Frauenklinik des Evangelischen Krankenhauses unter neuer Leitung

Prof. Dr. Heino von Matthiessen, Nils B. Krog (Geschäftsführer des EKM), Dr. Andrea Schmidt und Prof. Dr. Heinz-Jochen Gassel. | Foto: Foto: Nicole Trucksess
  • Prof. Dr. Heino von Matthiessen, Nils B. Krog (Geschäftsführer des EKM), Dr. Andrea Schmidt und Prof. Dr. Heinz-Jochen Gassel.
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Jung, erfahren, nah an den Patientinnen: Dr. Andrea Schmidt ist ab September die neue Chefärztin der Frauenklinik des Evangelischen Krankenhauses (EKM). Prof. Dr. Heinz-Jochen Gassel: „Sie ist die perfekte Wahl.“
„Ich mag die erste Chefärztin in Mülheim sein, aber ich halte das lediglich für eine logische Konsequenz“, beschwichtigt Dr. Andrea Schmidt. „Immerhin ist das hier eine Frauenklinik, und viele Patientinnen wenden sich mit ihren Problemen lieber an weibliche Ärzte.“
Dr. Schmidt weiß, dass Frauen in Führungspositionen immer im Gespräch seien, doch sie möchte nicht viel Aufhebens um ihre baldige Funktion machen - zum 1. September hin übernimmt sie die Arbeit des Chefarztes Prof. Dr. Heino von Matthiessen, der sich auf dem Weg in seinen Ruhestand befindet. Nils B. Krog, Geschäftsführer des Evangelischen Krankenhauses, fügt hinzu: „Medizin wird weiblicher. Eine Chefärztin auf einer Station bringt vielleicht Nachzüglerinnen hervor - das wäre generell wünschenswert.“
Nach 20 Jahren verlässt Prof. Dr. von Matthiessen die einzige Frauenklinik Mülheims, und in dieser Zeit hat der 63-Jährige viel geschafft. Er modernisierte die Frauenheilkunde am EKM grundlegend, indem er die Senologie und dadurch zahlreiche Neuerungen einführte, etwa die Möglichkeit der Rekonstruktion der Brust bei Krebs und plastischen Operationen bei Fehlbildungen.
Prof. Dr. von Matthiessen gründete frühzeitig das BrustZentrum Mülheim/Oberhausen (BZMO) mit zertifizierter Frauenklinik. Er prägte die Ära der Reproduktionsmedizin von 1995 bis 2008 durch Einführung der künstlichen Befruchtung; zudem führte er die Minimal-invasive Chirurgie ein, die es erlaubt, Operationen mit kleinsten Eingriffen durchzuführen. Unter seiner Aufsicht erfolgten räumliche und inhaltliche Umgestaltungen der Geburtshilfe zu einem familienfreundlichen, wohnlichen Ambiente, mit Rücksicht auf die Wünsche der Patientinnen.
Große Fußstapfen, in die Dr. Andrea Schmidt treten wird - doch Chefchirurg Prof. Dr. Heinz-Jochen Gassel spricht aus, was jeder im Team weiß: „Dr. Schmidt ist absolut in der Lage, die Arbeit von Prof. Dr. von Matthiessen weiterzuführen.“
Die gebürtige Essenerin studierte Medizin in Essen, Berlin und Duisburg in der Zeit und ist seit 2002 Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe. Ihre Promotion erhielt sie 2005, arbeitete dann als Leitende Oberärztin und anschließend als Chefärztin im Bereich Gynäkologie und Geburtshilfe in den Kliniken Essen-Mitte.
Die 40-Jährige hat ein breitgefächertes Fachwissen: Ihr klinischer Schwerpunkt liegt auf der Beckenbodenchirurgie bei Senkungsbeschwerden und Harninkontinenz sowie der minimal-invasiven Chirurgie. Allerdings: „Ich wollte mich nicht auf ein Thema versteifen“, sagt sie und erklärt damit ihre zahlreichen Weiterbildungen, etwa im Bereich der speziellen operativen Gynäkologie und dem ärztlichen Qualitätsmanagement.
„Ich sehe mich klinisch operativ tätig und bin sehr gut ausgebildet“, schätzt sich die engagierte Ärztin ein. Wichtig ist ihr auch, nah an ihren Patientinnen, mit ihnen „auf Augenhöhe“ zu sein: „Sie verdienen es, über jede Alternative aufgeklärt zu sein und vor allem gut informiert zu werden.“ Gerade in der heutigen Zeit, in der das Internet mit seiner Informationsvielfalt viele Patienten eher abschreckt als aufklärt, benötigen sie Klarheit. Prof. Dr. Gassel weiß: „Je mehr die Patienten im Internet recherchieren, desto verwirrter werden sie.“ Sich mit dem Wissen der Patienten auseinandersetzen - also mit ihnen auf Augenhöhe zu sein - ist daher essentiell bei der richtigen Kommunikation zwischen Patient und Arzt. „Nur so kann schließlich Vertrauen gewährleistet werden.“
Genau das ist es, was den Fachkräften der Mülheimer Frauenklinik am Herzen liegt. Sie wünschen sich zudem, dass sich Frauen beispielsweise nach einer Brustkrebs-Diagnose nicht vorschnell zu drastischen Maßnahmen entscheiden. Gerade in der Mülheimer Frauenklinik liegt der Schwerpunkt auf der reproduktiven Medizin - mit einer Chefärztin, die sich persönlich dafür einsetzt.

Autor:

Sebastian Seifert aus Mülheim an der Ruhr

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