Ausbrüche treiben auch die Inzidenzzahl nach oben
Immer mehr Infizierte in Seniorenheimen

Foto: Foto: Pixabay

Der Corona-Ausbruch im Wohnstift Raadt ist noch umfangreicher, als zunächst gemeldet.  Im Wohnstift, in dem 100 Senioren betreut werden, sind insgesamt 60 Menschen infiziert. Der gesamte Wohnstift steht weiter unter Quarantäne.

Bereits am 28. November wurde das Seniorenheim erstmals unter Quarantäne gestellt. Eine Testung aller Bewohner und Mitarbeiter mit Antigen-Schnelltests ergab 17 positive Bewohner, nur negative Ergebnisse bei den Mitarbeitern. Dann wurden die positiv getesteten Bewohner mittels PCR-Test nachgetestet. Von den ursprünglich 17 Bewohnern wurden dabei nur noch zwölf Bewohner als positiv bestätigt. Anschließend testete der Betreiber Ategris aber noch einmal alle weiteren Bewohner und Mitarbeiter mit PCR-Test nach.

Bereits am Freitag deutete sich an: Hier gibt es einen Hotspot. 48 positive Tests gab die Ategris an diesem Tag bekannt, die letzten Testergebnisse meldete am Samstag das Gesundheitsamt nach, sie ergaben zwölf weitere positive Ergebnisse. Infiziert sind 48 Bewohner und zwölf Mitarbeiter.
Die infizierten Bewohner sind auf ihren Zimmern isoliert, es gilt weiterhin ein Besuchsverbot im Wohnstift. Drei der Bewohner mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die betroffenen Mitarbeiter sind in Quarantäne. Da es weitere normal krank gemeldete Mitarbeiter gibt, musste das Wohnstift auf Leihangestellte zurückgreifen, um die Pflege zu gewährleisten. Insgesamt arbeiten rund 80 Mitarbeiter in dem Wohnstift.

Es werden nun regelmäßige Kontroll-Tests durchgeführt. „Wir tun alles, um die Bewohner und Mitarbeitenden zu schützen, und sind dabei auch auf das Verständnis und die Unterstützung der Angehörigen angewiesen“, sagt Einrichtungsleiter Andreas Rost.

Ein weiterer Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim wurde am heutigen Dienstag bekannt. Im städtischen Seniorenheim an der Gracht wurden 35 Bewohner und drei Mitarbeiter positiv getestet. Beide Wohntrakte des Seniorenheimes stehen unter Quarantäne. Die beiden anderen Häuser der Mülheimer Seniorendienste, Haus Kuhlendahl und Haus auf dem Bruch, blieben bisher von Corona-Fällen weitestgehend verschont.

Inzidenzzahl wieder deutlich erhöht

Die deutlich erhöhten Infiziertenzahlen in den Seniorenheimen sind unter anderem ein Grund dafür, dass die 7-Tage-Inzidenz in Mülheim wieder über 200 gestiegen ist und die Ruhrstadt am Dienstag damit zu den Hotspots in NRW gehörte. Den höchsten Inzidenzwert hat der Kreis Lippe mit 273,4, es folgen Hagen (249,6), Wuppertal (212,6), Duisburg (205,1), Bielefeld (204,7) und Mülheim (203,9).
NRW hat weiter keine klare Regelung für verschärfte Maßnahmen in Hotspots mit einer Inzidenz von über 200. In Mülheim zum Beispiel wird die Stadtverwaltung im Moment keine weiteren Einschränkungen vornehmen, da die Steigerung der Zahl auf einzelne Ausbrüche wie in dem Seniorenheim zurückzuführen ist, die man mit den bisher bestehenden Maßnahmen unter Kontrolle bekommen kann.

Dass sich wieder vermehrt die ältere Generation infiziert, zeigt die Mülheimer Statistik. Waren es in den vergangenen Monaten und Wochen in der Mehrzahl junge Menschen und Erwachsene zwischen 20 und 60 Jahren, die sich ansteckten, wächst die Zahl der über 60-jährigen Infizierten deutlich: Von 508 positiv getesteten Mülheimern am Dienstag waren 175 älter als 60 Jahre. Hingegen sank die Zahl der infizierten Kinder und Jugendlichen bis 20 Jahre, die in der letzten Woche noch dreistellig war, auf 66 Kinder. Auch die Zahlen der Verstorbenen mit Corona steigt in Mülheim deutlich an. Inzwischen sind es 46. Alleine im November sind in Mülheim mit 29 Menschen mehr mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben als bisher im ganzen Jahr.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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