Weltweiter Protest gegen die Ölförderung in der Arktis - Greenpeace demonstriert vor Shell-Tankstelle

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Mülheim/Oberhausen, 23.6.2012 - „Gemeinsam für den Schutz der Arktis“ – unter diesem Motto haben rund 2000 ehrenamtliche Greenpeace-Aktivisten in weltweit 200 Städten und 20 Ländern die Menschen dazu aufgerufen, sich für die Rettung dieser einzigartigen Region stark zu machen. Allein in Deutschland beteiligen sich Ehrenamtliche in 65 Städten an diesem Aktionstag. Auch in Oberhausen-Sterkrade konnten am Vormittag die Bürger Arktisschützer werden und ihre Unterschrift in einer symbolischen Zeitkapsel platzieren. Die Unterschriften der ersten Million Menschen, die zwischen Moskau und Madrid, Buenos Aires und Helsinki Arktisschützer geworden sind, werden in einer speziellen Kapsel im kommenden Jahr am Nordpol versenkt - als Mahnung, dass die Arktis Erbe der Menschheit ist und nicht dem Interesse einiger Großkonzerne geopfert werden darf. Langfristiges Ziel ist es, in der hohen Arktis ein Schutzgebiet zu etablieren. Unter den Arktisschützern, die bereits unterschrieben haben, befinden sich so prominente Namen wie Paul McCartney, Penelope Cruz, Robert Redford, Peter Fox und viele mehr.

Ölbohrungen von Shell und Gazprom bedrohen die Arktis

„Shell und Gazprom setzen mit ihren Plänen zur Ölförderung das gesamte Ökosystem der Arktis aufs Spiel. Wenn die Pläne dieser Konzerne nicht gestoppt werden, wird eine der letzten unberührten Regionen dieser Erde zu einem Tummelplatz der Industrie verkommen“ sagt Rainer Kuntz, Energieexperte bei Greenpeace Mülheim-Oberhausen am Rande einer kleinen Demonstration, die am Nachmittag vor einer Shell-Tankstelle in Oberhausen stattfand.
Das Ökosystem der Arktis ist besonders verwundbar und reagiert hochsensibel auf Eingriffe des Menschen. Experten warnen, dass es bisher keine Methode gibt, einen großen Ölunfall in dieser Region zu beherrschen. Niedrige Temperaturen, Eisbedeckungen und lange Dunkelperioden verlangsamen den natürlichen Abbauprozess des Öls deutlich. Das Öl verbleibt damit lange Zeit im Ökosystem. So sind die Folgen des Tankerunglücks der „Exxon Valdez“ vor der Küste von Alaska vor rund 23 Jahren auch heute noch sichtbar.

Nirgends ist der Klimawandel so deutlich zu spüren, wie in der Arktis. Sollte sich der Trend fortsetzen, könnte die Arktis in wenigen Jahrzehnten im Sommer eisfrei sein. Ausgerechnet die Ölindustrie, einer der Hauptverursacher dieser Entwicklung, könnte nun von der Entwicklung profitieren und durch das zurückgehende Eis in der Arktis an bisher unerreichbare Bodenschätze gelangen. Experten schätzen, dass in der arktischen Region etwa 90 Milliarden Barrel Öl (ein Barrel=159 Liter) lagern. Die Menge könnte den derzeitigen Weltverbrauch für ca. drei Jahre decken. Dafür diese einmalige Region dauerhaft massiv zu schädigen, ist nicht zu rechtfertigen.

Als Bannerträger der Forderungen zum Schutz der Arktis hat sich Greenpeace einen Eisbären gewählt, da das größte Landraubtier der Welt schon jetzt besonders unter dem Schmelzen der Eisdecke leidet und durch Verschmutzung der Arktis noch weiter bedroht wird.

Shell ist einer der ersten großen internationalen Ölkonzerne, die die Ausbeutung der Arktis in seinen Fokus stellt. Der russische Konzern Gazprom hat bereits seit einem Jahr eine Plattform im russischen Teil der Arktis platziert und will in Kürze mit der Öl-Förderung starten. Wenn bei den Bohrungen in diesem Sommer Öl gefunden wird, werden andere Öl-Konzerne mit Milliardeninvestitionen nachziehen und ebenfalls in die Region gehen.
Dies gilt es zu verhindern, um für nachfolgende Generationen diese einzigartige Landschaft zu erhalten und das so wertvolle Ökosystem zu schützen.

Hintergrundinformationen zum Thema:

http://bit.ly/y09ZHQ
und hier
http://bit.ly/PGePSl

Autor:

Stefan Bluemer aus Mülheim an der Ruhr

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