Dunja Hayali, Haltung gegen Hass und Gewalt einnehmen

Dunja Hayali mit Anja Marten (Mitarbeiterin der Kreisverwaltung) und Assistenzhund Jule. Die ZDF-Journalistin übernimmt seit 2010 die Schirm­herr­schaft von "VITA Assistenzhunde e.V.".
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  • Dunja Hayali mit Anja Marten (Mitarbeiterin der Kreisverwaltung) und Assistenzhund Jule. Die ZDF-Journalistin übernimmt seit 2010 die Schirm­herr­schaft von "VITA Assistenzhunde e.V.".
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Wie können Politik und Journalismus mit Unzufriedenheit, Hass oder Gewalt in den Medien und der Gesellschaft umgehen? Dieser Frage ging Dunja Hayali beim Vestischen Jahresempfang nach.

 Für die bekannte Journalistin und Fernsehmoderatorin Dunja Hayali war die Veranstaltung im Kreis ein Heimspiel: "Es ist immer wieder schön, zurück zu Hause zu sein und mit den Menschen aus meiner Heimat ins Gespräch zu kommen", sagte die gebürtige Dattelnerin.

Zu den Hauptthemen des Abends zählten der digitale Wandel und das damit einhergehende veränderte Kommunikationsverhalten. Insbesondere die Kommunikation über das Social Web ist dabei oftmals von Hass, Gewalt, Beleidigungen und Fremdenhass geprägt und beeinflusst so die öffentliche Wahrnehmung. Meinungen und falsche Informationen können sich innerhalb von Sekunden verbreiten und eine große Zielgruppe erreichen – unter dem Deckmantel der Anonymität.

Die zunehmende digitale Kommunikation verändert auch die Arbeit des Journalismus. Hetze und Vorurteile gegenüber etablierten Medien sowie "Fake News" schwächen das Vertrauen in den unabhängigen Journalismus. Der Wahrheitsgehalt einer Information scheint in den sozialen Netzwerken immer mehr in den Hintergrund zu treten – Gefühle entscheiden über Richtig oder Falsch. "Sie können Ihre eigene Meinung haben, aber nicht Ihre eigenen Fakten", stellte Dunja Hayali in ihrer Rede klar.

Im Netz gebe es keine Qualitätssicherung von Nachrichten, was wiederum zur Verunsicherung und Unzufriedenheit der Menschen führt. "Journalisten müssen in Zeiten, in denen jeder seine Meinung frei verbreiten kann, versuchen, Orientierung zu bieten", sagte Hayali. Medien sollten versuchen, Vertrauen zurück zu gewinnen, indem sie auf die Menschen zugehen: Es braucht mehr Transparenz, Bürgerbeteiligungen, Diskussionen und Dialoge. Dabei muss berechtigte Kritik ausgehalten werden – "auch wenn es manchmal weh tut." Darüber hinaus appellierte Dunja Hayali an die Medien, mehr Haltung gegenüber Hasskommentare, Diskriminierung und Rassismus einzunehmen: "Wir dürfen nicht schweigend und tatenlos zu sehen."

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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