„Selbsthilfe e.V. - Verein für Sozialberatung“ feiert Jubiläum

Herbert Looschelders informiert über den Verein für Sozialberatung - Foto: T. Velten
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Seit 40 Jahren gibt es die „Selbsthilfe e.V.“, davon 20 Jahre im Kreis Kleve. Aus Anlass des Jubiläums gab es eine kleine Gedenkfeier im Kolpinghaus in Kleve. Vertreter von Caritas und AWO, dem Diakonischen Werk, TBH, DGB, Klosterpforte, Flüchtlingsrat, Vinzenzkonferenz, Mitstreiter und Betroffene sowie Vertreter der Politik gratulierten. Herbert Looschelders, seit langen Jahren die „Seele“ des Vereins: “Wir machen weiter!“

Zu Beginn der kleinen Feier ab es Grußworte von Joachim Schmidt, dem stellvertretender Bürgermeister der Stadt Kleve und gleichzeitig Geschäftsführer des Caritasverbandes im Nordkreis.

In einem Rückblick beschrieb Herbert Looschelders das facettenreiche Wirken des Vereins. Entstanden aus einer Initiative von Studenten der Hochschule Essen betrieb der Verein zunächst eine Teestube und eine Schreinerwerkstatt für Sozialhilfeempfänger im Ruhrgebiet. Ende der 80er Jahre verlagerten sich die Schwerpunkte des Vereins in den Kreis Kleve. 1989 hat der Verein zusammen mit dem Kreisverband der Grünen einen der ersten Ratgeber zur Sozialhilfe in Deutschland herausgegeben, der in den 90er Jahren mehrfach aktualisiert wurde. 1996 bis 1999 beteiligte sich die Selbsthilfe an einem Modellprojekt des Landes NRW zu neuen Formen der Sozialhilfeberatung. 2005 wurde aus der Sozialhilfeberatung die Beratung für Sozialhilfe und ALG II (Hartz IV). Zusätzlich zu der seit langem bestehenden Gruppe wurden ab 2006 regelmäßige Sozialtreffs in Emmerich, Kevelaer, Kranenburg, Geldern und Rees gegründet.

Besonders herzlich begrüßte Looschelders seine Mitstreiterin Erika Biehn, über 16 Jahre lang Sprecherin des Bundesverbandes der Sozialhilfeinitiativen, die in dieser Funktion und als Mitglied der Nationalen Armutskonferenz zahlreiche Eingaben zur deutschen und europäischen Sozialgesetzgebung machte.

Der Vereinsvorsitzende Thomas Velten stellte einige Erfolge der letzten Jahre heraus. Nachdem in der Vergangenheit Hartz-IV-Bezieher bis zu zwei Jahre auf die Bearbeitung ihrer Widersprüche warten mussten, habe der Kreis zwischenzeitlich eingesehen, dass durch Neueinstellungen die Bearbeitungszeiten verkürzt werden müssen. Ebenfalls als kleinen Erfolg seiner Lobbyarbeit sieht der Verein es an, dass die Richtlinien des Kreises Kleve für die Grundsicherung von Arbeitssuchenden (ALG II) inzwischen im Internet öffentlich einsehbar und so Fallentscheidungen transparenter geworden sind.

Vorstandsmitglied Heinz Gräbing, der für den Verein Beratungen in Kleve und Emmerich durchführt, berichtete über einige aktuelle Arbeitsschwerpunkte des Vereins. Allein in Kleve hat der Verein in diesem Jahr 165 Beratungen, in Emmerich 60 Beratungen durchgeführt. In rund 90 Prozent der Fälle wären die Bescheide der Behörden fehlerhaft gewesen. Hartmut Hohmann, der Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, wünschte der Selbsthilfe e.V. weiterhin einen langen Atem. „Wenngleich“, so setzte er hinzu, „es ja eigentlich schade sei, dass es so einen Verein überhaupt geben müsse.“

Mehr zur „Selbsthilfe e.V. – Verein für Sozialberatung“ ist auf der Internetseite www.kleve-sozial.de zu finden.

Autor:

Thomas Velten aus Kleve

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