Marl verliert das Gesicht

Der Sommer in Marl ist so schwer in die Gänge gekommen wie ich jeden morgen aus der Waagerechten. Ein qualvoller Vorgang für alle, die bei der täglichen Waschlappenprozedur nur hoffen, dass sie die Knetmasse um die Nase halbwegs wieder zu einem Gesicht formen können. Mal klappt‘s nicht, mal kommt‘s noch schlimmer.

Lange Rede kurzer Sinn: Die Tage fangen immer von vorne an, man selbst geht unausweichlich der Abendsonne entgegen. Und da kommen wir zum eigentlichen Thema: Der Stadt Marl geht‘s nicht besser als mir. Von Jahr zu Jahr wird ihr Anblick bemitleidenswerter.

Nur: Meinen desolaten Zustand habe ich selbst zu verschulden. Doch das Dorf, das einst auszog, um zu einer Metropole zu wachsen, verlor sein Gesicht durch die politischen Vordenker wie -lenker - und verliert weiter an Substanz, Qualität und in der Konsequenz an Anziehungskraft für Menschen. Die sind das Lebenselexier einer Kommune.

Doch Marl blutet aus. Schlimmer: Es gibt kein Licht am Ende des Tunnels, keine fundierten politischen wie wirtschaftlichen Konzepte. Es gibt nur Löcher in allen elementaren Bereichen: Finanz-, Planungs-, Ideen- und Schlaglöcher. Aber zumindest die bekommt­­­ auch die Führungsriege beim Ritt über Marls Asphalt zu spüren...

Autor:

Mariusch Pyka aus Marl

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