Depression auf der Bühne
Theater only connect! ausgezeichnet mit Sonderpreis für Inszenierung

(v.l.) Jurymitglied Siegrid Riemer, Alexander Kupsch (o/c!), Julie Stearns (o/c!), Raphael Batzik (Initiative Freie Szene Essen) und Sandra DaVina (Moderatorin). Foto: Frank Fuchs
  • (v.l.) Jurymitglied Siegrid Riemer, Alexander Kupsch (o/c!), Julie Stearns (o/c!), Raphael Batzik (Initiative Freie Szene Essen) und Sandra DaVina (Moderatorin). Foto: Frank Fuchs
  • hochgeladen von Andrea Rosenthal

Das Ensemble von "only connect!" wurde jüngst mit dem Sonderpreis der Freien Szene Essen für die Produktion „Einfach das Ende der Welt“ von Jean-Luc Lagarce ausgezeichnet. Der Preis wurde in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben. Eine Fachjury aus verschiedenen Bereichen der kulturellen Landschaft Essens und Umgebung lobte bei der Laudatio der Preisverleihung den kreativen und grenzensprengenden Umgang mit Raum an dem Gastspielort Theater Essen-Süd unter der Regie von Julie Stearns. Moderiert wurde die Veranstaltung von Sandra DaVina.

Insbesondere habe die spannungsvolle Konfrontation von Theater und öffentlichen Raum die Jury überzeugt. Das Publikum werde Teil der Inszenierung und es entstünden gerade in dieser Inszenierung verdichtete Momente im Theater, an der geschützte Bühnen- und Kunsträume bewusst verlassen würden, die ausgezeichnet werden müssten. Die Inszenierung ist zunächst abgespielt, kann aber aller Voraussicht nach im nächsten Jahr auch in Mülheim angesehen werden. Der Verleihung des Preises zeigt: Mülheims kleinstes Theater kann sich auf hohem Niveau der freien Szene auch überregional behaupten.

Aktuelle Produktionen

Wie in der ausgezeichneten Produktion zeigen auch die anderen Inszenierungen in den kleinen Räumen an der Wallstraße regelmäßig, dass auch ein kleiner Bühnenraum kreativ genutzt werden kann und die Hauskünstler stetig dazu inspiriert, neue und spannende Bühnenkonzepte und berührende Schauspielmomente im intimen Rahmen, hautnah umzusetzen.

Wer also auch einmal eine der vielen Hausproduktionen besuchen möchte, schaut am besten in den aktuellen Spielplan. Unter anderem zeigt "only connect!" seine beliebte Produktion von William Shakespeare‘s Macbeth, die den Klassiker mit Hilfe von digitalem Theater zu einer echten „Experience“ macht. Aufführungen gibt es am Wochenende, 11. und 12. November. Die inszenierte Lesung von Kafkas Brief an den Vater ist am 9. Dezember zu sehen.

depridisco zum Thema Depression

"only connect!" verweilt bei seinen Produktionen aber keinesfalls im eigenen geschützten Nest, sondern rief erst kürzlich die Performance „depridisco“ ins Leben, auf der sich bereits bei der ersten Aufführung zeigte: so ein Konzept braucht Mülheim. Die Performance, basierend auf dem Buch von Eva Jahnen, die ebenfalls am Samstag, 2. Dezember,für ein Autorinnengespräch zu gegen sein wird, zeigt die Krankheit Depression in einem erfahrbaren und geschützten Rahmen.

"only connect!" zeigt nicht nur bei diesem Konzept: die Verbindung zwischen Publikum und Spielern steht im Mittelpunkt der ästhetischen Arbeit des Hauses. “Ein tolles Konzept, das wir gerne ausbauen möchten. Die Rückmeldungen des Publikums sind toll und man merkt wie wichtig ein sensibler aber eben auch außergewöhnlicher Umgang mit dem Thema ist. Die Reaktionen von Spielstätten auf nationaler Ebene und dem Publikum zeigen, dass so ein Konzept mehr gezeigt werden muss! Dass wir die Unterstützung von Initiatorin und Buchautorin Eva Jahnen selbst haben, ist für uns ein echter Gewinn”, so Alexander Kupsch und Julie Stearns (Theaterleitung).

Einige Tickets zu den Veranstaltungen gibt es noch. Die Reservierung und alle weiteren Infos findet man unter: www.only-connect.de/spielplan

Autor:

Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr

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