Unfall: Suche nach Hilfe frustet Familie

Samuel hat nach der Operation einen Fixateur am Bein. | Foto: Magalski
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  • Samuel hat nach der Operation einen Fixateur am Bein.
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Natasha Delmonte schaut auf das Telefon. Samuel, ihr Sohn ruft an - doch dann hört die Mutter aus Lünen eine fremde Stimme. Ein Mann erzählt, dass Samuel einen schweren Unfall hatte und im Hintergrund schreit der vor Schmerzen.

Natasha Delmonte wird sich wohl immer an diesen Moment erinnern: Die Sommerferien sind vorbei, Samuel (11) ist nun ein Sechstklässler und zurück aus der Schule zieht es ihn mit seinem Fahrrad ins Freie. Die Freude aber ist nur von kurzer Dauer. Im Bereich des Skater-Parks am Hilpert-Theater stürzt der Schüler schwer, als Mama Natasha kurze Zeit nach dem Anruf hier eintrifft, kümmert sich schon ein Notarzt um ihren Sohn. Im Krankenhaus stellen die Ärzte einen offen Trümmerbruch von Wadenbein und Schienbein fest - für Samuel bedeutet das zuerst eine Not-Operation und dann fast eine Woche Klinik-Aufenthalt.

Busfahrt ist keine Option

Der Schock des Unfalls ist überwunden und Samuel nach sechs Tagen zurück zu Hause, da wartet auf Familie Delmonte der nächste Frust. "Samuel darf wieder in die Schule, aber wie soll er dahin kommen", schildert Natasha Delmonte unserer Redaktion. Busfahrten mit vielen anderen Schülern sind raus, denn Samuel muss weiter auf sein Bein und den Fixateur achten, das Auto der Familie braucht der Vater, um zur Arbeit zu kommen und mit dem Rollstuhl wäre der Weg aus der nördlichen Innenstadt bis zur Schule eine Tortur. Ein Taxi oder ein Krankentransport wären eine denkbare Variante, aber die sind über Wochen zu teuer für die Familie. Die Krankenkasse könne, so erfährt Natasha Delmonte am Telefon, die Fahrten nicht übernehmen, verweist an das Jugendamt der Stadt und das - so erzählt Delmonte weiter - an das Schulamt. "Hilfe haben wir am Ende mit Verweis darauf, dass Samuels Unfall kein Schulunfall war, sondern in der Freizeit passierte, leider nicht bekommen", so die verzweifelte Mutter und meldet sich auf der Suche nach Hilfe in unserer Redaktion.

 Taxi fährt Samuel zur Schule

Minuten danach ist die Lösung da: Ein Taxi-Unternehmen fährt Samuel mit seinem Rollstuhl nun zur Schule und holt ihn dort auch wieder ab, die Kosten übernimmt der Verein "Lüner helfen Lünern".  Samuel ist froh, dass er wieder zur Schule kann und auch Mama Natasha ist dankbar für die schnelle Hilfe, am Ende bleibt dennoch etwas Frust: "Samuel ist doch nicht das erste Kind mit einem Beinbruch und diesem Problem - warum also überall diese Bürokratie?"

Thema "Hilfe" im Lokalkompass:
> Matti und seine Familie brauchen Hilfe

Samuel hat nach der Operation einen Fixateur am Bein. | Foto: Magalski
Samuel sitzt im nach dem Unfall noch im Rollstuhl, bis der Fixateur ab kommt, dauert es wohl noch Wochen. | Foto: Magalski
Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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