Klimakatastrophe
Retten kleine Menschen das Klima?

Foto: Urban Towel / Franz Firla
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Der Schweizer Zukunftsforscher Gerhard Meister aus Bern hat die Lösung für das uns unter sämtlichen Nägeln brennende Zukunftsproblem der Menschheit gefunden, aber auf eidgenössische Weise in unverständliches Schweizerdeutsch verschlüsselt und sie deshalb nur wenigen Auserwählten bisher zugänglich machen können.
Hier komme ich mit meinen frischerworbenen helvetischen Dialekt-Erfahrungen gerade recht:
Sein Beitrag zur Rettung der Menschheit ist überschrieben mit: Der Fünfzentimetermensch
„Die Menschen werden immer größer, in den Ritterrüstungen, die bei uns im historischen Museum ausgestellt sind, hätte heute nicht einmal ein Fünftklässler Platz. Ja, und die Jungen sind schon alle wieder ein Kopf größer als ihre Großeltern. Und natürlich, wer groß ist, braucht mehr Platz, sein Bett ist länger, er hat größere Kleider an, größere Schuhe, mit jedem Zentimeter, den der Mensch größer wird, wird auch sein ökologischer Fußabdruck größer. Keine Frage, das Größerwerden ist eine Entwicklung in die falsche Richtung, und man muss sich wirklich fragen, warum da niemand etwas unternimmt oder sich wenigstens überlegt, was man machen könnte, um die Entwicklung zu stoppen oder umzukehren. Ja, ihr habt richtig gehört, umzukehren. Es ist kein Naturgesetz, dass der Mensch größer wird, er könnte auch wieder kleiner werden.“ (Gerhard Meister: „Mau öppis ohni Bombe“, editionspoken script, 2019 S. 187)

Unsere Wissenschaft weiß ganz genau, wo man an unserer DNA herumschrauben muss, um das Wachstum zu begrenzen, also warum machen wir es nicht? Es ist ein Notfall! Lieber kurz als tot. Fünf Zentimeter ist natürlich eine satirische Übertreibung. Die extravagante Villa sei dann nicht größer als eine Katzenkiste, jubiliert Meister. Aber damit deutet er nur ein Problem an, nämlich, dass der Fünfzentimetermensch von einer Dreißigzentimeterkatze spielend gefressen werden könnte, wenn man nicht alles menschenmaßstabsgetreu verkleinert. Und das wird natürlich schwierig. Deshalb plädiere ich – vorbehaltlich einer wissenschaftlichen Bestimmung der ökologisch optimalen Körpergröße - für eine Lilliputierung um 50 %.

Damit würde der Platz- und Energieverbrauch ebenfalls um 50% sinken und damit eben auch die Umweltbelastung. Wäre das nicht schon riesig, um die unweigerliche Katastrophe zu vermeiden? Das geschieht natürlich nicht auf Knopfdruck, aber während der schon beschlossenen Reduzierung der Energie und aller anderen klimaschützenden Maßnahmen könnte man die Aktion „Short People“ schon mal anlaufen lassen.
Verhindern könnten das letztlich nur die Abstimmungen in den nationalen Parlamenten.
Obwohl für Handel und Industrie riesige neue Aufträge entstünden, denken wie nur an Bauwirtschaft und Autoindustrie, die ja zunächst Neues schaffen müssen, werden sich einige Parteien und Verbände und Religionsgemeinschaften dagegenstemmen, und ich höre schon, wie sie Randy Newmans „Short people“ aus den 70ern anstimmen:

Wer ihn nicht in seiner Scheibensammlung hat, findet ihn sicher auf Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=v8UVBgUd9GE
mit Cartoon: Urban Towel, https://www.youtube.com/watch?v=HH3szOIV9jQ


Short people got no reason
Short people got no reason
Short people got no reason to live
They got little hands
And little eyes
And they walk around
Tellin' great big lies
They got little noses

And tiny little teeth
They wear platform shoes
On their nasty little feet
Well, I don't want no short people
Don't want no short people
Don't want no short people
'Round here

No reason to live für die short people? Das war immer satirisch gemeint, und ist nun endgültig auch widerlegt: Es gibt nun einen sehr wichtigen Grund für kleine Leute, und das ist das Weiterleben der Menschheit insgesamt auf diesem Planeten. Umgekehrt gibt’s jetzt keinen Grund mehr zu leben für die long people, die sich die Normalen nannten.

So bin ich langfristig optimistisch, sehe einen Wiederaufstieg
der SPD als „Short People Deutschlands“
und höre sie schon die neue Version von Newmans Song singen, so in der Art:

Short people got good reasons
Short peple got best reasons
Short people got all reasons to live
They got helping hands
And peaceful eyes
And they walk around
Telling no big lies
They got little bellies,
and not much to eat,
tiny little cars,
little houses and planes
Well, we want short people
We do want short people
We do want short people
To be
Short people will save the world Bridge
If we agree (you an me)
That we all become short people
To make our planet free from impurity
(for a wonderful world)
Short people got good reasons
Short people got best reasons
Short people got all reasons to live

Our Ecological Footprint will be
so small, If we all
become shorter the same way
and livin will go on an on.

Foto: Urban Towel / Franz Firla
Autor:

Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr

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