Bundesvorsitzender der Schwusos Ansgar Dittmar zu Gast – SPD Luenen und Jusos Lünen für vollständiges Adoptionsrecht und 100 Prozent Gleichstellung

Der Schwuso-Vorsitzende Ansgar Dittmar (stehend, 7.v.r.) war bei einer Diskussionsveranstaltung der Jusos und der SPD zu Gast in Lünen.
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Am Mittwoch, den 10.12. durften die Jusos und die SPD Lünen Ansgar Dittmar, den Bundesvorsitzenden der Schwusos, zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung in der Geschäftsstelle der SPD Lünen begrüßen. Die Schwusos sind eine Arbeitsgemeinschaft für Lesben und Schwule in der SPD. Es ging um verschiedene Themen, die besonders junge homo- und bisexuelle Menschen beschäftigen, und zu denen die fast 50 Teilnehmer Fragen stellten, angeregt diskutierten und ihre Erwartungen an die Bundespolitik schilderten, die sie unserem Bundestagsabgeordneten Michael Thews mit auf den Weg nach Berlin gaben.
Auslöser dieser Veranstaltung war die Forderung der SPD nach einem vollständigen Adoptionsrechtes gleichgeschlechtlicher Paare die bei der Abstimmung im Mai 2014 im Bundestag aufgrund der Verweigerung Fraktion CDU/ CSU noch nicht erreicht werden konnte. In der Diskussion mit den Jusos initiierte Michael Thews einen Diskussionsabend mit Ansgar Dittmar, der ein gutes halbes Jahr nach der Entscheidung im Bundestag immer noch brandaktuell ist, weil in Sachen Gleichstellung von Homosexuellen unsere Ziele noch nicht erreicht wurden.
Die SPD Lünen und der Juso-Stadtverband Lünen spricht sich deutlich für eine vollständige Gleichstellung von Hetero-, Homo und Bisexuellen in allen Lebensbereichen aus, wofür wir auch im Bundestagswahlkampf gekämpft haben. Beim Adoptionsrecht bspw. gibt es keinen Grund, aus dem zwei Menschen gleichen Geschlechts keine guten Eltern sein oder das Kindeswohl gefährdet sein könnte. Unverständnis empfinden wir z.B. auch beim Blutspendeverbot für homo- und bisexuelle Männer, welches ihnen pauschal ein risikoreiches Sexualverhalten unterstellt, anstatt individuelle Kriterien anzulegen.
Ansgar Dittmar erklärte, dass für viele junge „queere“ Menschen das Coming Out immer noch schwierig ist – insbesondere, wenn sie eine rechtliche und gesellschaftliche Schlechterstellung befürchten müssen, wie es im Moment der Fall ist. Ein Outing scheitere laut Dittmar oft an Ausgrenzung oder an erschwerten beruflichen Aufstiegschancen, wobei gerade in männlich geprägte Berufen offen lebende Schwule und Lesben oft diskriminiert würden.
Als weitere wichtige Ziele beschreibt Ansgar Dittmar die Aufnahme der sexuellen Identität in den Gleichbehandlungsgrundsatz (Artikel 3) des Grundgesetzes, die bundesweit einheitliche Dokumentation antischwuler Gewalttaten sowie die Rehabilitation der Opfer von §175, durch den Homosexuelle für ihre sexuelle Orientierung bestraft wurden und der noch bis 1994 galt – bis 1969 sogar in der unverschärften Version der Nationalsozialisten.
Aber auch positive Entwicklungen wurden diskutiert, wie bspw. das 2001 eingeführte Lebenspartnerschaftsgesetz, welches gleichgeschlechtlichen Paaren eine eingetragene Verpartnerung ermöglicht. Homosexuelle Lebenspartner/innen haben damit zwar die gleichen Pflichten wie heterosexuelle Ehepartner/innen, ohne jedoch die gleichen Rechte – hier muss nachgebessert werden. Auch das Sukzessivadoptionsrecht für Homosexuelle, das im Mai dieses Jahres verabschiedet wurde, ist lobenswert und ein Schritt in die richtige Richtung, konnte jedoch wie viele ähnliche Erfolge nur durch eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts erwirkt werden.
Der Juso-Vorsitzende Daniel Wolski stellt fest: „Mit den Unionsparteien, die weiterhin Gegner der Rechte von Schwulen und Lesben sind, lassen sich leider keine Verbesserungen in der Gleichstellung von hetero- und homosexuellen Menschen erzielen, was wir nicht verstehen und stark kritisieren. Die Jusos Lünen werden sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass die Akzeptanz für gleichgeschlechtliche Partnerschaften steigt und sich die gesetzliche Rahmenbedingungen endlich der gesellschaftlichen Realität anpassen.“ Ansgar Dittmar fügt hinzu, dass aus Reihen der CDU/ CSU häufig die Androhung laut wird, bereits etablierte Rechte wieder zurückzuschrauben, weshalb eine Verankerung der Gleichstellung im Grundgesetz unabdingbar ist. Als Fazit der Veranstaltung stellte Michael Thews fest: “Es ist gut, dass wir dieses Thema mit so fachkundiger Unterstützung diskutiert haben. Wir werden uns auch weiterhin für die gleichen Rechte für homo- und bisexuelle Menschen einsetzen.“
Die SPD-Stadtverband und die Jusos zeigen sich zufrieden mit der großen Resonanz auf ihre Veranstaltung bei diesem so wichtigen Thema. Neben Ansgar Dittmar und Michael Thews waren die MdB Michaela Engelmeier, der NRW-Schwuso-Landesvorsitzende Fabian Spies, der Geschäftsführer der Aids-Hilfe im Kreis Unna Manuel Izdebski sowie einige Lüner SPD-Ratsmitglieder und viele Gäste aus Lünen, Dortmund, Unna, Waltrop, Köln und Krefeld anwesend.

Autor:

Robert Schmidt (SPD) aus Lünen

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