Die schlechten Kreis Klever Familienatlas-Ergebnisse führen in die Irre

Foto: Kreis Kleve

Der Kreis Kleve nimmt Stellung zu den im Familienatlas 2012 veröffentlichten Statistiken.

"Im Kreis Kleve ist die Bildungs- und Familienwelt noch in Ordnung. Dafür wirbt der Kreis mit einem kompletten Bildungsangebot und insbesondere seiner Vorreiterrolle in NRW mit einer Angebotsquote bei der Betreuung von Kindern unter 3 Jahren von über 40 Prozent! Dass der Kreis Kleve zu den wenigen Zuzugsregionen in NRW gehört, bestärkt sicher diese Aussage.
Aber wie kann es denn sein, dass im Familienatlas 2012, der vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend herausgegeben wird, gerade bei diesen beiden Handlungsfeldern der Kreis Kleve als stark unter- bzw. unterdurchschnittlich eingestuft wird?

Bildung

Für die schlechte Bewertung bei der Bildung sind vorrangig die Kriterien „Schüler-Lehrer-Relation“, „Klassengröße in Primar- und Sekundarstufe I“ sowie „Unterrichtsstunden“ verantwortlich. Faktoren, die in der Tat die betroffenen Schulen im Kreis seit Jahren schlecht dastehen lassen. Aber ebenso lange weist der Kreis Kleve bis hinauf zum Bildungsministerium NRW auf diese Situation hin – bisher leider ohne Erfolg!

Ursache für die Misere ist ein vom Land festgesetzter sogenannter Sozialindex, der bei den Kreisen und kreisfreien Städten die sozialen Strukturen in der Bevölkerung (z. B. Anteil ausländischer Schülerinnen und Schüler, soziale Brennpunkte, Arbeitslosenquote) berücksichtigt. Gegebenenfalls erhalten Kommunen hierfür eine bessere Versorgung mit Lehrkräften, wodurch Unterrichtsausfälle dort ausgeglichen werden können.

Das Land sieht hier für den Kreis Kleve jedoch keinen Handlungsbedarf und bestraft den Kreis damit für seinen Lebensraum mit Perspektiven! Dabei ist der Ausfall von Lehrkräften und damit von Unterrichtsstunden im Kreis keinesfalls niedriger als in anderen Kommunen! Solange das Land NRW die jetzigen Regelungen bei der Lehrerversorgung nicht ändert, wird es dem Kreis Kleve auch nicht gelingen, die hinteren Rankingplätze bei der Bildung im Familienatlas zu verlassen!

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Bei diesem Handlungsfeld sind die wesentlichen Beurteilungskriterien die „Betreuungsquote unter dreijähriger Kinder und Ganztagsbetreuungsquote von Kindern im Kindergartenalter“ sowie der „Ausbau von Krippen- und Ganztagsplätzen in den letzten fünf Jahren“. Im Familienatlas werden die in 2011 tatsächlich betreuten Kinder für das Ranking zu Grunde gelegt, nicht das vorhandene Angebot an Betreuungsplätzen für unter dreijährige Kinder. Dies führt zu einer völlig falschen Darstellung im Familienatlas. Dass Eltern in einem ländlich strukturierten Raum wie dem Kreis Kleve ihre Kinder trotz eines mehr als ausreichenden Angebotes zu Hause betreuen, darf keineswegs zu einer negativen Bewertung führen. Insofern sind die Aussagen auch im aktuellen Familienatlas erneut irreführend.

Bereits in der Vergangenheit hat der Kreis Kleve mehrmals auf zweifelhafte statistische Auswertungen bei diesem Handlungsfeld hingewiesen.
Tatsache ist, dass der Kreis Kleve als Jugendhilfeträgervon 186 Jugendämtern in NRW mit einer Versorgungsquote von über 40 Prozent bei der Betreuung von Kindern unter drei Jahren den 1. Platz einnimmt! Von den 66 Tageseinrichtungen im Einzugsbereich des Kreisjugendamtes sind bisher in 53 Baumaßnahmen über 10 Millionen Euro in den Ausbau der U3 Betreuung investiert und rund 600 U-3 Betreuungsplätze geschaffen worden. Weitere 600 stehen in der Tagespflege zur Verfügung.

Für Bewertungen unzureichend

Eine Wertung aus dem Familienatlas 2012, im Kreis Kleve gäbe es schlechte Eltern, schlechte Tageseinrichtungen für Kinder und schlechte Schulen, weist der Kreis Kleve vorsorglich mit aller Entschiedenheit zurück! Die Kriterien des Familienatlas in diesen beiden Handlungsfeldern sind für nachvollziehbare Bewertungen völlig unzureichend.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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