Hattinger Kreuz-Weg 2011

Rund drei Meter hoch ist das Kreuz des Hattinger Künstlers Holger Vockert für den „Hattinger Kreuz-Weg“. Erste Station ist das Ev. Krankenhaus in Hattingen an der Bredenscheider Straße.
  • Rund drei Meter hoch ist das Kreuz des Hattinger Künstlers Holger Vockert für den „Hattinger Kreuz-Weg“. Erste Station ist das Ev. Krankenhaus in Hattingen an der Bredenscheider Straße.
  • hochgeladen von Roland Römer

Hattingen darf sich auf eine wieder einmal Aufsehen erregende Aktion mit Kunst im öffentlichen Raum von Holger Vockert freuen. Diesmal ist die Ev. St.-Georgs-Kirchengemeinde mit im Boot. Das Thema nämlich lautet passend zur heute beginnenden Passionszeit: „Hattinger Kreuz-Weg 2011“.

Pfarrer Frank Bottenberg: „In der Passionszeit in wird die orange-farbige und etwa drei Meter hohe Kreuzplastik von Aschermittwoch bis Ostern an sieben unterschiedlichen Orten in Hattingen und Umgebung aufgestellt. So entsteht eine Art ,Kreuz-Weg‘. Aus den jeweiligen Kontexten ergeben sich fast zwangsläufig Botschaften: beispielsweise Erhellungen, Kontraste, Verstärkungen, Infragestellungen oder Vertiefungen. Damit kommt das Symbol ,Kreuz‘ – über seine lange und widersprüchliche Wirkungsgeschichte hinweg – wieder dem nahe, was es in den Anfängen der Christenheit war: eine Irritation, ein Anstoß, ein Ärgernis, eine ,göttliche Parteiergreifung für Opfer‘ und alles andere als eine dekorative Selbstverständlichkeit!“
Los geht es heute am Eingangsbereich des Ev. Krankenhauses. Bis nächsten Mittwoch wird es hier stehen und – so hoffen die Beteiligten – „nie völlig eindeutig und in seinen Botschaften mehrschichtig dabei Anlass geben für Hinsehen, Gespräch, Auseinandersetzung, Nachdenken, eigene Positionierung. Der ,Hattinger Kreuz-Weg‘ rückt so in die Nähe von Aktions-Kunst, auch wenn er selbst dezent bleibt“.
Über die weiteren sechs Standorte schweigen sich Frank Bottenberg und Holger Vockert aus, sollen die Hattinger den Kreuz-Weg doch selbst „ergehen“. Nur so viel verraten sie: „Die thematische Bandbreite reicht von Krankheit über Tod/Trauer, Naturschutz/-zerstörung, Kauf-/und Konsumgesellschaft, Krieg/Gewalt bis hin zu Themen, die möglicherweise tagesaktuell in den Fokus rücken wie etwa der Futtermittelskandal vor wenigen Wochen. In der Karwoche steht das Kreuz schließlich auf dem Kirchplatz, aber auch da keineswegs in der Kirche und damit nicht ,kirchlich vereinnahmt‘, sondern draußen – bei den Menschen in ihrem Alltag.“
Künstler Holger Vockert: „Meine Kreuzplastik orientiert sich am Lateinischen Kreuz. Dabei ist der Querbalken kürzer als der Längsbalken, der Kreuzpunkt oberhalb der Mitte. Es hat zwei wesentliche Abstraktionen: Die Senkrechte ist leicht erhaben und oberhalb des Schnittpunktes leicht nach vorne geneigt. In dieser Neigung kann ich einen Ausdruck des Glaubens an einen dem Menschen zugewandten Gott sehen.“

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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