Jürgen von der Lippe geht's prima

Hat sein Publikum im Sack;: Jürgen von der Lippe, aktuell mit "So geht's" auf Deutschlandtour. | Foto: Prima Presse
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Wie schafft es ein Unterhaltungskünstler der ü60-Generation, Zuschauern von 16 bis gefühlten 100 Lenzen Lachtränen zu entlocken, selbst wenn er nur eine Augenbraue hochzieht oder summt? Jürgen von Lippe weiß, wie's geht.

Der Mann mit den bunten Hemden versetzte das erstaunlich gemischte Publikum im rappelvollen Theater Marl regelrecht in Raserei. Anders kann man es nicht beschreiben, denn die Menge reagierte so dankbar auf jede Pointe wie Verdurstende auf eine kalte Cola.

"So geht's" heißt sein neues Programm. Deutschland wird immer älter, und die Älteren haben im Vergleich zu den Jüngeren die Nase vorn. So die Botschaft in "So geht's", als eine Art Crash-Kurs konzipiert, wie man als Mensch reiferen Alters später als Comedian in Deutschland bestehen kann. Von der Lippe gibt ja gerne den Lehrer.

Sein Timing ist perfekt, und er spielt aufs Feinste mit den Begriffen unserer Social-Media-Welt. Die Lieder sind lustig und scheinbar so einfach, dass man lässig die Refrains mitsingen kann und soll. Jürgen von der Lippe riskiert eine kesse Lippe, beispielsweise, weshalb "Angie, die Perle der Uckermark," keine Stewardess werden durfte, sondern sich ins Kanzleramt retten musste: "Zu hässlich für eine Saftschubse". Ein anderes Beispiel: "Babys sind wie Gedichte. Die mögen nur die, die sie auch gemacht haben."

Es gibt, alles andere hätte auch überrascht, wie immer zotige Tipps fürs Ehe- oder sonstige Intimleben. Neue Figuren wie der arbeitslose Kalle, der für ein Magazin den Briefkastenonkel macht, haben das Zeug, ausgebaut zu werden.

Männer, Frauen, Vegetarier, Nichtraucher, Katholiken, Trinkfeste, Westerwelle, Maffay, Hundehalter, Grönemeyer, Gattinnen, Pfarrer und Urologen, Jürgen von der Lippe hat für jeden eine kräftige Dosis Spott parat. Man muss sich nur bewusst machen, wie blöd und absurd die Welt und insbesondere der Mensch an sich ist, dann geht's.

Weitere Auftritte in der Region: 21. Oktober, Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen, mit "So geht's.
Außerdem liest er aus "Best aus Eigenes" am 9. November in der Dampfe in Essen-Borbeck.

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Emmerich am Rhein

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