Monheimer Nabelschau mit viel Berliner Luft

CDU-Stadtverbandschef Markus Gronauer (l.) und der Senioren-Unionsvorsitzende Harald Senft (2.v.l.) konnten am Sonntag gemeinsam mit Tim Brühland, Dagobert Füsser und Manfred Tydecks unter anderem Ursula Hölling und Karl-Heinz Taplick (Mitte) zur 40-jährigen und 30-jährigen Mitgliedschaft in der Christlich Demokratischen Union Deutschlands gratulieren. Daneben wurden andiesem Tag auch noch Johannes und Helga van der Lake, Karl Heinz Stapf und Theo Kurschildgen für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt.
  • CDU-Stadtverbandschef Markus Gronauer (l.) und der Senioren-Unionsvorsitzende Harald Senft (2.v.l.) konnten am Sonntag gemeinsam mit Tim Brühland, Dagobert Füsser und Manfred Tydecks unter anderem Ursula Hölling und Karl-Heinz Taplick (Mitte) zur 40-jährigen und 30-jährigen Mitgliedschaft in der Christlich Demokratischen Union Deutschlands gratulieren. Daneben wurden andiesem Tag auch noch Johannes und Helga van der Lake, Karl Heinz Stapf und Theo Kurschildgen für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt.
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Den gemeinsamen Neujahrsempfang von Monheims CDU-Stadtverband und der örtlichen Senioren Union zeichnet seit Jahren aus, dass sich hier zur eigenen politischen Nabelschau auch immer noch ein wenig frischer Wind aus Düsseldorf und eine Prise Berliner Luft gesellt.

Und es zeichnet den christdemokratischen Neujahrsempfang in Monheim aus, dass Gäste, die zu spät kommen, zum Beispiel weil sie zuvor bereits in Langenfeld sprechen mussten, damit gestraft werden, dass sie keinen Sitzplatz mehr im Saal bekommen. Die Bundestagsabgeordnete Michaela Noll, der Landtagsabgeordnete Hans-Dieter Clauser und Landrat Thomas Hendele genossen es am Sonntagvormittag in der Festhalle Bormacher dennoch sichtlich, ihre Gedanken zum alten und zum neuen Jahr vor so großem stehenden und sitzenden Publikum zu Gehör bringen zu können.
Zuvor hatten der Senioren-Unions-Vorsitzende Harald Senft, CDU-Stadtverbandschef Markus Gronauer („Ich gehe hier nach Parität im Publikum und überlasse die längere Rede daher dem Harald.“) und CDU-Ratsfraktionschef Tim Brühland bereits Wort und Mikrofon ergriffen.
Vor allem Tim Brühland stellte dabei noch einmal deutlich heraus, dass die vielen frohen Botschaften, die Monheim mit Blick auf die erheblichen Senkungen bei Grund- und Gewerbesteuer rund um den Jahreswechsel vom Bürgermeister serviert bekommen hatte, vor allem ein Verdienst „der gesamten Monheimer Politik“ seien. Und sowohl er als auch Hans-Dieter Clauser verwiesen darauf, dass die nun geradezu sterntalermäßig auf Monheim herabregnenden Steuernachzahlungen aus Unternehmensgewinnen stammen, die in einer Zeit erzielt wurden, als die CDU sowohl in Monheim als auch im Düsseldorfer Landtag noch die entscheidenden Weichen stellen durfte.
Tim Brühland unterstrich zudem noch einmal seinen Stolz darauf, im letzten Jahr mit vielen Bürgern gemeinsam für den Erhalt der Monheimer Realschule gekämpft zu haben. „Auch wenn das Ergebnis am Ende nicht so ausgefallen ist, wie wir uns das hier gewünscht haben. In der Tendenz hat es unseren guten und richtigen Einsatz doch bestätigt. Zwei Drittel der Menschen, die beim Bürgerbegehren abgestimmt haben, waren auf unserer Seite.“

Demonstrativ stellte sich Tim Brühland auch noch einmal auf die Seite der Bürger, die sich für den Erhalt des historischen Standorts der Winrich-Von-Kniprode-Schule stark machen. Im Zuge der dort anstehenden dringenden Sanierung der Turnhalle, bei der sich die Politik irgendwie auffällig schwer tut, glaubt Brühland eine große Verunsicherung in der Baumberger Bevölkerung und beim Kollegium ausgemacht zu haben – „ohne dass das von der Politik direkt befeuert wird.“ Sein Bekenntnis: „Wir bekennen uns zur Bekenntnisschule an diesem Standort. Seine bange Frage in Richtung Bürgermeister: „Herr Zimmermann hat im November beim Treffpunkt-Gespräch ja klar gesagt, dass er beim Innenstadt-Umbau gegen einen Kreisverkehr an der Krischerstraße sei. Nach seinem bemerkenswerten Umschwenken in dieser Frage hat er später dann erklärt, dass er diese Meinung als Privatmann und nicht als Bürgermeister geäußert habe. Nun hat er sich ja inzwischen auch klar für die Kniprode-Schule am heutigen Standort und die Turnhallensanierung ausgesprochen. Nun frage ich mich aber auch hier: Hat er das jetzt als Privatmann oder als Bürgermeister gesagt?“

Als Landrat, Landtagsabgeordneter und Bundestagsabgeordnete mit reichlich Bodenhaftung und Bürgernähe erwiesen sich danach die Herren Clauser, Hendele und Michaela Noll. Es ist als neutraler Beobachter, etwa als Senioren-Unions-Mitglied, das heimlich nicht die CDU ankreuzt, immer wieder erfrischend zu sehen, wie ideologiefrei und offen hier Tacheles gesprochen wird. Da geht man zu den Herren Wulff und zu Guttenberg schon einmal gerne so deutlich auf Distanz, dass es manch schwammigem Oppositionsführer, der den Kampf mit offenem Visier hier offenbar lieber den Journalisten von Spiegel, Bild und Co. überlässt, eigentlich schon fast die Schamesröte ins Gesicht treiben müsste.
Michaela Noll sprach mit Blick auf manch ärgerliche Affäre und den schon fast klinisch toten Oppositionspartner in Berlin von einem „Jahr zum vergessen“, wurde von Hans-Dieter Clauser aber dann doch noch wieder zu einem selbstbewussten Nicken und Lächeln aufgemuntert, als es um die gezeigten Stärken der Kanzlerin Andrea Merkel in wahrlich nicht einfachen Euro-Zeiten ging und vor allem darum, wie sich Deutschland insgesamt durch das globale Krisenjahr 2011 manövriert hat. Ein international bewunderter Kurs, der auch dem kleinen Monheim am Rhein in diesem Jahr und in den Folgejahren kaum mehr für möglich gehaltenen Bewegungsspielräume finanzieller Art bescheren wird. Clauser: „Darauf können wir sehr wohl stolz sein.“

Monheim steigt in den Schuldenabbau ein. Landrat Thomas Hendele versprach auch für den Kreis ein weiteres Jahr ohne Neuverschuldung. Es sieht aktuell gar nicht so schlecht aus wie mancherorts gefühlt. „Einige Jahre haben doppelt gezählt“, rief Thomas Hendele bei der Jubilar-Ehrung manch tapferem Christdemokraten zu, der es nun schon 30, 40 oder sogar 50 Jahre in seiner Partei ausgehalten hat. Und Stadtverbandschef Markus Gronauer ergänzte: „Es waren in der Tat nicht immer Jahre zum lauten Hurra-Schreien dabei.“
Was die Jahre 2011 und 2012 betrifft, gilt es mit der abschließenden Bewertung für Berlin und NRW vielleicht tatsächlich noch etwas abzuwarten.

Möglicherweise erinnert man sich irgendwann doch sogar ganz gerne zurück. Was jedoch Monheim betrifft scheint aktuell fast schon sicher, dass das Jahr 2012 mit zu den besten Jahren zählen dürfte, die Monheim seit Jahrzehnten gesehen hat. Wie formulierte es Tim Brühland? „Ein Verdienst der gesamten Monheimer Politik!“ Und damit meinte er ja tatsächlich auch sehr viele engagierte Menschen außerhalb der prall gefüllten Festhalle. Und er war sogar mit dem Bürgermeister einer Meinung, der bei all seinen Neujahrsansprachen stets die gesamte Politik für die zentralen Weichenstellungen 2011 gelobt hatte. Was für ein harmonischer Jahresbeginn.

Autor:

Thomas Spekowius aus Monheim am Rhein

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