Konzert mit Juri Vallentin & Trio d'Iroise
Einem Lied auf der Spur

Juri Vallentin & Trio d'Iroise erzählen von musikalischer Entdeckungsreise

Mit Oboe und Streichtrio
einem Lied auf der Spur

Die berührende Geschichte eines Liedes erzählt das Konzert "EBENBILD" am Dienstag, 6. Dezember, 20 Uhr in der Klever Stadthalle. Der Oboist Juri Vallentin und das Trio d'Iroise deklinieren den anonymen Liedtext "Mein Gmüth ist mir verwirret" und gehen auf die Suche nach Vertonungen durch fünf Jahrhunderte. Ausgehend vom Choral aus der Feder Johann Sebastian Bachs erklingt die bekannte Melodie in als Madrigal, Prelude, Romanze, Trio und Quartett. Die Gedichtzeilen zwischen den musikalischen Spielarten schaffen eine betörende Erzählung von der Liebe, durchflochten von Musik, Sprache, Ursprung und Veränderung - die einlädt zum Innehalten im Advent.

Es gibt Melodien, die uns ein Leben lang begleiten, Hoffnung geben oder Trost spenden. Für Johann Sebastian Bach war es ein schlichtes Kirchenlied: „O Haupt voll Blut und Wunden“. Er verwendete es im Weihnachtsoratorium, in der Matthäuspassion, es durchzieht sein Leben als roter Faden – so auch dieses Konzert. Es bringt das Lied in all seinen Facetten zum Leuchten, beginnt mit der Urfassung, dem einfachen Madrigal und Kleinod frühbarocker Lyrik von Hans Leo Hassler, wir hören es im galanten Stil von Johann Gottlieb Janitsch, in einer Romance des Australiers Frederick S. Kelly. Der Franzose Charles Bochsa variiert in seinem „Quatuor“ die dritte Liedstrophe mit französischem Charme, und der Niederländer Theo Verbey weckt in seinen „Preludes to Infinity“ Sehnsucht nach Vergangenem und Zukünftigem, damit „Schmerz und Klagen verkehrt würden in grosse Freud“.
Anhand des alten Liebesliedes entsteht ein Narrativ über fünf Hauptwerke, von denen jedes einen Aspekt des Gedichtes entschlüsselt. Dazwischen stehen die Choralfassungen Bachs. Die Musiker rezitieren die jeweiligen Textstrophen, eingebunden in die musikalische Dramaturgie. In der intimen Besetzung Oboe und Streichtrio ist EBENBILD eine durchlaufende Erzählung, ein Leitgedanke, der die Grenzen musikalischer Genres verschwimmen lässt, dabei Musik und Sprache inniglich verbindet.

Juri Vallentin stellte sich als Gewinner des Deutschen Musikwettbewerbs bereits in Kleve vor. Damals begann seine internationale Konzertkarriere, heute kehrt er als einer der jüngsten Professoren an der Hochschule Karlsruhe zurück. Auch das noch junge Trio mit Geigerin Sophie Pantzier, Francois Lefèvre an der Bratsche und Cellist Johann Caspar Wedell war Preisträger des Wettbewerbs und Stipendiat des Deutschen Musikrates. Aus der musikalischen Freundschaft entstand dieses gemeinsame Konzertprojekt, das in diesem Jahr auch auf CD eingespielt wurde.

Das Konzert mit Pause wird vom Kultursekretariat NRW gefördert. Um 19 Uhr gibt Andreas Daams die Konzerteinführung "Das dritte Ohr", wahrscheinlich im Gespräch mit Juri Vallentin.

Konzertkarten (18€/16€/Schüler, Studenten 5 €) gibt es im VVK unter www.kleve.reservix.de, an allen Reservix-VVK-Stellen (Buchhandlung Hintzen, Niederrhein Nachrichten, DER PART Reisebüro) und an der Klever Rathaus-Info. Einlass: kurz vor 19 Uhr.

Autor:

Sigrun Hintzen aus Kleve

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