Glocken- und Figurenspiel in der Gladbecker City droht das Aus
Kostenvoranschlag über 25.000 Euro ist ein Schock

Ortstermin an der Hochstraße Anfang September: Zwei Experten der Firma Korfhage das Glockenspiel samt seiner Technik in Augenschein. Vor Ort vertreten war mit Jürgen Exner (links) auch der Besitzer des Glockenspiels. | Foto: Kariger
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  • Ortstermin an der Hochstraße Anfang September: Zwei Experten der Firma Korfhage das Glockenspiel samt seiner Technik in Augenschein. Vor Ort vertreten war mit Jürgen Exner (links) auch der Besitzer des Glockenspiels.
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Nein, ans Aufgeben denkt Wolfgang "Wolle" Kariger nicht. Aber seine Pläne zur Instandsetzung des Glocken- und Figurenspiels an der Hochstraße in Stadtmitte haben einen gehörigen Dämpfer erhalten: Die erforderlichen Arbeiten werden wesentlich teurer als zunächst geschätzt.

Anfang Juli hatte Kariger, bekanntlich auch freiberuflich als STADTSPIEGEL-Fotograf tätig, im Internet auf "Lokalkompass Gladbeck" darauf aufmerksam gemacht, dass besagte Glockenspiel außer Betrieb sei. Und nur drei Tage später begann Kariger damit, mögliche Sponsoren für eine Reparatur zu gewinnen.

Mit ins Spiel kam dann auch der Gladbecker Uhrmachermeister Karl-Ernst Alt, der über Jahre hinweg ehrenamtlich Pflege und Service des Glockspiels ausübte. Käuflich erworben hatte das Glockspiel im Jahr 1976 der damalige Gladbecker Juwelier Jürgen Exner, der sich den Kauf stolze 50.000 Mark kosten ließ. Die von Karl-Ernst Alt geschätzten Reparaturkosten fielen mit 5.000 bis 7.000 Euro noch moderat aus.

Dies hatte zur Folge, dass sich umgehend Unterstützer bei Wolfgang Kariger meldeten und zum Teil vierstellige Beträge in Aussicht stellten. Hinzu kam auch, dass sich Glockenspiel-Eigner Jürgen Exner meldete. Exner, inzwischen im Ruhestand und nicht mehr in Gladbeck wohnhaft, wusste zu berichten, dass sich das Glockenspiel nach wie vor in seinem Besitz befinde, das Gebäude an der Hochstraße jedoch einem Mann gehöre, der inzwischen in Südamerika lebt.

Es folgten Gespräche, die Wolfgang Kariger mit als gemeinnützige anerkannten Vereinen führte, da die Unterstützer ihre Geldzusagen mit dem Erhalt von Spendenquittungen verknüpften. Dabei wurde schnell klar, dass es betreffs Spendenquittungen steuerrechtliche Probleme geben dürfte.

Doch davon ließen sich Kariger und Exner nicht stoppen und so gab es am 8. September einen von Exner organisierten Besichtigungstermin durch zwei Fachleute einer Glockspielbaufirma. Exakt ein Monat später ging dann der Kostenvoranschlag ein: Für alle erforderlichen Arbeiten werden die Instandsetzungsarbeiten mit 25.000 Euro beziffert! Der ebenfalls vorgelegte Kostenvoranschlag liegt bei 22.000 Euro, doch hinzu kommen noch die Kosten für die Ergänzung elektrischer Leitung und die Nutzung von Spezial-Fahrzeugen wie zum Beispiel eines Hubsteigers. Womit die Summe von 25.000 Euro durchaus realistisch erscheint.

Jürgen Exner hat umgehend reagiert und kann sich vorstellen, exakt 6.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Fehlen aber noch 19.000 Euro, die Wolfgang Kariger nun zusammentragen will.

Auf die Einrichtung eines Treuhandkontos möchte Kariger aber zunächst verzichten. Er möchte zunächst verbindliche Spenden-Zusagen sammeln, bis er die Summe von 19.000 Euro erreicht hat. Anschließend können die Spenden dann auf das einzurichtende Konto eingezahlt werden. "Sollten sich nicht genügend Geldgeber finden, muss ich den Spendenaufruf für das Gladbecker Glockenspiel und die Restaurierung als gescheitert betrachten," wagt Kariger schon einen Blick in die Zukunft. Er bedauert auch ausdrücklich, dass das Ausstellen von Spendenquittungen aus den genannten Gründen nicht möglich sein wird.

Mögliche Sponsoren können sich aber ab sofort bei Wolfgang Kariger, Tel. 0172-2837653, melden. Dort ist auch die Mailadresse für schriftliche Zusagen erhältlich. Für weitere Infos steht zudem Jürgen Exner, Tel. 0172-3678265, zur Verfügung.

Ortstermin an der Hochstraße Anfang September: Zwei Experten der Firma Korfhage das Glockenspiel samt seiner Technik in Augenschein. Vor Ort vertreten war mit Jürgen Exner (links) auch der Besitzer des Glockenspiels. | Foto: Kariger
Gibt es eine realisitische Chance für die Instandsetzung des Glocken- und Figurenspiels an der Fassade des Wohn- und Geschäftshauses an der Hochstraße in Gladbeck-Mitte? Die Kosten für die erforderlichen Arbeiten werden nämlich auf stolze 25.000 Euro geschätzt. | Foto: Kariger
Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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