Evonik, Überführung in die legale Eigenständigkeit der Infrastruktur-Einheiten am Standort Marl

Evonik stellt zwei große Bereiche strategisch neu auf, um die Ressourcen noch stärker auf die operativen Geschäfte der drei Wachstumsdivisionen zu fokussieren. Zum einen spaltet sich die Division Technology & Infrastructure (TI) in zwei Bereiche auf, für die Evonik unterschiedliche Zukunftsperspektiven verfolgt. Zum anderen werden sämtliche Verwaltungsfunktionen einem ausführlichen Analyseprozess unterzogen und anschließend maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der operativen Geschäfte ausgerichtet.

„Wir haben bei der Transformation unseres Portfolios hin zur Spezialchemie in den vergangenen Jahren große Schritte gemacht“, sagt Vorstandschef Christian Kullmann. „Nun gilt es,unsere Infrastruktur- und Verwaltungsaktivitäten so aufzustellen, dass wir uns voll auf das fokussieren können, was Evonik im Wettbewerb wirklich differenziert: unsere operativen Geschäfte und deren Innovationsstärke, Kundennähe und Nachhaltigkeit."

Das Unternehmen plant, die Leistungen der Division TI künftig in standortübergreifende Technologie- und standortbezogene Infrastruktur-Aktivitäten aufzuteilen. Diese organisatorische Trennung der Division ermöglicht eine differenziertere Steuerung der jeweiligen Leistungen, reduziert die Komplexität von TI und wird den unterschiedlichen Anforderungen der Technologie- und Infrastruktur-Aktivitäten besser gerecht. Die Technologie-Aktivitäten in den Bereichen Verfahrenstechnik, Engineering, Strategische Energiewirtschaft und Digitalisierung der Produktion verfügen über einzigartiges fachliches Know-how. Hier differenziert sich Evonik als Spezialchemieunternehmen im Wettbewerb, da in diesen Einheiten wichtige Beiträge zur Erfüllung der ambitionierten Innovations- und Nachhaltigkeitsziele geleistet werden.

„Wir bauen hier sprichwörtlich an der Zukunft von Evonik“, sagt Christian Kullmann. Deshalb sollen diese Aktivitäten rund um Verfahrenstechnik und im Engineering in Zukunft global und standortunabhängig gebündelt und innerhalb der Division TI funktional eigenständig aufgestellt werden. „Spezialchemie heißt Top-Technologie. Die neue Aufstellung ermöglicht es uns, unser Know-how im Zuge unserer nachhaltigen Transformation permanent weiterzuentwickeln“, sagt Personalvorstand und Arbeitsdirektor Thomas Wessel.

Die Infrastruktur-Aktivitäten sind standortgebunden, etwa die Bereitstellung der erforderlichen Infrastruktur und Dienstleistungen wie Logistik, technischem Service, Werkstätten und Werkschutz. „Unsere Produktion ist die Herzkammer von Evonik, die Infrastruktur ist unser Arteriensystem“, sagt Kullmann. „Deshalb müssen wir sie weiterentwickeln und ihre Zukunftskraft voll entfalten.“

Im Sinne dieser Weiterentwicklung geht TI nun den nächsten Schritt: Die Infrastruktur-Aktivitäten an den drei Standorten Marl, Antwerpen und Wesseling sollen bis Ende 2025 in eigenständigen Gesellschaften aufgestellt werden. Die Aufstellung als lokal gesteuerte Profit Center, konsequent ausgerichtet auf Effizienz, ermöglicht es ihnen, Komplexität zu reduzieren, ihre Strategien individuell weiterzuentwickeln und Wert zu generieren.

Die Aufstellung in unabhängigen Gesellschaften und ihre unternehmerische Eigenständigkeit bieten jedem einzelnen Standort in Zukunft eine höhere Handlungsfähigkeit für die eigene strategische Weiterentwicklung.

„Evonik wird sich künftig auf Investitionen in die operativen Geschäfte der Spezialchemie konzentrieren. Denn klar ist: Jeder Euro, den wir in Forschung und Entwicklung und in unsere Wachstumsgeschäfte stecken, stärkt nicht nur unser operatives Geschäft, sondern auch unsere Standorte“, sagt Kullmann.

Die Infrastruktur-Aktivitäten von Evonik sind langfristig stabil, aber auch kapitalintensiv. Daher ist es wichtig, dass die Standorte künftig in der Lage sind, sich stärker als bisher, alternative Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten zu erschließen oder Partnerschaften einzugehen. Dies gilt insbesondere für notwendige Investitionen in die nachhaltige Transformation. Eine individuelle Aufstellung an den drei Standorten Marl, Antwerpen und Wesseling schafft dafür die besten Voraussetzungen.

„Die TI und deren Beschäftigte leisten an unseren Standorten Tag und Nacht sehr gute Arbeit“, sagt Wessel. „Wir werden ihnen die beste Perspektive für die Zukunft geben.“

Im Anschluss an die eigenständige Aufstellung der Infrastruktur-Aktivitäten an den drei Standorten wird Evonik ergebnisoffen prüfen, welche individuellen Modelle jedem einzelnen Standort die besten Finanzierungsmöglichkeiten bieten. Vom vollständigen Verbleib im Konzern über Partnerschafts- und Joint-Venture-Modelle bis zur Abgabe werden alle Optionen geprüft. Durch diesen Schritt können die Standorte ihre Stärken weiter ausbauen und Zukunftsinvestitionen umsetzen. Die Zusage zum grundsätzlichen Verbleib der TI im Konzern bis Mitte 2027 gilt weiter.

Bis Ende 2024 soll die TI-interne Umorganisation in standortübergreifende Technologie- und standortbezogene Infrastruktur-Aktivitäten abschließend vollzogen werden. In der zweiten Jahreshälfte 2025 erfolgt dann die Überführung in die legale Eigenständigkeit der Infrastruktur-Einheiten an den Standorten Marl, Wesseling und Antwerpen.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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