25 Jahre nach Tschernobyl- Aktuelle Atom-Katastrophe in Japan rüttelt die Erinnerungen wach

Die beiden Zeitzeugen aus der Ukraine, Oleksandr Naumov (l.) und Nikolaj Bosyj vor der Ausstellungswand, die ihre Erinnerungen dokumentiert. | Foto: Foto: IBB / Pressebüro vom Büchel/ Stephan Schütze
  • Die beiden Zeitzeugen aus der Ukraine, Oleksandr Naumov (l.) und Nikolaj Bosyj vor der Ausstellungswand, die ihre Erinnerungen dokumentiert.
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Anlässlich des 25. Jahrestages der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl will die “Initiative Tschernobyl-Kinder“, unter Leitung von Dagmar van Emmerich, gemeinsam mit verschiedenen Organisationen in Mülheim an das Ereignis von damals erinnern.
Hierzu gründete sich ein Trägerkreis, der aus kirchlichen, schulischen sowie politischen Partnern besteht. Des Weiteren gehören das deutsch-russische Kulturzentrum und Amnesty International zu diesen Partnern. Mit dem Anliegen ist die „Initiative Tschernobyl-Kinder“ eingebettet in eine große Solidargemeinschaft weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Der Partner dazu ist das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk (IBB) mit Sitz in Dortmund und Minsk (Belarus).
„Wir als Menschen brauchen Zeichen. Wo bin ich? Wie gehe ich mit der Natur um? Das dieses Zeichen eine solche Katastrophe wie in Japan sein muss, ist natürlich sehr tragisch, doch es zeigt auch, dass das Thema atomare Strahlung immer noch aktuell ist und wir am Ball bleiben müssen“, so Dagmar van Emmerich, Vorsitzende der Initiative Tschernobyl-Kinder.
Das IBB plant nun ein großes Projekt gegen das Vergessen mit dem Titel „25 Jahre Tschernobyl- Wege zu einer transnationalen Erinnerungskultur“ mit Schülerwettbewerb und Veranstaltungen in Dortmund, Minsk und Berlin. Teil des Projekts ist eine Ausstellung, die zwischen Januar und April deutschlandweit in 33 Städten für jeweils eine Woche allen Interessierten kostenlos zu Verfügung steht. Eine dieser 33 Städte wird Mülheim sein, hier ist die Ausstellung in der Zeit vom 20. bis zum 25. März zu sehen.
Die Ausstellung wird im Altenhof, Kaiserstraße 6, am Sonntag, 20. März, um 11.15 Uhr eröffnet. Während der gesamten Ausstellungsdauer sind zwei Zeitzeugen vor Ort, die von ihren Erlebnissen berichten, was damals am 26. April 1986 geschehen ist.
Helmut Hitzbleck, Superintendent, fand für diese und die aktuelle Katastrophe passende Worte: „ Ich frage mich immer wieder: Wie weit dürfen wir an unsere machbaren Grenzen gehen? Dürfen wir solche atomaren Risiken eingehen? Ich denke wir haben eindeutig Grenzen überschritten, die nicht hätten überschritten werden dürfen! Die unglaublichen Konsequenzen dieser Grenzüberschreitung werden eindrucksvoll in dieser Ausstellung zu sehen sein.“
Außerdem wird sich die Gesamtschule Saarn an der Ausstellung beteiligen, indem sie mit der siebten Jahrgangsstufe einen Gedankenbaum errichtet, an welchem bunte Kärtchen der Schüler mit Wünschen und Hoffnungen zum Thema „Tschernobyl“ hängen werden. „Die Schüler sind nach unserem Projekttag sehr in Sorge über die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl. Hinzu kommt die derzeitige Lage in Japan. Mithilfe von kindgerechten Informationen haben wir jedoch versucht, ihnen die Ängste weitgehen zu nehmen und sie für dieses Thema zu sensibilisieren, damit sie auch nachhaltig von der schrecklichen Katastrophe etwas mitnehmen und lernen“, so Gerhild Brinkmann, Schulleiterin der Gesamtschule. Diana Müller und Birgit Pörschke, Klassenlehrerinnen der siebten Jahrgangsstufen, betonen ebenfalls: „Wir haben uns natürlich gefragt, ob dieses Thema für unsere Schüler überhaupt noch greifbar ist. Doch zu unserem Erstaunen zeigten die Kinder sehr großes Interesse und stellten viele Fragen, die wir zu beantworten versuchten.“
Alle Beteiligten der Ausstellung laden zum Gedenkgottesdienst am Sonntag, 20. März, um 10 Uhr in die Petrikirche, Bachstraße 3, ein.

Autor:

Daniela Neumann aus Oberhausen

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