Seit vierzig Jahren sammelt die "Aktion 100.00"

Gehören zu den Gründern der Aktion 100.000: v.l. Pastor a.D.  Karl-Heinrich Knoch, damals Jugendsekretär des CVJM Hattingen, Jürgen Andrees, Thomas Haep, damals Schüler und heute Vereinsvorsitzender der Aktion und Michael Lunemann, ehemaliger Beigeordnete
  • Gehören zu den Gründern der Aktion 100.000: v.l. Pastor a.D. Karl-Heinrich Knoch, damals Jugendsekretär des CVJM Hattingen, Jürgen Andrees, Thomas Haep, damals Schüler und heute Vereinsvorsitzender der Aktion und Michael Lunemann, ehemaliger Beigeordnete
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Vierzig Jahre „Aktion 100.000“ – das ist eine lange Zeit mit beeindruckenden Zahlen: 1,7 Millionen Euro hat die Organisation in den letzten vierzig Jahren für fast genausoviele Projekte auf der ganzen Welt gesammelt.
Wie hat alles angefangen: jeden Dienstagabend trafen sich in der alten „Emsche“, der damaligen Heimat des CVJM Hattingen, zwischen zehn und zwanzig Jugendliche zum biblischen Gespräch. Es waren Jugendliche beider Konfessionen, die zusammen mit Karl-Heinrich Knoch, damals Jugendsekretär des CVJM Hattingen, und Gerd Reinders, damals Kaplan an St. Peter und Paul, diskutierten. Im September 1970 entstand der Gedanke, nicht nur theoretische Gespräche zu führen, sondern auch aktive Hilfe zu organisieren. Zu diesem Zeitpunkt kam Michael Lunemann dazu, ein Hattinger Politiker mit den Erfahrungswerten eines Entwicklungshelfers in Brasilien. Und weil damals täglich auf der Welt 100.000 Menschen wegen Hunger, Krankheit und Unterernährung sinnlos starben, wurde das Projekt „Aktion 100.000“ genannt.
Das ist vierzig Jahre her und in dieser Zeit gab es eine Fülle verschiedener Projekte. Von Anfang an wurden die Hilfsprojekte von den beiden großen kirchlichen Hilfswerken „Brot für die Welt“ und „Misereor“ geprüft und als förderungswürdig anerkannt. Vor Ort waren die Akteure von Aktion 100.000 nie. Begonnen hat alles 1970 mit dem Spendensammeln für ein Geländefahrzeug für ein Siedlungsvorhaben in Fachinal (Agentinien) und Aufbau einer Landwirtschaftsschule. Bis 1983 wurde jedes Jahr ein neues Hilfsprojekt gestartet, dann stellte man die Projektförderung um auf einen zweijährigen Rhythmus, um so mehr Informationen über das Projekt liefern zu können.
Engagement fand statt in Haiti, bei einem Gartenbauprojekt in Kapstadt, für eine Trinkwasserversorgung in Ruanda, für Straßenkinder in Medellin (Kolumbien) und Flüchtlingskinder in Khartoum (Sudan) oder für ein Rehabilitationszentrum für Kinderprostituierte in Bangkok (Thailand). In diesem und im nächsten Jahr wird es um eine Wiederaufbauhilfe für die Flutopfer von Pakistan gehen. Zwanzig Millionen Menschen sind von den Flutmassen im August diesen Jahres betroffen. Hilfspakete sollen von dem Geld gepackt und in die zerstörten Regionen gebracht werden, die oft aufgrund der kaputten Infrastruktur nur per Esel oder zu Fuß erreichbar sind.
Viele verschiedene Aktionen sind im Laufe der Zeit durchgeführt worden. Dazu zählen Sammlungen von Altglas, Altkleidern und Altpapier. Aber auch Aktionsstände, Basare, Preisausschreiben, Nikolaus-Agentur, Kollekten, Theateraufführungen und vieles mehr.
Einige Aktionen haben sich im Laufe der Jahre zu Klassikern entwickelt und es gibt sie heute noch. Dazu zählen der Hungermarsch, das Eintopfessen und der Brot-Verkauf. Schon seit vielen Jahren werden die Schüler der Sekundarstufe 1 in Hattingen in die Aktion eingebunden und beteiligen sich.
Die Termine in diesem Jahr: Eröffnungsgottesdienst der Aktion 100.000 am Samstag, 20. November, 18 Uhr, St. Georgs-Kirche; Kommunionkleiderbörse am Sonntag, 21. November, 11.15 Uhr bis 12.30 Uhr, Pastor-Schoppmeier-Haus, Bahnhofstraße 13; ab Samstag, 27. November Eine-Welt-Verkauf an der Kirche St. Peter und Paul nach allen Gottesdiensten außer Sonntagabend; Hungermarsch am Sonntag, 5. Dezember, ab 11 Uhr, Start ist die St. Georgs-Kirche; Weihnachtskonzert am Dienstag, 7. Dezember, 19.30 Uhr, in der St. Georgs-Kirche. Freier Eintritt, um eine Spende für die Aktion 100.000 wird gebeten; Eintopfessen am Sonntag, 12. Dezember nach dem Gottesdienst im Pastor-Schoppmeier-Haus, Turnhalle Haus Theresia (ab 10.30 Uhr), CVJM-Heim in der Augustastraße 9, Katholisches Pfarrheim St. Mauritius, Rüggenweg, Niederwenigern sowie in den evangelischen Kirchengemeinden Niederwenigern am Justinenweg und in der Südstadt in der Uhlandstraße und im Paul-Gerhardt-Haus, Marxstraße.
Außerdem finden an den Schulen im Schulzentrum Holthausen, Waldstraße und Grünstraße sowie in der Gemeinschaftsgrundschule Oberwinzerfeld, dem Familienzentrum St. Christopherus, Bahnhofstraße und den Kitas St. Peter und Paul Holthausen und Heilig Geist Denkmalstraße ein Brot-Verkauf zugunsten der Aktion 100.000 statt. Besondere Kollekten gibt es ebenfalls und Spenden können eingezahlt werden auf das Konto der Sparkasse Hattingen, BLZ 43051040, Kontonummer 1000009.
In den Jahren 2008/09 wurde für die Hilfe für Kindersteinbrucharbeiter in Indien gesammelt und es kamen in den beiden Jahren 185.000 Euro zusammen.
Thomas Haep, Vorsitzender des Vereines erklärt: „Wir haben viele feste Sponsoren, die uns seit Jahren regelmäßig unterstützen. Darauf hoffen wir auch in diesem Jahr. Viele sind einfach mit der Aktion 100.000 aufgewachsen und wir freuen uns über das Interesse. Neben dem Sammeln der Geldbeträge geht es uns ja vor allem um die Erkenntnis und die Verantwortung, die wir alle in dieser Welt haben.“

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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