Angela Merkel sagt NEIN zur Gendiagnostik an Embryonen
Kanzlerin und Naturwissenschaftlerin Angela Merkel hat sich gegen die Präimplantationsdiagnostik (PID) ausgesprochen. Und damit verteidigte sie wohl klar das „C“ ihrer Partei und löste gleichfalls einen Krach in der Koalition aus.
Denn FDP-Generalsekretär Lindner sagte dazu: „Wenn durch die PID Kinderwünsche erfüllt und gleichzeitig schwerste Gen-Defekte vor der Einpflanzung in die Gebärmutter verhindert werden können, dann ist das ethisch sinnvoll.“
Bei der sogenannten Präimplantationsdiagnostik (PID) werden im Reagenzglas erzeugte Embryonen vor ihrer Einpflanzung in den Mutterleib auf Erbkrankheiten untersucht, so dass sie aussortiert werden können.
Ist das ethisch wirklich so falsch. Man verdeutliche sich den Sachverhalt mal an einem Beispiel.
Eine Frau lässt sich einen, im Reagenzglas gezeugten, Embryo einsetzen. In einer Fruchtwasseruntersuchung stellt sich dann heraus, dass aufgrund eines Chromosomenfehlers das Kind keine Überlebenschance hat. Daraufhin lässt sie das Kind abtreiben. Das ist ja erlaubt! Durch die PID wäre solch ein Chromosomendefekt bereits vor Einpflanzung in die Gebärmutter diagnostiziert worden. Was wäre da der Mutter erspart geblieben...Kann man da wirklich noch von einem ethischen Problem reden?
Ein Embryo heißt übersetzt Keim oder Keimling, er ist ein Lebewesen in einer sehr frühen Form der Entwicklung. Ab der neunten Schwangerschaftswoche wird der Embryo erst als Fötus bezeichnet. Erst jetzt sind die inneren Organe ausgebildet. Die befruchtete Eizelle nistet sich am 5. bis 6. Entwicklungstag in die Gebärmutterschleimhaut ein. Der Herzschlag beginnt etwa erst am 22. Schwangerschaftstag. Mit der Verbindung zum mütterlichen Kreislauf beginnt das Embryonalstadium. Also was ist vorher?
Der Bundesgerichtshof hat in seinem Urteil befunden, dass die PID nicht verboten ist. Wenn die Medizin heute in der Lage ist, im Vorfeld schwere Krankheiten zu erkennen und damit unnötiges Leid zu ersparen, dann sollte dieses Wissen genutzt werden.
Autor:Stefanie Schulten-Borin aus Hamminkeln |
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