Heftige Kritik in Richtung Propstei-Spitze: Resignierte Katholiken in Gladbeck-Zweckel geben Kampf um ihren "Dom" auf

Wenn es nach den Plänen der Propstei-Spitze geht, soll die Zweckeler "Herz-Jesu-Kirche" im Jahr 2020 faktisch geschlossen werden. Diese Pläne sorgten für die Gründung der "Fördergemeinschaft Rettet die Herz-Jesu-Kirche", die nun allerdings - mit einer gehörigen Portion Frust im Bauch - ihre Aktivitäten zumindest erst einmal ruhen lassen will. | Foto: Archiv: Kariger/STADTPSPIEGEL Gladbeck
  • Wenn es nach den Plänen der Propstei-Spitze geht, soll die Zweckeler "Herz-Jesu-Kirche" im Jahr 2020 faktisch geschlossen werden. Diese Pläne sorgten für die Gründung der "Fördergemeinschaft Rettet die Herz-Jesu-Kirche", die nun allerdings - mit einer gehörigen Portion Frust im Bauch - ihre Aktivitäten zumindest erst einmal ruhen lassen will.
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Zweckel. Sie ist zweifelsohne eines der Wahrzeichen von Zweckel, doch ihr Fortbestand ist in großer Gefahr. Die Rede ist von der "Herz-Jesu-Kirche" am Kardinal-Hengsbach-Platz, in der aber ab dem Jahr 2020 keine Gottesdienste mehr stattfinden sollen, sofern das von der Propsteispitze verkündete Sparprogramm in die Realität umgesetzt werden sollte.

Als diese Pläne von Propst André Müller öffentlich verkündet wurden, ging sofort ein Aufschrei der Entrüstung durch die Reihen der Katholiken im Norden Gladbecks. Und als erste Reaktion auf die Pläne wurde die "Fördergemeinschaft zur Rettung der Herz-Jesu-Kirche" ins Leben gerufen, die dann auch sogleich eine Unterschriftenaktion ins Leben rief.

Besagte Unterschriftenaktion wurde inzwischen beendet und verlief, so die Einschätzung der Initiatoren, durchaus erfolgreich. Mehr als 2000 Unterschriften habe man zusammentragen können, bilanziert Jens Delbert vom Förderverein "Rettet die Herz-Jesu-Kirche". Sich in die Listen eingetragen haben sich demnach aber nicht nur Zweckeler Bürger, sondern auch Unterstützer aus anderen Gladbecker Stadtteilen. "Unser Dank gilt ausdrücklich allen, die sich bereit erklärt haben, dass die stadtbildprägende Herz-Jesu-Kirche auch über 2020 hinaus für den gottesdienstlichen Gebrauch genutzt werden kann," so Jens Delbert.

"Seinerzeit wurde die Fördergemeinschaft gebildet, um für Transparenz, einen konstruktiven Dialog sowie ein objektives, öffentliches Meinungsbild innerhalb der Herz-Jesu-Gemeinde und des Stadtteils einzutreten. Es ging um den Erhalt einer wichtigen auch kulturellen Institution," erklärt Jens Delbert.

Enttäuschung herrscht bis heute beim Organisationsteam über das Verhalten der Kirchen-Oberen in Gladbeck. Man habe feststellen müssen, dass der Protest der Menschen vor Ort eher weniger Gehört bei Propst Müller und den Verantwortlichen im Bistum Essen finde, bedauert Jens Delbert. Auch die seitens der Kirchenleitung St. Lamberti durchgeführt so genannte Dialogveranstaltung in der Gemeinde Heilig Kreuz im Mai 2016 sei letztendlich an fehlender Kompromissbereitschaft einiger weniger Kirchenfunktionäre gescheitert, bedauert Delbert. "Dies attestierte selbst ein anwesender Mediator des Bistums Essen," fügt Delbert hinzu.

Und Delbert nimmt in Sachen Kritik kein Blatt vor den Mund: "Ein seitens der Fördergemeinschaft vorgeschlagener Runder Tisch zum für viele Katholiken wenig nachvollziehbaren Pfarreientwicklungskonzept wurde beispielsweise bereits im Vorhinein durch einen Priester der Lamberti-Propstei mit harschen Worten abgelehnt. Ebenso wurden schriftlich gestellte, konkrete Fragen zu Themen, wie dem Pfarreientwicklungskonzept, Kirchensteuereinnahmen oder auch Betriebskosten der Herz-Jesu-Kirche nicht durch Propst Müller beantwortet."

Bemängelt wird Zweckeler Seite auch, dass bislang kein Projektleiter für die Herz-Jesu-Gemeinde benannt worden sei, obwohl dieser schon vor über einem Jahr durch Propst Müller angekündigt worden sei.

In Zweckel hat sich angesichts dieser Entwicklung offensichtlich eine gehörige Portion Resignation breit gemacht. "Aus diesen und verschiedenen anderen Gründen wird die Fördergemeinschaft ihre Aktivitäten zunächst ruhen lassen, wenngleich die Vorgänge rund um die Herz-Jesu-Kirch weiterhin kritisch beobachtet und nötigenfalls kommentiert werden," ist der Pressemitteilung der Fördergemeinschaft "Rettet die Herz-Jesu-Kirche" zu entnehmen. "Für die Fördergemeinschaft steht fest, dass die Leitung der katholischen Kirche in Gladbeck offensichtlich nicht nach ihrem eigenen Leitbild "Tranparenz & Gemeinsam auf dem Weg" handelt.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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