastung von mehr als 30 Prozent des Haushaltseinkommens bei Experten als sehr problematisch gelte.

"Unsere Wohnungsnot ist eine tickende Zeitbombe," warnt Kosar. Dass nur Menschen mit einem sehr guten Einkommen es leicht auf dem Wohnungsmarkt haben sollen, könne man nicht nachvollziehen. Auch der Normalbürger, also Rentner, Alleinerziehende, Behinderte,
Bedürftige und Familien mit Kindern, sollten die Möglichkeit einer umfangreichen Auswahl an sauberen, bedarfsgerechten und bezahlbaren Wohnungen haben.

"Auch in unserer Stadt muss rasch gehandelt werden," verlangt Kosar. "Für die Zukunft brauchen wir ausreichende Anzahl an bezahlbaren Wohnungen. Über 40 Prozent der Gladbecker sind arm bezihungsweise armutsnah und jeder Fünfte in der Stadt ist gefährdet, in die Armut abzurutschen. Hier muss die Stadt Gladbeck eindeutig aktiver werden und mit der GWG mindestens 100 Sozialwohnungen pro Jahr bauen, so dass in 10 Jahren den Bürgern 1.000 neue Sozialwohnungen für Rentner Alleinstehende und Familien zur Verfügung stehen."

Kosar sieht auch die Gefahr, dass die oft zermürbenden Suche nach einer größeren Wohnung Frust entstehen lässt, was sich unweigerlich zu Wut anstauen werde. Dieser Entwicklung müsse die Stadt Gladbeck entgegenwirken und daher schnellstens eingreifen.

Süleyman Kosar abschließend: "Der Bedarf an bezahlbaren Wohnraum ist riesig. Wenn wir jetzt bei den niedrigen Zinsen nicht bauen, wann denn dann?"

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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