Soziales Zentrum "K4" gibt Jugendlichen Rückhalt
Jugendarbeit in Gladbeck: Hausaufgaben mit Hammad

Beim gemeinsamen Ballspiel kommen die Jugendlichen aus ganz verschiedenen Lebenssituationen zusammen. Foto: St. Lamberti
  • Beim gemeinsamen Ballspiel kommen die Jugendlichen aus ganz verschiedenen Lebenssituationen zusammen. Foto: St. Lamberti
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Das K4 ist zu einer Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche in der Stadtmitte geworden. Ein Sozialarbeiter begleitet und unterstützt bei den individuellen Problemlagen.

Wenn die Jugendlichen die Räume des K4 betreten, suchen sie zuerst Hammad. Er begrüßt jede und jeden mit einem freundlichen Händedruck, fragt, wie es geht und ob alles in Ordnung ist. Dann werden gemeinsam Hausaufgaben gemacht, gespielt, gelacht und geredet.

Seit gut einem halben Jahr unterstützt der Sozialarbeiter Hammad Alfares das Team im K4, dem sozial-pastoralen Zentrum der Pfarrei St. Lamberti in der Stadtmitte. Seitdem hat sich viel im Bereich der Jugendsozialarbeit getan. Mehr als 50 Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren, meist mit Migrationshintergrund, besuchen nach der Schule das K4, lernen und spielen gemeinsam und erfahren Hilfe und Unterstützung, wenn es irgendwo „brennt“.

Sprache ist die größte Hürde

„Das vorrangige Problem ist die Sprache“, erzählt Hammad Alfares. „Da setzen wir als erstes mit Sprachtrainings und -förderung an.“ Hierzu geht er zum Beispiel auch in die Lambertischule. „Die Jugendlichen haben zudem viel Unterstützungsbedarf bei weiteren schulischen und persönlichen Problemen. Da ist ein guter Kontakt zu den Eltern notwendig“, so Hammad Alfares weiter. Daher besucht er die Jugendlichen auch in ihren Familien. „Oft ist Aufklärungsarbeit erforderlich, etwa in Bezug auf die Handynutzung und gesetzliche Vorgaben. Ab wann darf ich zum Beispiel Handyverträge abschließen? Was kostet ein Handy und woher kommt das Gerät meines Kindes, wenn ich es als Elternteil nicht selbst besorgt habe?“

Hammad Alfares hat selbst Migrationshintergrund. Seit 2015 lebt der Syrer in Deutschland. Dass er Arabisch spricht, erleichtert seine Arbeit und sorgt für den notwendigen Austausch mit den Familien. Er begleitet bei Behördengängen und leitet die Jugendlichen an, ihre Zukunft selbst zu gestalten. „Wir überlegen individuell, welche Ausbildungsberufe in Frage kommen und unterstützen auf dem Weg in die Ausbildung.“ Mit den Schulsozialarbeitern des Berufskollegs und der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule steht er daher in gutem Kontakt.

Jugendzentrum in Eigenarbeit ausgebaut

Gemeinsam mit den Jugendlichen hat er nun Räume im K4 gestaltet und sie so zu einem kleinen Jugendzentrum mit Kicker und Airhockey gemacht. Draußen kann Basketball gespielt werden und zweimal in der Woche treffen sich alle zum Fußballspielen auf dem Platz des SG Preußen Gladbeck. Mit „cooking for kids“ besteht für die Kinder und Jugendlichen im K4 auch samstags weiterhin eine Möglichkeit, sich zu treffen, zu spielen, gemeinsam zu kochen und zu essen.

„Mit der Anstellung von Hammad Alfares haben wir auf die Ergebnisse der aktivierenden Befragung reagiert, die wir in 2017 in der Stadtmitte durchgeführt haben“, sagt Claudia Himmelsbach. Sie ist Mitglied im Kirchenvorstand und hat das K4 ehrenamtlich mit aufgebaut und geleitet. Sicherheit im Wohnumfeld und Angebote für Kinder und Jugendliche – das waren die vorherrschenden Themen, mit denen sich die Bewohner des Stadtteils Mitte laut dieser Befragung beschäftigten. Die Angebote erfolgen mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und des Europäischen Sozialfonds. „Die bislang gemachten Erfahrungen zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind und der Bedarf sehr groß ist“, so Claudia Himmelsbach.

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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