Deutschlands größter Feldversuch startet in Saarn

Dr. Michael Laskowski (RWE) und Bürgermeisterin Renate aus der Beek. | Foto: PR-Foto: Köhring/JA
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Im März startet RWE in Saarn Deutschlands größten Feldversuch für intelligenten Stromverbrauch. Die freiwilligen Teilnehmer an dem Test können bis Jahresende durch zusätzliche Technik, teilweise auch neuen Haushaltsgeräten, ihren Stromverbrauch optimieren. Das RWE erhält dadurch wichtige Erkenntnisse zum Verhalten der Verbraucher.

Gesucht wurden in dem Stadtteil Teilnehmer mit Ein- oder Zweifamilienhäuser. Etliche Kriterien schränkten die Auswahl jedoch ein. Die Haushalte müssen an Versorgungssträngen liegen, die extra für den Versuch umgebaut worden sind, sie müssen über einen PC verfügen und die Feldstärke in den Kellern muss ausreichen, um Datenaustausch möglich zu machen. Dennoch meldeten sich so viele Haushalte, die diese Kriterien erfüllen, dass einigen abgesagt werden musste.

Alle 700 Testteilnehmer erhalten einen intelligenten Stromzähler. Das ist noch nichts Außergewöhnliches, denn in einem parallel laufenden Projekt stattet RWE rund 100.000 Haushalte in Mülheim ebenfalls mit dem sogenannten „Smart-Meter“ aus, der den Stromzähler mit dem PC in der Wohnung verbindet und so direkten Einblick in den Stromverbrauch erlaubt. Der Smart-Meter der Testteilnehmer ist jedoch noch erweitert um eine Mikrosteuerung, die sogenannte „Weiße Ware“, sprich Großhaushaltsgeräte, steuern kann.

80 Teilnehmer des Feldversuches erhalten darüber hinaus je zwei speziell dafür entwickelte Elektrogeräte vom Projektpartner Miele, zum Beispiel eine Spülmaschine oder eine Waschmaschine. Auch dafür mussten die baulichen Voraussetzungen stimmen. Da es aber immer noch mehr Interessenten als Geräte gab - schließlich bleiben sie als Dankeschön im Besitz der Teilnehmer - wurden die Haushaltsgeräte am Donnerstag verlost. Glücksfee spielte Bürgermeisterin Renate aus der Beeck.

Für den Feldversuch richtet RWE einen virtuellen Marktplatz ein, auf den die Teilnehmer ab 1. März Zugriff haben. Hier ist ersichtlich, wann erneuerbarer Strom besonders günstig ist - denn vor allem der soll genutzt werden. Wenn am nächsten Tag sonniges Wetter angesagt ist, dann soll es sich lohnen, die Wäsche eben erst am nächsten Tag zu waschen, um eine höhere Stromeinspeisung durch Solarenergie zu nutzen. Dafür werden spezielle Tarife angeboten, die dynamisch sind.

Die von Miele konzipierten Elektrogeräte, die es auf dem Markt noch nicht gibt, sind mit einer speziellen Steuerung ausgestattet, die es möglich macht, dass die Geräte den Strom nach entsprechender Befüllung und Programmierung automatisch dann nutzen, wenn er auf dem Markt besonders günstig ist.

„Wir können die Energiewende zu erneuerbaren Energien nur dann schaffen, wenn jeder seinen Beitrag dazu leistet, indem er seine Nutzung daran ausrichtet“, erklärt Dr. Michael Laskowski, Leiter des „E-DeMa“ genannten Projektes. Im Laufe der kommenden neun Monate will RWE wichtige Erkenntnisse über das Verhalten der Stromverbraucher und die Nutzung der Technik gewinnen: Was kann automatisiert werden oder was muss womöglich technisch noch verbessert werden, damit die erneuerbare Energie vom Verbraucher möglichst optimal genutzt wird.

Die Ergebnisse der Testhaushalte werden gesammelt, erzielte Einsparungen prämiert RWE nach einem Bonussystem. Der Erlös kommt einem Energie-Effizienz-Projekt in Saarn zugute. Projekt-Partner sind Siemens, Miele, Stadtwerke Krefeld, ProSyst sowie die Hochschulen Dortmund, Bochum und Essen.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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