Drittes Stadtspiel beginnt am Freitag

Jeden Tag steht der gläserne Kasten vor dem Forum, in dem Menschen einmal anders präsentiert werden. | Foto: Willem Popelier
  • Jeden Tag steht der gläserne Kasten vor dem Forum, in dem Menschen einmal anders präsentiert werden.
  • Foto: Willem Popelier
  • hochgeladen von Dirk-R. Heuer

„Momentanindustrie“ heißt das dritte Stadtspiel, das am Freitag,13. September, in Mülheim startet. Mitmachen kann jeder - für jede Altersgruppe ist etwas dabei.

Für 222 Stunden wird Mülheim ab Freitag, 13. September, zum Mittelpunkt einer neuen „Momentanindustrie“.
„Im Kern geht es um den Strukturwandel und die Folgen des Wegfalls von Großindustrien.“ So erklärt Holger Bergmann, künstlerischer Leiter des Ringlokschuppens, den Sinn und Zweck des dritten Stadtspieles. „Es ist Theater zum Thema einer sich stetig verändernden Stadt. Wir wollen aber auch die Vielfalt der Innenstadt mit all ihren Facetten zeigen“, fährt Bergmann fort.
Dafür haben die 25 Gruppen mit rund 100 Künstlern ein umfangreiches Programm zusammengestellt. Das Thema Stadt spiegeln die Künstler mit den Mitteln der Ausstellung, Performance, Rundgang, Lesung, Klanginstallation, Theater, gemeinsames Singen und Mitmachaktion wider.

An drei Standorten agieren die Akteuere und Spieler: In der „dezentrale“ an der Leineweberstraße, dem Ringlokschuppen, Am Schloß Broich 38, und in der Innenstadt mit Tiefgarage. Vor dem Forum findet täglich eine Aktion statt.
Eher klassisch geht es bei der szenischen Lesung über Heinrich Hausers Ruhrgebietsreportage aus den 20er-Jahren zu (dezentrale, Sonntag, 15. September, 18 Uhr).
„Wir nehmen im Rahmen des Spiels auch die neusten Internettrends auf, die zu einem völligen Wandel der Ökonomie führen.“
Einige der Künstler halten dabei insbesondere den Kommunen einen Spiegel vor. „Sie greifen dabei auf eine Studie zurück. Die besagt, dass in den Köpfen von Verwaltung und Politik noch immer die Strukturen der Montanindustrie das Denken beherrschen.“

Schwarze Fabrik im Zentrum

Aber auch Zukunftsfragen wie es in einer stagnierenden Ökonomie weitergeht oder der Wechsel innerhalb der Arbeitswelt seien Themen. Aufgeworfen werden Fragen der Gegenwart: Wie wirkt sich die Veränderung der Produktionsbedingungen für wen aus? Was macht eigentlich die „Arbeit“ zwischen multinationaler Schnäppchen-Produktion und Post-Wachstumsgesellschaft aus? Im Zentrum aber steht jene schwarze Fabrik aus flexiblen Luftkissen. „Alle sind dazu aufgerufen, neue Pläne über das Internet (www.schwarzefabrik.de) zu senden und sie ab Freitag, 13. September, zur Diskussion zu stellen“, fordert Bergmann jeden auf, doch mitzuspielen.
Ein weithin sichtbarer Teil ist Dries Verhoevens schalldichte gläserne Box vor dem Forum. In ihr werden jeden Tag ( 14 bis 19 Uhr) Menschen gezeigt, die besondere (Tabu)Themen repräsentieren.
Eher praktisch geht es im Workshop „Give box“ in der „dezentrale“ (14. September von 14 bis 17 Uhr, 15. September von 15 bis 17 Uhr)zu: Hier kann jeder funktionsfähige Gebrauchsgüter reinlegen oder sich Benötigtes herausnehmen. Die Tauschbörse hat zum Ziel, der Wegwerfgesellschaft eine Absage zu erteilen und alternative Formen aufzuzeigen.
„Der krönende Abschluss ist unser Klassiker, die Kopfhörer-Party, am Samstag, 21. September, vor der dezentrale.“ Das komplette Programm ist unter http://www.ringlokschuppen.de und bei den Veranstaltungsorten sowie in Geschäften erhältlich.

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

3 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.