Die Kraft der Liebe besiegt den Verstand - „Die Schöne und das Biest“ im Theater an der Ruhr

Die Rose als Zeichen der Zeichen der Liebe in den Händen von Belle, gespielt von Miriam Berger. Foto: Gritnner
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  • Die Rose als Zeichen der Zeichen der Liebe in den Händen von Belle, gespielt von Miriam Berger. Foto: Gritnner
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Ein „Traumpaar“ der märchenhaften Weltliteratur macht erneut Station in Mülheim. Nach zahlreichen früheren Aufführungen im Theater, in Kinos, der Stadthalle und der Freilichtbühne, stehen „Die Schöne und das Biest“ am Donnerstag, 9. November, wieder auf der Bühne des Theaters an der Ruhr.

Für die Premiere um 18 Uhr gibt es nur noch wenige Restkarten an der Abendkasse. Auch für die weiteren Vorstellungen besteht schon großes Interesse. Kein Wunder, denn in Mülheim hat Regisseur Albrecht Hirche eine Version des Dauerbrenners inszeniert, die zu den lustigsten, komischsten und originellsten zählt.

Die Bearbeitung von Lucy Kirkwood und Kate Mitchell, 2010 im National Theatre London uraufgeführt, hat die romantische Liebensgeschichte zu einer Show werden lassen, die Jung und Alt, Groß und Klein gleichermaßen inspiriert, mitnimmt und begeistert. Hirche hat den Faden aufgenommen, ihn zu einem Familien-Event gestrickt und das Publikum in die Welt der mitreißenden Emotionen entführt, klangvoll begleitet von außergewöhnlicher Musikuntermalung. Dabei musste er beim zunächst skeptischen Dramaturgen Sven Schlötcke Überzeugungsarbeit leisten.

Duisburger Posaunist sorgt für besonderen Klang

In der Londoner Inszenierung stand eine Band auf der Bühne, in Mülheim hat die klassische Posaune das Sagen, oder besser gesagt, das „Tröten“. Dennoch durchaus melodisch und mitnehmend. Dafür zeichnet der Duisburger Posaunist Karsten Süßmilch verantwortlich, der seine musikalische Handschrift in die Liebensgeschichte einbringt. Die Überzeugungsarbeit ist Hirche gelungen. Das Spannungsfeld von Wort, Bühnenbild und Musik ergibt eine spannende wie entspannte Einheit.

Das französische Volksmärchen von Belle (gespielt von Miriam Berger), die in die Fänge eines furchterregenden Biests (Mario Neumann) gerät, ist wohl eine der schönsten Geschichten von der Identitätsfindung einer jungen Frau und von der Kraft der Liebe. Obwohl ihr Verstand und der Augenschein Belle sagen, dass sie es mit einer grauenhaften Bestie zu tun hat – ihr Herz verrät ihr, dass sich hinter der hässlichen Fratze dieses Ungeheuers ein edles Wesen und ein schaurig-schönes Geheimnis verbergen.

Das erhoffte Happy End gerät in Gefahr

In der aus London adaptierten Mülheimer Inszenierung präsentiert ein eigenwilliges Moderatoren-Duo die Märchen-Show. Der ebenso zauber- wie divenhafte Mister Pink (Helge Salnikau) und seine charmante, aber unbarmherzig unterforderte, französische Assistentin Cécile (Gabriella Weber) liefern sich ein spitzzüngiges Duell um die Interpretationshoheit über die Geschichte. Außerdem sind sie auf ganz besondere Weise untrennbar mit Belle und dem Biest verbunden, was das erhoffte Happy End zwischen den beiden Liebenden zusätzlich in Gefahr bringt. Letztendlich gilt: „Alles wird gut.“

Zu vielen Vorstellungen haben sich ganze Schulklassen und Gruppen angesagt. Für das „Miteinander“ wie bei einem „großen Kindergeburtstag im Theater“ (Originalton Hirche) mit den kleinen und großen Familienmitgliedern bieten sich insbesondere die bevorstehenden Sonntagsvorstellungen am 12. November sowie am 10. und 17. Dezember, jeweils um 16 Uhr, für die es noch ausreichend Karten gibt. Vorverkauf und Infos unter Tel. 0208 / 599 01 88.

Zauberhafte Geschichte und Begegnung mit Märchenwesen

Ins Auge fassen und „unbedingt vormerken“ sollte man sich besonders den 17. Dezember, verspricht er doch zusätzliche Attraktionen. Theater-Öffentlichkeitsarbeiterin Jessica Otten: „Dann laden wir alle Familien zu einem magischen Adventsnachmittag ins Theater an der Ruhr ein. Hier kann man, von 13.30 bis 16 Uhr, bei freiem Eintritt, Märchenwesen begegnen und selber welche herstellen, professionell geschminkt werden, in zauberhafte Geschichten eintauchen und bei Spielangeboten mit unseren Theaterpädagogen selbst erfundene Fantasiegestalten zum Leben erwecken. Für Waffeln, Lebkuchen und Kakao ist gesorgt.“ 

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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