Ist es für unsere Grundschulen schon 5 nach 12 ?

Gerade in den letzten Wochen wurde ganz ausführlich über die Grundschulsituation in NRW berichtet. Seit Jahren ist der demografische Wandel bekannt. Bekannt ist auch, dass die Gesellschaft altert und zu wenig Kinder geboren werden. Wer eins und eins zusammenzählen kann, braucht nicht lange suchen um den Grund des Grundschulsterbens zu finden. Leere Kassen bei den Städten, Lehrermangel (wer möchte schon unterbezahlt jeden Tag fast 30 Schüler betreuen, wenn es in anderen Bundesländer mehr Geld, aber kleinere Klassen gibt), vernebelter Weitblick usw. Die Ergebnisse von PISA, VERA und ähnliches werden mit Schrecken zur Kenntnis genommen, aber es wird nichts verbessert, sondern die Klassen sollen noch größer werden. I-Dötzchen sollen zudem noch zu Pendler werden. Die Tornister sind viel zu schwer, Hausaufgaben oft nachmittagsfüllend. Kein Kind braucht dann noch lange Schulwege zu Fuß oder im Bus. Udo Beckmann, Vorsitzender der VBE sagt sogar: Stirbt die Schule, stirbt der Ort. Wenn das Umfeld für junge Familien nicht stimmt, werden auch keine Kinder mehr die Dorfschulen füllen können. Es ist nur zu hoffen, dass der zwischen Rot-Grün und der CDU getroffene Schulkonsens an der Lösung des Problems durch z.B. jahrgangsübergreifenden Unterricht oder Genehmigung von Mini-Schulen kurzfristig erfolgreich arbeitet. Sonst ist es für 400 Grundschulen in NRW bald zu spät.
Außerdem sollte eine Entscheidung, ob eine Grundschule geschlossen wird, nicht von einer Stadtverwaltung vorangetrieben werden. Es geht hier nicht um Baugrundstücke oder Abwassergebühren, sondern um unsere Kinder, die den Herren im grauen Anzug mal die Rente finanzieren sollen und unser aller Leben mit Freude und Glück bereichern.