Freibad-Saison: So sieht die Bilanz 2012 aus

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Die Freibadsaison ist gelaufen und in Sprockhövel ist sie gut gelaufen. Einerseits. Die Probleme um das Freibad sind damit nicht gelöst. Ein Rückblick.
von dr. anja pielorz
SPROCKHÖVEL. Betrachten wir zunächst ein paar Zahlen: Im Jahr 2012 kamen 33.000 Besucher in das Freibad. Das waren fast 10.000 Besucher mehr als im letzten Jahr bei einem statistisch etwa gleichwertigen Sommer.
Diese Besucherzahlen relativieren sich allerdings, wenn man weiß: Dahinter stecken nur 3.000 Menschen. Viele gehen halt öfter ins Freibad und jeder Besuch wird eben gezählt. In dieser Zahl „3.000“ verbergen sich außerdem etwa 15 Prozent auswärtige Gäste. Das bedeutet, auf die Einwohnerzahl Sprockhövels bezogen: Nur zehn Prozent der Sprockhöveler besuchen überhaupt ihr Freibad!
Wurden in 2011 noch 139 Saisonkarten verkauft, sind es in 2012 aufgrund der Teuerung der Karte (der STADTSPIEGEL berichtete) nur noch 52 Karten gewesen. Dafür wurden 56 neu eingeführte 30er-Karten verkauft.
Betrachtet man nur die Einnahmen aus Saisonkarten und 30er-Karten, so liegen diese um 5.000 Euro höher als bei dem Verkauf der reinen Saisonkarten in 2011.
„Für die einzelnen Menschen, die von der Teuerung betroffen sind, ist das sicher nicht schön. Aber der Freibad-Bilanz tut das gut“, so Ralph Holtze, Leiter der ZGS, der sich ganz für die Abschaffung der Saisonkarten stark gemacht und eine Mehreinnahme von dann 12.000 Euro prognostiziert hatte.
Hintergrund: Jede Saisonkarte subventioniert die Stadt Sprockhövel mit etwa 12 bis 15 Euro. Zum Vergleich: Bei einer Tageskarte liegt die Subvention nur zwischen vier und sechs Euro.
Das Defizit des Freibades konnte von rund 350.000 Euro pro Jahr vor 2006 (in diesem Jahr hat die ZGS die wirtschaftliche Verantwortung übernommen) auf 250.000 Euro gesenkt werden.
Außerdem führte die ZGS genaue Statistiken ein, die detaillierte Angaben über die Besucher und Zeiten machen können. So weiß man beispielsweise, dass zur preiswerten „Happy Hour“ im letzten Jahr 390 Besucher kamen, in diesem Jahr aber 1.180.
„Wir müssen zwischen Schwimmer und Freibadbesuchern unterscheiden. Die Erstgenannten kommen morgens für eine kurze Zeit zum Schwimmen, die anderen ab dem Nachmittag und bleiben länger. Die einen kommen bei jedem Wetter, die anderen nur bei Sonnenschein und Wärme“, so Ralph Holtze.
Für ihn ist klar: Auch 2013 wird das Bad wieder eröffnen. Geht es nach Ralph Holtze, dann mit einem Kassenautomaten. Die Politik hat zugestimmt vorbehaltlich der Zustimmung des Personalrates. Hier stehen jetzt Gutachten an, wie sich die ZGS den Betrieb mit einem Kassenautomaten vorstellt, auch vor dem Hintergrund eventueller technischer Störungen.

Ralph Holtze, Leiter der ZGS
Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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