Girls Day am Max-Planck-Institut Mülheim
Wieviel Alkohol steckt in Fassbrause?

Auch an der Glasbläserei konnten sich die Schülerinnen versuchen. Foto: Sarah-Lena Gombert
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31 Schülerinnen aus dem Ruhrgebiet lernen beim Girls’ Day die Arbeit am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung kennen. 

Auch wenn sie teilweise deutlich bessere Noten als ihre männlichen Mitschüler haben: Mädchen in Deutschland entscheiden sich im Rahmen ihrer Ausbildungs- und Studienwahl noch immer überproportional häufig für „typisch weibliche“ Berufsfelder oder Studienfächer. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Mehr als die Hälfte der Mädchen wählt demnach aus nur zehn verschiedenen Ausbildungsberufen– kein naturwissenschaftlich-technischer ist darunter.

„Für uns ist damit klar, warum es den Girls‘ Day weiterhin geben muss“, sagt Prof. Dr. Claudia Weidenthaler, Gruppenleiterin und Gleichstellungsbeauftragte am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung. Schon seit vielen Jahren organisiert die Wissenschaftlerin an der Mülheimer Institution den „Mädchen-Zukunftstag“ – mit Erfolg. Auch in diesem Jahr haben 31 Schülerinnen der Mittelstufe das Institut besucht.

In den Laboren der Forschungs- und analytischen Abteilungen sowie in unterschiedlichen Werkstätten der Kohlenforschung konnten die Schülerinnen unter Beweis stellen, dass Mädchen genauso geeignet sind, angebliche Männerberufe auszuführen.

Unter Anleitung von Technikerinnen und Technikern sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Instituts analysierten sie mithilfe von Kernspinresonanzspektroskopie beispielsweise den Zuckergehalt von Orangensaft. In der Abteilung für Gaschromatographie überprüften sie, ob angeblich alkoholfreie Fassbrause tatsächlich alkoholfrei ist.

Selbst etwas herstellen zu können macht für viele den Reiz von handwerklichen Tätigkeiten aus – so auch in der institutseigenen feinmechanischen Werkstatt und in der Glasbläserei. Hier designten die Mädchen ihre eigenen Schlüsselanhänger mit Gravur und stellten gläserne Umrührstäbchen für die nächste Cocktailparty her. „Es ist wirklich cool, dass wir hier selbst etwas machen können und nicht bloß zuschauen müssen“, sagte eine der jungen Teilnehmerinnen gegen Ende der Veranstaltung voller Begeisterung.

Jolina Keßler, Auszubildende im dritten Lehrjahr am Institut, berichtete den interessierten Schülerinnen schließlich aus dem Arbeitsalltag der Azubis der Kohlenforschung. Sie selbst ist ein gutes Beispiel dafür, warum der Girls’ Day eine wichtige Einrichtung ist. „Ich bin selbst vor einigen Jahren zum Girls‘ Day hierhergekommen“, erzählt sie, „und direkt nach dem Tag war mir klar: Hier möchte ich arbeiten.“

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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