Lünens Stadtverbandsvorsitzende Michael Thews zum Bundestagskandidaten der SPD gewählt

Lünens Stadtverbandsvorsitzende „Michael Thews“ erhielt bei der Delegiertenversammlung am Donnerstagabend in der Hammer Werkstatthalle (Maxiparks) 36 Stimmen. Sein Mitbewerber Rainer Saßmannshausen aus Hamm kam auf 29 Stimmen. Sechs SPD-Genossen enthielten sich der Stimme.
Als das Wahlergebnis bekannt gegeben wurde, gab es lange Gesichter bei den Hammer Sozialdemokraten. Schließlich stellten sie 33 Delegierte, Saßmannshausen konnte also nicht alle Hammer hinter sich vereinen. „Auch mein Mitbewerber hat nicht alle Stimmen seines Lagers erhalten, es wäre also eng geworden“, war Saßmannshausen sichtlich enttäuscht.
Die Gründe für die Enthaltungen müsste die Partei nun analysieren. Vielleicht, so der 56-Jährige, habe es Irritationen hinsichtlich seiner Rolle als Gewerkschafter gegeben. Er sei halt nicht nur als Hammer Lokalpatriot angetreten. Als Niederlage für Parteichefin Monika Simshäuser wollte er das Ergebnis nicht werten.
„Natürlich fällt das auch auf den Parteivorstand zurück“, fand Ralf-Dieter Lenz klare Worte. Der stellvertretende Parteichef hatte eine Niederlage einkalkuliert, die Enthaltungen seien für ihn aber nicht erklärbar. „Ich bin konsterniert.“ Einen Riss in der Hammer Partei sehe er aber nicht. Simshäuser selbst, die nach der Versammlung erstmal hinter der Bühne verschwand, wollte das Ergebnis nicht kommentieren. Keinen Kommentar gab es auch zu der Frage, ob es auch ihre Niederlage sei. Nur soviel: „Ich bedauere den Ausgang.“ Eine Probeabstimmung habe es auf Wunsch von Saßmannshausen am Nachmittag nicht gegeben.
„Die Delegierten treffen eine eigenständige Entscheidung“, kommentierte der Bundestagsabgeordnete Dr. Dieter Wiefelspütz die Tatsache, dass beide Bewerber nicht alle Stimmen aus dem eigenen Lager (Hamm, Kreis Unna) bekommen hatten. Er empfahl seiner Partei, die Reihen nun zu schließen und nicht zu sehr Kaffeesatzleserei zu betreiben.

Werner Gärtner