Rezension Wolf Harlander – Systemfehler
Spannend und erschreckend realistisch

Diese Rezension wird höchst wahrscheinlich gerade am Rechner, am Tablet oder am Smartphone gelesen. Deshalb sind Sie, als Leser*in, vielleicht schon Opfer der digitalen Medien. Das digitale Zeitalter ist nämlich Fluch und Segen gleichermaßen. Nachrichten, Recherchen, Kommunizieren, das alles ist in Sekunden möglich und genau da ist die Gefahr, wir machen uns abhängig. Keine Sorge, das Lesen einer Rezension wird nicht gleich zur Abhängigkeit führen, aber der Blick auf die gerade eingegangene Mail oder die neue Whatsapp-Nachricht vielleicht schon.

In „Systemfehler“ zeigt Wolf Harlander was passiert, wenn das Internet missbraucht wird und sogar komplett ausfällt. Erschienen ist der Thriller bei Rowohlt Polaris und könnte aktueller nicht sein.

Drei Protagonisten führen uns durch das Chaos, dass durch das Ausschalten des Internets mittels eines Virus in Europa regiert. Daniel Faber, IT-Experte und Werbebeauftragter für eine neues Onlinespiel ist dabei der Protagonist, der schnell als Verdächtiger ausgemacht wird. Für Ihn beginnt die Recherche nach den Drahtziehern auf eigene Faust und dabei muss er seine Familie schützen und darf Gefahr nicht scheuen. Seine Schwester, spielt zwar nur eine untergeordnete Protagonistenrolle, aber auch sie leidet unter den Auswirkungen der Situation und muss erfahren, was wir alle gerade erfahren, dass auch sonst vernünftige Menschen Opfer von Verschwörungstheorien werden können. Auf Seiten der Staatsmacht ist Nelson Carius der Protagonist. Frisch beim BND wird er direkt Ermittler in dem Fall und doch versucht er nebenbei auch für sich selbst Ermittlungen durchzuführen, denn er würde doch zu gerne wissen, was mit seinen Eltern passiert ist.

Diese drei, auch wenn sich eine Konstellation nie trifft, führen durch ihre Erlebnisse gut vor Augen, welche Macht das Internet hat und wie Verschwörungstheorien rasch um sich greifen können. Der Thriller ist damit unglaublich aktuell, wobei gerade der Internet eher als Basis der Verschwörungstheoretiker genutzt wird und nicht als Auslöser für gewisse Dinge, wie sie im Buch geschrieben sind und authentisch, dank eines hohen Grades an Wissen über Computer und das Internet. Apropos geschrieben. Das Buch liest sich rasant und ist zudem unterhaltsam. Spannungskurven wurden perfekt platziert und je näher es dem Ende geht, desto gefesselter ist man als Leser*in.

Fazit: „Systemfehler“ ist ein aktueller Roman mit realistischen Visionen. Dazu kommt ein fundiertes Wissen über Verschwörungstheorien und das Internet. Hier kann man noch etwas lernen und wird gut Unterhalten. Ein toller Thriller!

Autor:

Martin Wagner (Die PARTEI Hattingen) aus Hattingen

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