Abbruch der Schleuse Brienen
WSA Rhein schafft erste Fakten

Seit dem 22. März dieses Jahres ist die Stellenausschreibung des  Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Rhein auf der Internetseite der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht. Vergeben werden soll schon zum 1. Mai 2023 eine zweckbefristete Vollzeitstelle für einen Bauingenieur/Bauingenierin (m/w/d) mit FH-Diplom/Bachelor und zwar für das Projekt “Rückbau Schleuse Brienen“.

In der Stellenbeschreibung ist u.a. zu lesen, dass der Dienstposten zum Projekt „Rückbau der Schleuse Brienen“ gehöre. Der Schwerpunkt der Aufgabe liege in der Projektabwicklung, heißt es weiter. Der einzustellende Mitarbeitende habe die notwendigen (Vor-)Untersuchungen und Planungsleistungen vorzubereiten, Vergabeverfahren durchzuführen und die anschließende Baudurchführung bzw. Vertragserfüllung fachtechnisch zu begleiten. Die Planung sowie das Aufstellen von Entwürfen und Ausschreibungsunterlagen erfolge in der Regel mit Unterstützung von Ingenieurbüros, die zu beauftragen und steuern seien, beschreibt der Arbeitgeber.
Der verbleibende Zeitraum des Projektes werde auf mind. ca. 6-7 Jahre prognostiziert, gibt die Stellenausschreibung bekannt.

Die unter Denkmalschutz stehende Schleuse Brienen wurde in den 1990er Jahren wiederholt gewartet, repariert und einige Bauteile ersetzt. Trotz aller durchgeführten Maßnahmen musste die Schleuse im Jahr 2015 endgültig stillgelegt werden. Eine Grundinstandsetzung verweigerte die Behörde und begründete diesen Schritt mit dem Ergebnis einer von ihr vorgebrachten Wirtschaftlichkeitsberechnung.

Die Stilllegung und die Ankündigung des beabsichtigten ersatzlosen Abriss des historischen Wasserbauwerks führte zu Protesten innerhalb der Klever Bevölkerung. Die örtlichen Wassersportvereine mussten erhebliche finanzielle EInbußen verkraften, die Zukunftsfähigkeit des Spoykanals schwindet zunehmend. Sowohl die bis heute andauernden Bemühungen der Stadt Kleve als auch die im Jahr 2019 ins Leben gerufene Online-Petition "Rettet die Schleuse in Brienen, erbaut 1656 bis 1688", mit der der Kranenburger Ralf Borgmann insgesamt 3.325 Unterschriften aus der ganzen Bundesrepublik Deutschland sowie weiteren Ländern (davon 1.525 Unterschriften aus dem Stadtgebiet Kleve) sammeln konnte, haben am eingeschlagenen Kurs des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Rhein nichts ändern können. Borgmann legte die Unterschriften im Beisein des ehemaligen Bürgermeisters der Stadt Kleve, Theodor Brauer sowie der damals amtierenden Bürgermeisterin, Sonja Northing der Behörde in Duisburg vor, gegen die sich die Petition ausdrücklich als Protest richtete.

Auch die bisherigen Bemühungen der nach der Petition gegründeten zwei gemeinnützig anerkannten Vereine ("Schleusen Verein Brienen e.V." (kurz "SVB") aus Uedem und der Klever Verein "Stadt . Land . Fluss ... Schluss?"),  scheinen die Duisburger Behörde nicht zu beindrucken. Zwar bemüht sich die Stadt Kleve immer noch weiter um eine Lösung, um den Schifffahrtsweg Kleve-Rhein wieder schiffbar zu machen, allerdings schafft die für die Schleuse zuständige Stelle mit der Schaffung einer zweckbefristeten Arbeitsstelle erste Fakten.

Inzwischen hat sich auch ein Konsortium mit dem Namen "now . SPOYLAND . soon" gebildet, das an einem Zukunftskonzept für den Spoykanal arbeitet. Die Beteiligten, die nicht nur aus Kleve stammen, sehen ein erhebliches Strukturentwicklungs-Potenzial in dem Areal entlang der Wasserstraße und in dem Gewässer selbst und lassen keinen noch so visionären Gedanken aus, die Ihre Idee realisierbar machen könnten.

Hier geht es zur Stellenausschreibung:

Autor:

Helmuth Plecker aus Kleve

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