Törchen Nummer 5

hochgeladen von Regina Tempel

Jeden Tag öffnet sich im Lokalkompass-Adventskalender Mülheim ein Törchen. Hinter jedem Törchen versteckt sich ein Beitrag eines Lesers der Mülheimer Woche oder eines registrierten Mitgliedes des Lokalkompasses. Wir wünschen allen eine besinnliche und schöne Adventszeit!

Es kribbelt wieder

Es fängt langsam wieder an, merken Sie das auch? Das Kribbeln im Körper, das nervöse Zucken am Augenlied und die Angst im Nacken, dass alles gut geht weil, es weihnachtet sehr und so langsam muss man alles beisammen haben. Und dann stellt sich die alljährliche Frage, welchen Baum wir dieses Jahr kaufen.

Mein Mann, der er schon schlappe 36 Jahre lang ist, ist immer aufs Sparen bedacht. Der hat all die Jahre den Baum erst kurz vor dem Fest gekauft, so 24 bis 12 Stunden vor der Bescherung. „Was willst du eigentlich, dann sind die Bäume doch am preiswertesten!“ Preiswert sagt er, billig meint er. „Man,“ sagt ich, „dann kauf den Baum doch nach Weihnachten, dann kriegste vielleicht noch was raus.“ Aber er meinte, die Bäume, die er kauft, sind doch immer recht schön, auch wenn schon mal die Spitze fehlt, das macht nichts. Auch nicht, wenn die Äste nach oben hin immer weniger werden oder am Heiligen Abend kaum noch eine Nadel den Baum ziert.

Was soll ich erzählen, irgendwann war ich es leid, immer dieses Hickhack um die paar Mark. Also kaufe ich seit ein paar Jahren, manchmal mit Unterstützung unserer gemeinsamen Tochter, den Weihnachtsbaum selber. Wir sind uns wenigstens einig. Aber nun haben wir das Palaver mit meinem Mann! Der findet bestimmt irgend was an dem Baum auszusetzen, denn er hat ihn ja nicht selbst gekauft, und dann der horrende Preis!!!
Aber am Heiligen Abend, da hat er sich wieder beruhigt und gibt zu, dass der Baum an sich recht hübsch ist. Und das ist doch schon mal was und wir haben es für dieses Jahr wieder einmal hinter uns gebracht, das Weihnachtsbaumkaufen.
Und seit meine Tochter mit ihrer eigenen Familie im Haus neben uns wohnt, kauft sie immer mit ihrem Vater die Bäume; und er bezahlt jetzt zwei Weihnachtsbäume, aber seitdem meckert er erstaunlicherweise nicht mehr.

Ich hoffe nur, dass dieses Jahr auch alles wieder so gut über die Bühne geht, alles meine ich, die ganze Bescherung und so. Das wünsch ich Ihnen und Ihrer Familie.

Ein Beitrag von Ingrid Lenders