Kleiner Marsch

2Bilder

Der Mai ist gekommen – aber nur wenige demonstrierten mit

Nur 114 DGB-Mitglieder, Sozialdemokraten, Kommunisten und sozial engagierte Christen beteiligten sich am Maifeiertag beim traditionellen Umzug ab Marktplatz zur Stadthalle, und das, obwohl der Gottesdienst vor dem Rathaus ausfiel.

von peter braczko

In der Stadthalle steigerte sich dann endlich die Teilnehmerzahl. Frank Hoffmann, der Leiter der Ruhrfestspiele, versuchte, die Anwesenden zu motivieren, der größte Teil seiner Rede beschränkte sich aber auf die Flüchtlingssituation: „4,5 Millionen Syrer sind vor Krieg und Gewalteinwirkung geflohen, es ist großartig, wie Deutschland bereitwillig die Arme geöffnet hat, das wird sich in Zukunft positiv auswirken!“ Hoffmann weiter: „Die Abschottung am Brenner ist unglaublich, AfD und Pegida hinterherzulaufen, ist der falsche Weg. Er betonte, gerade die Künstler müssen die Gesellschaft verändern, denn Kultur ist der beste Wall gegen eine Radikalisierung. Die Bergleute der Zeche König Ludwig bewiesen das vor über 70 Jahren, als sie im harten Winter 1946/47 Kohle für die Theater spendeten und an der Besatzungsmacht „vorbei schleusten - Gewerkschaftler sollten den Begriff Solidarität wieder mit Leben füllen!“
Der Gladbecker DGB-Vorsitzende Ingo Wesselborg betonte, „in unserer Stadt leben Menschen aus über einhundert Nationen seit Jahren Tür an Tür!“ Dazu betonte er aber auch: „Eine Verhinderung von Parallelgesellschaften und eine Bildung von urbanen Enklaven muss ausgeschlossen werden, beispielsweise durch die gleichmäßige Verteilung bei der Vergabe von öffentlichen Wohnungen!“
Richtig kämpferisch wurde Bürgermeister Ulrich Roland, früher selber aktiver Gewerkschaftler: „Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander, die Wirtschaft feiert den befristeten Arbeitsvertrag, während Uli Hoeneß, Alice Schwarzer und Co. Millionen an Steuern hinterziehen!“
Musikalisch unterstützte Marian Kuprat und Band aus Haltern die Maifeier. Zum Schluss spielten sie das Bergmannslied, immerhin sangen da noch acht Besucher mit. An Plakaten mangelte es nicht. Foto: Braczko

Der Eindruck täuscht - tatsächlich waren nur wenige Teilnehner für die Maidemonstration zu gewinnen. Foto: Braczko
Autor:

Lokalkompass Gladbeck aus Gladbeck

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.