Welche Schulen werden aufgegeben?

Sie stehen auch in der Diskussion: Die Schulen an der Bruchstraße. | Foto: Jiri Kollmann
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Acht Schulstandorte sollen geschlossen werden, das ist ein Beschluss im Rahmen der Haushaltskonsolidierung. Welche, das sollen Politiker anhand des Bildungsentwicklungsplanes entscheiden.
Nach monatelanger Arbeit hat die Verwaltung nun das 200 Seiten starke Werk vorgestellt und damit die öffentliche Diskussion gestartet. Denn nicht nur die Politiker sollen in den Gremien über mögliche Schließungen und die Entwicklung der Bildungslandschaft diskutieren, auch Schulkonferenzen und Bürger können und sollen unter anderem in öffentlichen Veranstaltungen mitreden und ihre Vorschläge einbringen.
Zehn Schulstandorte stehen zur Disposition. Dabei habe man sich nicht festgelegt, sondern nur Vorschläge gemacht, oft auch mehrere Alternativen aufgezeigt, betont Dezernent Peter Vermeulen. Betroffen sind vor allem Grundschulen, auch zwei Hauptschulen sollen auf Dauer geschlossen werden.
Die Aufgabe der Hauptschule Speldorf ist unumstritten, da es hier schon für das kommende Schuljahr nicht mehr genügend Anmeldungen gibt. Viel Zündstoff bietet die Hauptschule an der Bruchstraße. Hier enthält die Vorlage sowohl eine Berechnung für den Erhalt der Schule, aber auch eine für die Aufgabe.
Die Nachfrage der Schüler nach Plätzen in Gymnasien, Real- und Gesamtschulen ist weiterhin so hoch, dass man hier keinen Handlungsbedarf sieht. Sie sollen alle langfristig erhalten bleiben.
Entscheidend für die Vorschläge waren nicht nur alleine Anmeldezahlen und Zustand der Gebäude, sondern auch die soziale Situation in den Stadtteilen. „Unser langfristiges Ziel ist es, die bestehen bleibenden Grundschulen dreizügig auszubauen, um einen langfristigen Betrieb zu garantieren. Es gibt aber sicher auch Stadtteile, in denen auch weiterhin Grundschulen benötigt werden, auch wenn sie nur zweizügig laufen“, betont Schuldezernent Peter Vermeulen. Dazu gehöre unter anderem Selbeck mit einer Dependance der Oembergschule, da dieser Stadtteil sehr abgelegen liegt.
Ein weiteres langfristiges Ziel ist die Integration behinderter Schüler, um EU-Vorgaben zu erfüllen. Mülheim hat vier Förderschulen, außerdem wird an acht Grundschulen und auch an einigen weiterführenden Schulen integrativer Unterricht angeboten. „Zurzeit stehen wir auch in Gesprächen mit Gymnasien, so dass wir integrativen Unterricht ab dem Schuljahr 2012/2013 auch an ein bis zwei Gymnasien anbieten können“, freut sich Schulamtsleiter Dieter Schweers. Bis man das angepeilte Ziel erreicht habe, brauche man aber mindestens noch zehn Jahre.
Folgende Vorsschläge beinhaltet der Bildungsentwicklungsplan:
Stadtmitte:
Dreizügig laufen können die Martin-von-Tours-Schule, die Hölterschule, die Zunftmeisterschule, die Grundschule am Dichterviertel und an der Heinrichstraße, wobei die letzten drei dafür ausgebaut werden müssten. Die Grundschule an der Trooststraße kann nur zweizügig laufen, soll aber aufgrund des Bedarfs bleiben. Auch die Auflösung der Grundschule am Dichterviertel ist analysiert, allerdings sind die Schülerzahlen stabil und es wäre aus Kapazitätsgründen problematisch, die vorhandenen zwei Züge auf die anderen umliegenden Schulen zu verteilen.
Styrum:
Die Katholische Grundschule wird aufgegeben, dafür wird die Schule an der Zastrowstraße mindestens dreizügig ausgebaut. Die Grundschule an der Augustastraße wird dreizügig, dafür werden die Standorte Meißelstraße und Schlägelstraße aufgegeben.
Dümpten:
Die Grundschule Gathestraße wird aufgelöst. Die Schüler aus dem Einzugsbereich können von den umliegenden Grundschulen aufgenommen werden.
Heißen:
Keine der drei Standorte hat zurzeit Platz für drei Züge. Die Schule an der Filchnerstraße hat das Potential, allerdings wäre bei gleichzeitiger Aufgabe der Dependance Fünter Weg, der nicht ausgebaut, allenfalls neu gebaut werden kann, der Schulweg für die Kinder schwierig. Die Schule am Sunderplatz könnte nur dann dreizügig mit Ganztag werden, wenn sie in das Gebäude der ehemaligen Hauptschule an der Kleiststraße zieht.
Saarn:
Dependance Selbeck und die Klostermarktschule sollen aufgrund des Einzugsgebietes erhalten bleiben, auch wenn sie keine Dreizügigkeit erreichen können. Die Schule am Saarnberg ist ebenfalls nicht ausbaufähig. Sie kann bis 2015/2016 weiterlaufen, wird langfristig aber wohl aufgegeben werden müssen.
Speldorf/Broich:
Keine der Schulen hat Platz für drei Züge. Krähenbüschken könnte ausgebaut werden. Die Lierbergschule könnte in das Gebäude der Hauptschule ziehen, die aufgelöst wird. Die Katharinenschule soll auch bestehen bleiben, hier wird vorgeschlagen, sie an den Standort Blötter Weg zu verlegen und die Teilstandorte Duisburger Straße und Kurfürstenstraße aufzugeben.

Der Bildungsentwicklungsplan wird in mehreren öffentlichen Veranstaltungen vorgestellt und diskutiert. Sie finden jeweils um 19 Uhr statt. Zudem ist die Vorlage auf der städtischen Homepage einsehbar.
+ Stadtmitte: Am 6. Juni in der Aula der Realschule Stadtmitte, Oberstraße 92.
+ Broich/ Speldorf und Saarn: Am 8. Juni in der Aula des Schulzentrums Broich, Ritterstraße 21.
+ Heißen: Am 9. Juni in der Stadtteilbücherei im Gymnasium Heißen, Kleiststraße 50.
+ Dümpten: Am 14. Juni in der Mensa der Gustav-Heinemann-Schule, Boverstraße 150.
+ Styrum: Am 15. Juni in der Mensa der Willy-Brandt-Schule, Oberhausener Straße 108.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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