Protest der GEW
Schulen sollen Testzertifikate ausstellen

Für die Selbsttests sollen die Schulen künftig auch Zertifikate ausstellen. | Foto: Magalski / Themenbild
  • Für die Selbsttests sollen die Schulen künftig auch Zertifikate ausstellen.
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Gegen einen neuen Vorschlag des Landesbildungsministeriums läuft nun die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Sturm. Gefordert wurde, dass die Schulen, die die Schüler ja regelmäßig testen, nun auch Zertifikate ausstellen sollen. Dazu schreibt Andrea Schindler vom GEW Stadtverband Mülheim:

Seit einigen Wochen sind zwei Coronaselbsttest pro Woche von Schüler*innen eine Voraussetzung für die Teilnahme am Unterricht. Diese Tests werden von den Lehrkräften beaufsichtigt. Seit dem 31. Mai 2021 dürfen Lehrkräfte nun auch das negative Testergebnis bescheinigen. „Bei der Beaufsichtigung der Tests kann ich nicht absolut sicherstellen, dass alle Schüler*innen diese Tests gewissenhaft und ordnungsgemäß durchführen. Es gibt wieder Präsenzunterricht in voller Klassenstärke, da ist die Bescheinigung eines negativen Testergebnisses geradezu fahrlässig. Es ist einfach nicht möglich, 30 Schüler*innen gleichzeitig daraufhin zu beobachten, ob sie die Tests korrekt durchführen – das ist eine völlig andere Situation als in den Bürgertestzentren, in denen eine Testperson immer von einer geschulten Aufsichtsperson getestet wird, sagt Angelika Glauch, Mitglied des Leitungsteams der GEW in Mülheim.

Es stellt sich die Frage, was hinter diesem plötzlichen Erlass des Schulministeriums steht, der den Schulen Ende Mai per Schulmail zuging. Gibt es nicht schon genug Verwirrung um Testzentren und möglicherweise falsche negative Testergebnisse? Nun kommen noch viele weitere Zentren dazu.

Die Selbsttests in der Schule sollen sicherstellen, dass Infizierte möglichst schnell erkannt und Infektionsketten unterbrochen werden können. Es ist jedoch augenfällig, dass die Testbescheinigungen, die die Schulen nun ausstellen sollen, nicht für schulische Zwecke benötigt werden, sondern ausschließlich für die Freizeit, zum Shoppen oder für das Fitnessstudio.

Gleichzeitig wird man aber nicht müde, darauf hinzuweisen, dass SchülerInnen als Verlierer der Pandemie große Lerndefizite haben dürften. „Deshalb sollte uns doch nun allen daran gelegen sein, die zur Verfügung stehende wertvolle Zeit des Präsenzunterrichts zum Lernen und zum Nachholen des versäumten Lehrstoffes zu nutzen. Die 2x wöchentliche Vorbereitung, Beaufsichtigung und Dokumentation des der Tests ist ohnehin schon zeitlich und organisatorisch sehr aufwendig.
Fachpersonal soll testen – Lehrkräfte unterrichten“, so Glauch abschließend.

Autor:

Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr

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