ÖPNV: ver.di und Fridays for Future fahren zusammen für Mobilitätswende

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ver.di und Fridays for Future fordern einen besser ausgestatteten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Am 15. September 2023 gehen sie dafür anlässlich des globalen Klimastreiktages erneut gmeinsam auf die Straßen, bundesweit. Damit die Verkehrswende gelingt.

ver.di und die Klimaaktivistinnen und -aktivisten von Fridays for Future (FFF) rufen erneut zum globen Klimastreik am 15. September 2023 auf. Auf der Webseite von FFF sind alle Streikorte verlinkt. Unter dem Motto „Wir fahren zusammen“ haben ver.di und FFF eine gemeinsame Kampagne gestartet, einschließlich einer Petition, die sich an die kommunalen Arbeitgeber im Nahverkehr und die politisch Verantwortlichen richtet. Konkret fordern ver.di und FFF in der gemeinsamen Petition, dass Bund und Länder ihr Versprechen einer Verdopplung des öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bis 2030 verwirklichen. Voraussetzung dafür sei, dass die Forderungen der ÖPNV-Beschäftigten in den Anfang 2024 anstehenden Tarifverhandlungen im Nahverkehr umgesetzt werden. Ohne bessere Arbeitsbedingungen sei ein Ausbau des Nahverkehrs angesichts des Personalmangels nicht machbar. Wollten Bund und Länder ihr eigenes Ziel einer Verdopplung bis 2030 noch erreichen, würden mindestens 16 Milliarden Euro mehr pro Jahr für den ÖPNV benötigt. Zuletzt waren ver.di und FFF Ende November 2022 für bessere Arbeitsbedingungen, vor allem im ÖPNV, zusammen auf der Straße.

ver.di und Fridays for Future haben 2020 eine Allianz für bessere Arbeitsbedingungen im ÖPNV und für den Klimaschutz gebildet. Die Gewerkschaft und die Klimabewegung sind sich einig: Eine Verkehrswende kann es nur mit attraktiven Arbeitsplätzen und mehr Personal geben. Deshalb bekommt ver.di immer wieder in den Tarifbewegungen in der Branche Unterstützung von den Klimaschützern. „Für Klimaschutz und eine echte Verkehrswende wird ein starker ÖPNV benötigt, dazu gehören auch gute Arbeitsbedingungen, hier treffen gemeinsame Interessen von ver.di und Fridays for Future aufeinander“, sagte Christine Behle, stellvertretende ver.di-Vorsitzende 2020 anlässlich der geschlossenen Allianz. Ihre Forderung ist bis heute geblieben: dauerhaft mehr Geld für Konsolidierung und Ausbau des Nahverkehrs.

„Seit zwei Jahren warten wir auf den versprochenen Ausbau- und Modernisierungspakt für den ÖPNV in Deutschland. Das Deutschlandticket bringt zwar mehr Nachfrage, aber nicht mehr ÖPNV. Mehr Busse und Straßenbahnen anzuschaffen, genügt nicht. Wir brauchen vor allem Menschen, die den ÖPNV ermöglichen: im Fahrdienst, in den Werkstätten, in der Verwaltung. Und die kommen nur, wenn die Arbeitsbedingungen endlich zumutbarer und attraktiver werden. Das wird zusätzlich Geld kosten – Bund und Länder müssen die Kommunen dafür dauerhaft unterstützen.“

Christine Behle, stellvertretende ver.di-Vorsitzende
Ohne eine echte Mobilitätswende sei der Klimawandel nicht in den Griff bekommen, so Christine Behle, die im ver.di-Bundesvorstand unter anderem für die Beschäftigten im ÖPNV zuständig ist. „Seit 2019 sprechen Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister von Bund und Ländern von einer Verdoppelung des ÖPNV bis 2030. Doch nach Jahren der Diskussion gibt es noch nicht einmal eine Idee, woher das Geld für diesen Ausbau kommen soll, geschweige denn eine Ausbaustrategie. Stattdessen schieben Bund und Länder die Verantwortung immer wieder hin und her“, kritisiert Behle.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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