Mit der Gruppe "Bergbau-Aktiv" im Zechen-Stollen unter Tage - Tag des offenen Denkmals am 10.09.2017

Die Teilnehmer von Bergbau-Aktiv : Kevin Pohl, Dan Nisters, Ulrich Jordan, Jan Kossowski, André Matuschek (v.li.n.re.)
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  • Die Teilnehmer von Bergbau-Aktiv : Kevin Pohl, Dan Nisters, Ulrich Jordan, Jan Kossowski, André Matuschek (v.li.n.re.)
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Die 10 bis 12 Mitglieder des Arbeitskreises „Bergbau-Aktiv“, haben sich zur Aufgabe gemacht, durch tatkräftige Mitarbeit alte Bergbau-Relikte aufzubereiten, zu erhalten und ggfs. auch wieder einmal Führungen durchzuführen. Der Stadtspiegel begleitete jetzt die Mitglieder bei ihrer Arbeit unter Tage im alten Versorgungsstollen der Zeche „Alte Haase“.

„Glückauf“ sagte Ulrich Jordan zum Stadtspiegel, als er mit Mitgliedern des Arbeitskreises Bergbau-Aktiv vor der Gittertür des früheren Versorgungsstollens der Zeche „Alte Haase“ stand. Der Arbeitskreis Bergbau-Aktiv gehört zum Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier e.V. und kooperiert mit dem örtlichen Heimatverein.

Alle Teilnehmer der Stollen-Begehung waren entsprechend „bergrechtlicher Vorschriften“ mit Gummistiefeln, Jacken, Schutzhelm und Lampen ausgerüstet.

Der frühere Versorgungsstollen der Zeche „Alte Haase“ ist etwa 90 Meter lang und befindet sich etwa 6 Meter unter der Erde. Er beginnt im Bereich der Hattinger Straße und endet genau unter dem Malakowturm. Dieser stammt aus dem Jahr 1897 und gilt als der jüngste dieser Türme im ganzen Ruhrgebiet.

Stundenlang hatten die Bergbaubegeisterten des Arbeitskreises bereits mit Schaufeln Schlamm und Abraum beiseite geräumt. Die Schienen, auf denen die Loren früher fuhren, waren zu erkennen. Seitlich im Stollen verläuft ein dickes Rohr, durch das in der Bergbauzeit Grubenwasser dem Klärteich zugeführt wurde.

Stollen wieder hergerichtet
An der Decke des Versorgungsstollens waren Tropfsteine, sogenannte Stalaktiten zu erkennen. Ein noch im Stollen befindlicher Grubenwagen mit alten Arbeitsschuhen und einigen Bierflaschen könnte sicher viele Geschichten erzählen.

Als man am Ende des Stollens unter dem Malakowturm in die Höhe blickte, sah man weiter oben im Turm Mengen von Kunststoffresten, die eine früher in der Zeche Alte Haase befindliche Firma wohl einfach in dem Grubenschacht entsorgt hatte.

„Wir richten auch diesen Bergwerksstollen so weit her, dass dieser am Tag des offenen Denkmals, am 10.09.2017, von den Besucher begangen werden kann“, sagte Ulrich Jordan, der mit Uwe Peise die entsprechenden örtlichen Arbeitskreise Bergbauhistorischer Stätten in Hattingen bzw. Sprockhövel leitet.

Er verweist auf die vielen weiteren Stollen im Bereich Hattingen und Sprockhövel und auf die Notwendigkeit, für dessen Erhalt viele ehrenamtlich Begeisterte zu gewinnen.

Neben den Relikten des Bergbaus arbeitet der Arbeitskreis Hattingen auch mit dem Studienkreis Bochumer Bunker e.V. zusammen. Hier werden mit Gleichgesinnten alte Bunkeranlagen inspiziert. Auch hier wird deren Erhaltung und die Möglichkeit angestrebt, diese zur Besichtigung herzurichten.

Nach einer Stunde Besichtigung kamen die Mitglieder der Gruppe Bergbau-Aktiv wieder an die Erdoberfläche und vereinbarten direkt die nächsten durchzuführen Arbeiten.

Tag des offenen Denkmals am 10.09.2017
Am Tag des offenen Denkmals, 10.09.2017, besteht für Interessierte die Möglichkeit, um 10 Uhr an einer Führung rund um das Betriebsgelände der Zeche „Alte Haase“ teilzunehmen. Parallel zur Führung und im Anschluss kann man dann auch diesen Stollen begehen. Weitere Fragen beantwortet Uwe Peise Tel. 02324/971214.


Erklärung : Zeche Alte Haase

Die Anfänge der Zeche Alte Haase liegen im Paasbachtal, wo das Flöz Alte Haase im Jahr 1692 zuerst aufgeschlossen wurde. Bis ins Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Zeche als Stollenbetrieb und mit kleiner Belegschaft betrieben. Im Jahr 1866 erreichte der Edeltraut-Erbstollen die Flöze der Zeche und die Zechengewerkschaft übernahm die Anteile der Gewerkschaft Edeltraut. Durch die Mehrteufe von 12 m, die dieser Stollen brachte, konnte der notwendige Übergang zum Tiefbau noch etwas hinausgezögert werden. Nach Anschluss Sprockhövels an die Eisenbahn von Hattingen nach Wichlinghausen ging die Zeche zum Tiefbau über. 1883 wurde der erste Tiefbauschacht abgeteuft, im Jahr 1897 der Tiefbauschacht I/II mit dem bekannten Malakoffturm. Zur Belieferung des Gemeinschaftswerkes in Hattingen betrieb die Zeche eine eigene Seilbahn. Das Zechensterben 1925 überstand die Zeche Alte Haase durch den vehementen Widerstand der Belegschaft. Im Jahr 1966 wurde die Zeche nach 274 Jahren Betrieb endgültig stillgelegt.
(Quelle : www.ruhrkohlenrevier.de )

Autor:

Hans-Georg Höffken aus Hattingen

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