Energiewende Windkraftanlage Styrum CDU Besichtigung medel Gelsenwasser
Die CDU-Fraktion besichtigte die Windkraftanlage im Styrumer Ruhrbogen

Der Klimawandel und die Energiewende sind in aller Munde. Die CDU Fraktion machte sich jetzt im Energiepark Styrum ein Bild von den praktischen Auswirkungen der Energiewende. Die Kommunalpolitiker ließen sich vom Geschäftsführer der Energiepark Styrumer Ruhrbogen GmbH, Volker Weißhuhn, und vom Geschäftsführer der Mülheimer Energiedienstleistungsgesellschaft, Dr. Hendrik Dönnebrink, die technischen Einzelheiten der dort seit dem 31. März 2018 laufenden Windkraftanlage erläutern.

Die seit November 2017 installierte Anlage ist 150 Meter hoch. Ihr Windrad hat einen Durchmesser von 82 Metern. Die Anlage, die mit einer 1,5 Kilometer langen Leitung an das Stromnetz des Energieversorgers Innogy angebunden ist, produziert jährlich 5 Millionen Kilowattstunden Strom und kann damit 2000 Haushalte mit Strom versorgen. Das wirkt sich auf die Klimabilanz der örtlichen Stromversorgung positiv aus, indem 5.500 Tonnen CO 2 Ausstoß pro Jahr vermieden werden.

Noch einmal die Hälfte dieser Menge CO 2 könnte, laut Volker Weißhuhn vermieden werden, wenn man nach der Schließung der altlastenfreien Bodendeponie am Kolkerhofweg eine Photovoltaikanlage errichten würde. Denn eine solche Anlage könnte dann etwa 2,4 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren.

Auf den Energiemix kommt es an

Es kommt auf den Energiemix an. Die Energiewende kann nur dann gelingen, wenn wir einen Energiemix aus Windkraft, Photovoltaik, also Sonnenenergie und Bogas-betriebenen Blockheizkraftwerken nutzen erklärte der Geschäftsführer der Mülheimer Energiedienstleistungsgesellschaft.
Laut Volker Weißhuhn wird die Wirtschaftlichkeit der Windenergieanlage durch die sogenannte EEG Umlage gesichert. Diese Umlage, die eingeführt wurde, um die erneuerbaren Energieträger In Deutschland zu fördern, macht 22 Prozent des Strompreises aus. Warum Strom in Deutschland vergleichsweise teuer ist, wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass der eigentliche Strom-Nettopreis nur 20 Prozent des tatsächlich zu zahlenden Endpreises ausmacht. Der Löwenanteil des von den Kunden zu zahlenden Strompreises ergibt sich aus der Addition der Kosten für den Vertrieb und die Beschaffung von Energie sowie durch Steuern und Abgaben. Zu letzteren gehören neben der EEG Umlage auch die Stromsteuer und die Umsatzsteuer. Während die Kilowattstunde Strom an der Strom-Börse für 6 Cent pro Kilowattstunde gehandelt wird, kostet sie den Endverbraucher zurzeit zwischen 28 und 29 Cent.

Höher hinaus ging es nicht

Volker Weißhuhn machte den Mülheimer Christdemokraten als Ko-Geschäftsführer der von der Medl und vom Versorger Gelsenwasser AG getragenen Energiepark GmbH deutlich, dass eine um 50 Meter höhere Windkraftanlage im Styrumer Ruhrbogen wirtschaftlicher zu betreiben gewesen wäre. Doch da die Bauteile des grünen Betonturms mit einem spezialkran montiert werden mussten, war dies aufgrund der Boden Statik auf der Deponie und mit Blick auf die unzureichende Höhe der nahen Eisenbahnbrücke nicht realisierbar. Weißhuhn verschwieg auch nicht die Schattenseiten der umweltfreundlichen Windkraftanlage, die zurzeit, trotz einer entsprechenden Abschaltautomatik, von 650 Metern-entfernt-wohnenden Nachbarn beklagt wird, da sie mit Blick auf den Schlagschatten und die Betriebsgeräusche der Anlage einen Verlust ihres Wohn- und Grundstückswertes sehen. Hendrik Dönnebrink sprach in diesem Zusammenhang von einer maximalen Lärmbelästigung von 35 Dezibel.

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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