Hattingen hat am "Tag des offenen Denkmals" viel zu bieten

Fachwerk, Knaggen, Spruchbalken, Truhen - seit Menschengedenken ist Holz ein begehrter und viel verwendeter Rohstoff, in manchen Zeiten und mancherorts sogar der Wichtigste. Der „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 9. September, steht in diesem Jahr unter dem Motto „Holz“. Auch in Hattingen gibt es zahlreiche Angebote, die anlässlich des Denkmaltages kostenfrei sind.

So das Stadtmuseum Hattingen Jung und Alt zu Aktionen rund um das Thema Holz ein. Was macht Holz so bedeutend? Antworten auf diese Frage gibt es viele. „Holz gilt als 'warmer' Baustoff mit relativ geringem Gewicht, das Material lässt sich gut be- und verarbeiten und, miteinander verbunden als tragfähige Konstruktion nutzen. Auch Künstler lassen sich, damals wie heute von der Beschaffenheit des Materials zu Kunstwerken inspirieren“, weiß Gudrun Schwarzer vom Stadtmuseum. Von 14 bis 17 Uhr widmet sich das Museum dem Naturstoff Holz und lädt ein zum Forschen und Ausprobieren. "Sägen, Schmiergeln, Feilen, es gibt viel zu tun, bevor unser großes Stadtmodell Gestalt annimmt", verrät Gudrun Schwarzer.

Auch auf dem Isenberg ist der „Tag des offenen Denkmals“ wieder Anlass für besondere Aktionen des Vereins zur Erhaltung der Isenburg e.V. Von 11 bis 17 Uhr hat das Burgmuseum im „Haus Custodis“ geöffnet und um 11 sowie um 15 Uhr gibt es Führungen durch die Ruine der mittelalterlichen Höhenburg. Zudem kann die sehenswerte Ausstellung „Der Isenberg in alten Ansichtskarten“ angeschaut werden und im Burgcafé gibt es ausgefallene Waffelspezialitäten „Vom armen Ritter bis Friedrich von Isenburg“

Das Altstadt-Museum des Heimatvereins im vielleicht bekanntesten Hattinger Holzfachwerkbau, dem „Bügeleisenhaus“ am Haldenplatz 1, hat am Sonntag von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Bei einer Rallye durchs Haus kommen jungen Besucher auf den Holzweg: Wer an allen 12 Stationen des Rundgangs die Fragen richtig beantwortet, kann an der Verlosung von vier Familieneintrittskarten für das Neanderthal Museum in Mettmann teilnehmen. Zudem können sich die ersten 60 Rallye-Teilnehmer im Alter bis 16 Jahren das Familienspiel „Ausgerechnet Buxtehude“ direkt mitnehmen. Darüber hinaus bietet der Heimatverein um 16 Uhr eine offene Führung durch das über 400 Jahre alte Fachwerkhaus an.

An der Bredenscheider Straße 138 in Bredenscheid hat die ehemalige Gaststätte „Zum Wiedenkamp“ geöffnet. Derzeit wird das Fachwerkhaus von 1833 von Privat renoviert, doch am Sonntag gibt es zwischen 11 und 17 Uhr Vorführungen und Infostände (u.a. Matthias Attelmann, unicate Manufaktur: Restaurierungstechniken Fenster, Türen, Beschläge, Zimmerei Tüttemann: Denkmalgerechte Holzverbindungen, Lehmbau, John Minolla: Innendämmung und Putztechniken, Architekt Carsten Doberenz: Fenstersanierung, Schadenserfassung, Ausschreibung, Kosten und Förderung) sowie rustikale Speisen und Getränke und ein kleines Kinderprogramm.

Im Bauernhausmuseum an der Kemnade, einem Vierständerfachwerkhaus um 1750, das 1970 auf den Platz hinter der Kemnader Wasserburg umgezogen ist, gibt es zwischen 11 und 17 Uhr Führungen nach Bedarf durch Förderverein Haus Kemnade und Musikinstrumentensammlung Grumbt e.V. Und auch im Burgmuseum gibt es zu gleichen Zeiten Führungen zum Motto: Schnitzwerk in Haus Kemnade, Kamine und Holzinstrumente der Instrumentensammlung.

Bundesweit sind zum "Tag des offenen Denkmals" am 9. September über 7.500 Denkmäler geöffnet. Grundgedanke des Denkmaltags ist es, einmal im Jahr historische Gebäude und Orte für Besucher zu öffnen, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind. Häufig werden besondere Führungen angeboten. Der Denkmaltag ist der deutsche Beitrag zu den „European Heritage Days“ unter der Schirmherrschaft des Europarats. Er wird koordiniert von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.