Ab Montag öffnen die Mülheimer Friseure wieder
Auch hier gibt es Einschränkungen

An Mindestabstände und Nasen-Mundschutz muss man sich auch beim Friseur jetzt gewöhnen. Das Foto zeigt (v.l.) v.l.: Mirijam Melchers-Kmiecinski (Mitarbeiterin), Eva Melchers  und Ralf Wüstefeld (Obermeister der Friseurinnung Mülheim-Ruhr).  | Foto: PR-Foto Köhring/SC
  • An Mindestabstände und Nasen-Mundschutz muss man sich auch beim Friseur jetzt gewöhnen. Das Foto zeigt (v.l.) v.l.: Mirijam Melchers-Kmiecinski (Mitarbeiterin), Eva Melchers und Ralf Wüstefeld (Obermeister der Friseurinnung Mülheim-Ruhr).
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Wenige Dienstleister wurden in den letzten Wochen so sehr herbeigesehnt wie der Friseur. Immer länger wallt das Haar, machen sich die grauen Strähnen bemerkbar, hängen die Haare formlos um den Kopf. Was viele im Homeoffice verstecken konnten, war bei denen, die weiterhin auswärts arbeiten mussten, nicht zu übersehen: Die Haare haben es nötig.

Ab Montag wird dem abgeholfen. An diesem Tag können auch die Friseure nach sieben Wochen des Stillstands ihre Salons wieder öffnen. Um Kunden dürften sie nicht verlegen sein. Allerdings werden sich sowohl die Friseure samt Angestellte als auch die Kunden umstellen müssen. Denn wie bei allen anderen Betrieben gelten hier bestimmte Sicherheitsmaßnahmen, und die sind ausgesprochen streng bei einer Branche, die ihren Kunden naturgemäß sehr nahe kommt.

Eines vorweg: Es herrscht auch hier Maskenpflicht für alle, die sich im Salon aufhalten. Da man nicht davon ausgehen sollte, dass man als Kunde eine Maske zur Verfügung gestellt bekommt, sollte man eine parat haben, denn sonst wird man nicht bedient.  Eva Melchers, stellvertretende Obermeisterin der Mülheimer Friseurinnung, weiß, was es alles zu beachten gilt. 

Terminabsprache nötig

Zunächst einmal: Laufkundschaft können Friseure zurzeit nicht annehmen, es sollten Termine gemacht werden. Man sollte alleine in den Friseursalon kommen. Ist es nötig, dass man begleitet wird, zum Beispiel von Kindern, sollte das der Friseur wissen. Wartebereiche für mehrere Personen und Spielecken müssen gesperrt werden. Es sollte keine höhere Kundenfluktuation entstehen. 

Die Salons dürfen von den Kunden nur mit Mundschutz betreten werden. Wer ohne kommt, darf nicht bedient werden. "Die Friseure werden sicher versuchen, Kunden, die aus welchen Gründen auch immer keine Maske dabei haben, eine anzubieten. Generell aber gilt, dass der Kunde seine eigene Maske mitbringen muss", erklärt Melchers. Ist der Kunde im Salon, muss es die Möglichkeit geben, dass er sich erst einmal die Hände wäscht oder sie desinfiziert.

Keine Trockenschnitte

"Es darf auch kein Trockenschnitt mehr gemacht werden", klärt Eva Melchers auf. Da nicht auszuschließen ist, dass Viren auch auf den Haare hängen bleiben können, müssen Friseure und Friseurinnen als erstes die Haare der Kunden mit Handschuhen waschen. Erst danach dürfen sie die Handschuhe ausziehen, um zu schneiden. Zwischen mehreren Arbeits- oder Waschplätzen muss der Mindestabstand von 1,5 Meter eingehalten werden. Deshalb werden nicht so viele Kunden bedient werden können wie üblich. Eine Lösung könnte sein, dass die Öffnungszeiten erweitert werden und die Friseure im Schichtdienst arbeiten. Bei Kleinstbetrieben geht das natürlich nicht.

Kundendokumentationen

Das Personal in den Salons muss bei 60 Grad waschbare Oberbekleidung tragen, die täglich gewechselt werden muss und nicht mit nach Hause genommen werden darf. Die Wäsche muss vor Ort im Salon gewaschen werden. Ganz verboten sind Dienstleistungen im Gesicht wie Rasieren, Bartpflege, Augenbrauen oder Färben von Wimpern sowie gesichtskosmetische Behandlungen.
Außerdem müssen alle Friseure eine Kundendokumentation anlegen, in der verzeichnet wird, wann der Kunde den Salon betritt und verlässt sowie die Kontaktdaten des Kunden. Das soll helfen, im Falle eines positiv getesteten Friseurbesuchers die Infektionsketten nachvollziehen zu können. "Natürlich unter Berücksichtigung des Datenschutzgesetzes, der Kunde muss damit einverstanden sein", erklärt Eva Melchers. Ist er das nicht, darf er aber auch nicht bedient werden.

Auch die Auszubildenden freuen sich auf die Wiederinbetriebnahme. Sie konnten in den letzten Wochen auch nur online mit Aufgaben betraut werden. Die Berufsschule beginnt schrittweise ab Mitte nächster Woche. In Mai und Juni stehen die Gesellenprüfungen stehen an.

Friseurinnung

>>In Mülheim waren rund 140 Friseursalons von der Schließung betroffen. In der Friseurinnung sind 54 Betriebe organisiert.
>>Die Innung unterstützt, gerade auch in der Corona-Krise, die Mitglieder mit aktuellen Informationen von der Landesregierung, des Zentralverbandes und den Berufsgenossenschaften, unter anderem zu Kurzarbeitergeld, Soforthilfe und jetzt auch mit den Auflagen, die zu beachten sind.
>>Die Innung sorgte auch dafür, dass die Mitgliederbetriebe ausreichend mit Mundschutz, Desinfektionsmitteln etc. versorgt wurden.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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